Kapitel 21- Das,was du bist

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Kapitel 21- Das,was du bist

Faith's POV: Helle Lichtstrahlen kitzelten meine Nase,als ich aus einem ruhigen Schlaf erwachte. Müde rollte ich mich zur Seite und drückte meinen Kopf so fest ich konnte in das Kopfkissen. Die Wärme umschloss mich und es war einfach das schönste Gefühl auf der Welt, wenn man morgens aufwachte und sich so wohl und warm umhüllt fühlte. Ein angenehmer Geruch,den ich sofort zu lieben begann,umgab mich und es dauerte eine Weile,ehe ich realisierte,von wem der Duft ausging: Justin. Jetzt wurde mir wieder alles klar und die Morgenroutine verschwand. Langsam öffnete ich meine Augen und schaute aus dem Fenster. Der Wind blies um sich und die Bäume rissen sich chaotisch und ungeordnet mit dem Wind in dieselbe Richtung. Das war das zweite Mal,wo meine Stimmung vom Wetter wiedergespiegelt wurde. Langsam ging ich im Kopf die Fakten durch: Ich habe meine Klinge weggeschmissen,Tracy hatte mich mit meiner Vergangenheit konfrontiert,Justin hielt mich von meinem anschließenden Selbstmordversuch ab,ich hatte ihm meine ganze Geschichte erzählt und jetzt lag ich in seinem Bett und trotz alle dem atmete ich weiter,als wäre gestern nie etwas passiert... Nur wegen Justin Bieber,meinem ersten Kumpel. Ich erhob mich noch sehr träge,aber Justin war nicht im Bett. Ein Gefühl der Leere umgab mich. Ich stand auf,die ersten Schritte waren noch sehr unbarmherzig,aber auch in seinem Zimmer erblickte ich ihn nicht. Auf dem Tisch lag ein Zettel: Faith, ich bin im Musikunterricht. Ich denke,du wirst nachkommen und hast Musik mit mir zusammen. Zumindest wurde jemand Neues angekündigt in meinem Kurs. Ich warte auf mich,Justin.

PS: Mein Shirt kannst du in den Wäscheeimer unter meinem Schreibtisch tun.

PPS: Ich hasse dich nicht.

Verwirrt schaute ich an mir herunter. Achja,ich trug ja sein Shirt. Als ich den gestrigen Abend revue passieren ließ,stockte ich. Was war mit der Direktorin? In Sorge öffnete ich die Zimmertür und verschwand geschwind in mein Zimmer. Es war mir peinlich,halb nacht durch die Flure zu laufen,aber ich musste mich eh für die Schule zu Recht machen. Schützend hielt ich meine Arme verschränkt am Bauch. Niemand musste meine Narben sehen. Wo war bloß Justin? Dieser Kerl war misteriöser,als jedes Lebewesen auf dieser Welt. Er war wie ein ungelöstes Rätzel,das nie jemand zu schaffen wagte. Ich erreichte mein Zimmer und als ich die Tür aufschloss,schien mein Herz still zu stehen. Argwöhnisch sah ich mich um, Tracy war nicht da. Erleichtert atmete ich aus. Ein Blick auf die Uhr verriet,dass ich verdammt spät dran war. Zum Frühstück würde es sicherlich nicht mehr reichen. Schnell griff ich nach dem erst besten Pullover und einer Skinny Jeans im Schrank und zog mich an. Als ich sein Shirr auszog,erinnerte ich mich daran,dass ich es in seinen Eimer hätte werfen sollen. Gut,ich würde es ihm nachreichen. Als ich dann Zeit fand,über seine Worte nachzudenken,zermalmte ich mir den Kopf über sein Ich hasse dich nicht. Wie kam er darauf? Ich musste ihn unbedingt darauf ansprechen. Mein widerspenstiges,blondes Haar kämmte ich nach Hinten und mit einem Haargummi ließ ich es locker zum Pferdeschwanz über meinen Rücken fallen. Zum Duschen war keine Zeit. Ein Blick im Spiegel zeigte mir,dass all meine Befürchtungen in der Nacht,die ich insgeheim gepflegt hatte,sich bestätigten. Vom Weinen waren meine Augen ganz rot untermalt. Aus meinem Kulturbeutel kramte ich einen hellen Puder heraus und einen Concealer,der mein rötliches Gesicht etwas neutraler gestaltete. Zum Schluss griff ich noch nach meinem Schulrucksack undschmiss ihn mir über den Rücken. Ich wollte gerade das Zimmer verlassen,als ich doch nochmal zum Spiegel rannte. Überzeugend schaute ich hinein,versuchte zu Lächeln und flüsterte aufrichtig: "Egal was heute passiert,es wird auszuhalten sein.". Dann verließ ich eilig den Raum. Ich hatte mit einem Mal völlig neuen Lebensmut und ich wusste,ich konnte alles meistern. Vielleicht lag es am neuen Tag,vielleicht aber auch an Justin. In ihm hatte ich einen Freund gefunden und dadurch,dass er eh alles über mich wusste,jemanden,der mir immer,wirklich immer,zuhören würde. Das Leben konnte auch in dengrößten Tiefen schön sein. Das wurde mir gerade bewusst. Hektisch schaute ich auf den Plan... Ich hatte nun Musik. "Der Musikunterricht findet für die Oberstufen in den freien Klassenräumen statt,nicht in den Musikräumen.",laß ich laut die Information unter meinem Stundenplan vor. Seufzend ließ ich mich von den Schildern an den Türen in meinen Raum führen und hoffte,dass ich pünktlich war. Es gongte und ich hetzte in den Raum. Alle starrten mich an,ich versuchte Tracy keines Blickes zu würdigen. Tatsächlich,es funktionierte. Der Lehrer,den ich noch nicht kannte,war nicht anwesend. Hier im Kurs hatte ich noch keinen festen Platz. Während ich versuchte unsichtbar zu werden,was natürlich nicht klappte,suchte ich nach Justin. Er hatte sicher einen Platz für mich. Die Blicke der anderen nervten und egal wie unauffällig und doof ich in der Ecke stand,sie redeten über mich. Hatte Tracy es den Schülern schon gesagt? Justin war nicht da,das stellte ich fest und mir war es unangenehm,jedoch nicht vermeidbar,mich alleine in die letzte Reihe zu setzen. Wo steckte er? Der Lehrer würde gleich kommen.

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