Kapitel 48 - Vergangenheit verbindet, die Gegenwart entscheidet
Faith's POV:
Eine Menge von Emotionen liefen über sein Gesicht. Erst sah er überrascht aus, was sich mit einem leichten Schock mischte. Kurz darauf sah er verletzt aus, seine Augen wirkten schmerzerfüllt und danach sah er mich ernst an. Ich presste meine Lippen aufeinander, um ein schwermütiges Schluchzen zu unterdrücken. Aufgeregt knibbelte ich an meinen Fingerkuppen und drehte mich von ihm weg. Ich konnte das nicht, ich ertrug es nicht ihn verletzt zu sehen. Meine Arme begannen zu brennen, zu gern wollte ich meine langen Fingernägel in meine Wunden krallen. Ich wollte Schmerzen spüren, Schmerzen, die ich Justin gerade psychisch antat. Nein, eigentlich wollte ich meinen eigenen, seelischen Schmerz stillen. Ich wollte mein blutendes Herz heilen, wollte meine Arme zum bluten bringen , um einen neuen Fixpunkt zu haben, auf den ich meine Schmerzen bündeln konnte. "Wie bitte?", fragte Justin plötzlich rethorisch, um die unangenehme Stille zu unterbrechen, obwohl er mich genau verstanden hatte. "Justin.", hauchte ich, unfähig auch nur einen Satz herauszubringen. Würde ich jetzt sprechen, würde ich in ein Meer von Tränen versinken. Ich würde in meinen eigenen Kummer ertrinken. Er stand auf. Dabei war er so leise, dass ich mich zwei Mal nach ihm umdrehen musste, um festzustellen, das die plötzliche Leere an meiner Seite neben dem Bett real war. Seine Füße gaben kein Geräusch von sich. Die Leere neben mir übertrug sich auf meinen Körper und mit einem mal fühlte ich mich richtig leer. Richtig leblos. Krampfhaft biss ich mir auf die Unterlippe. Ich wollte jetzt nicht weinen. Standhaft starrte ich auf den Boden, wagte es nicht Justin anzuschauen, der mir mittlerweile direkt gegenüber stand. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er sich die Haare raufte. Vorsichtig nagte ich an meiner Lippe, es wurde schwerer die Fassung zu bewahren. "Faith, ich verstehe das nicht.", murmelte Justin und weil seine Stimme abbrach, schloss ich die Augen, um ihn ganz auszublenden. Mein Körper zitterte, mir war kalt und heiß gleichzeitig. Mein Atem beschleunigte sich, als er sich zu mir hinunter duckte und seine Hände auf meinen Schoß legte. Er würde gleich auf mich einreden, da war ich mir sicher. "Verdammt, rede mit mir.", seine Stimme wurde lauter, verzweifelter. "Was habe ich falsch gemacht.", murmelte er nun leiser. Vermutlich hatte er mitbekommen, dass er zu laut geworden ist. Angst machte er mir dennoch nicht. Beschämt drehte ich meinen Kopf zur Seite. Ich war ihm eine Antwort schuldig, das wusste ich. Jedoch war ich nicht in der Lage zu reden. Es würde nur ein Wirrwar aus rausgepressten Wörtern herauskommen. "Hat... hat dir das eben nicht gefallen?", er klang mit einem Mal bestürzt. Ich konnte bei seinen Worten das Beben seiner Lippen hören und seine Hände auf meinen Oberschenkeln zitterten. Jetzt konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Ein quiekendes Schluchzen verließ meine Lippen und ich sah ihn an. Ich sah in Justins braune, schmerzerfüllten Augen und erkannte, wie er innerlich zu zerbrechen drohte, wie ein Glas, welches fiel. Sein Anblick war zu viel für mich. Hemmungslos weinte ich, versuchte das Chaos in mir zu ordnen, aber der Inhalt meiner imaginären Ordner, meiner Gedanken, ließen sich nicht in eine gewisse Schublade legen. Verzweifelt wischte ich mir mit den Händen im Gesicht rum, legte mir die Worte zurecht, die ich ihm sagen wollte, jedoch entglitten sie mir immer wieder. Ich wusste nicht mal, wo genau mein Problem war. Ging es hier um mein Erlebnis mit Cody, was mich wie ein Schatten begleitete oder war es der Gedanke, nicht genug für Justin zu sein und dem Gefühl, dass mir alles zu schnell ging? "Also habe ich dich bedrängt.",schlussfolgerte Justin und seine Augen glänzten leicht. Ich bewegte mich nicht, um keinen Zentimeter. "Faith, das.... das tut mir leid... I- Ich wo-wollte dir nicht das Gefühl-", er brach ab, als er bemerkte, dass von mir keine Reaktion kam. Oder, er wusste einfach nicht was zu sagen. "Wir müssen j- ja nicht gleich Schluss machen." Justin bewegte sich ebenfalls nicht. Es gefiel mir nicht, dass er dachte, das eben hätte mir nicht gefallen. Ich hatte diese Explosion meiner Gefühle noch nie, hatte dieses Feuer noch nie und es gefiel mir. Ich riss mich zusammen und schüttelte den Kopf: " Es hat mir gefallen.", murmelte ich zittrig. Ein erleichtertes Aufatmen war zu hören. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich selber die Luft angehalten hatte. "Wieso willst du dann... wieso denkst du..?", er schien es nicht aussprechen zu können und als ich ernsthaft über das nachgedacht hatte, was mich dazu bewegt hatte, ihm zu sagen, dass all das nicht zu funktionieren schien, wusste ich, dass es nicht an Cody lag. Es lag an mir, ich war nicht genug, das war ich nie gewesen. Sollte ich es ihm sagen? Hatte er es nicht schon lange selber bemerkt? Von Cody würde ich jedenfalls nichts erzählen. Ich würde ihm nicht sagen was passiert war und dass dies während unseres heißen Kusses eben in meinem Kopf herumgeisterte. Genau das würde Cody wollen. Ich musste dem entgegen treten. Es lag ja sowieso an mir. Ich war so dumm zu denken, dass ich genug für ihn sein konnte. Es war dumm zu glauben, dass wir beide so kaputt seien, dass wir uns gegenseitig heilen hätten können. Denn ich war viel kaputter als er, auch wenn ich das vor kurzem noch anders sah. Und anstatt uns zu heilen, würde ich ihm nie geben können, was er brauchte und ihn stattdessen tiefer stürzen als er sowieso schon gefallen war. Vergangenheit verbindet, die Gegenwart entscheidet. Bei uns entschied sie sich gegen uns. Wir hatten keine Zukunft, dafür gab es zu viele Probleme in der Gegenwart. Zu viele Probleme in unseren Köpfen.
-
Ich weiß, es ist sehr kurz, jedoch hatte ich keine Zeit mehr zu schreiben und wollte euch nicht länger warten lassen. Ich sehe, dass die Story nicht mehr so gut ankommt. Sie wird immer weniger gelesen, weshalb ich denke, dass euch das lesen nicht mehr so viel spaß macht. Um dem vorzubeugen, wollte ich euch fragen, was ich ändern soll. Schreibt es einfach in die Kommentare :) Bald kommt wieder was Neues, ich beeile mich :)
DU LIEST GERADE
Victims
Fanfiction**Justin Bieber Fanfiction** "Ich bin allein,ich habe niemanden.Wieso soll ich noch leben,sag mir wieso?",schrie ich mit purer Verzweiflung.Mein Magen zog sich zusammen,eine Wucht von Schmerz durchzuckte mich, drohte mich innerlich zu vernichten."Du...