Kapitel 42 - Vertrauen muss sich hart verdient werden.
Faith's POV: Verwirrung. Chaos. Ein aufwirbelnder Sturm in mir drin brachte meinen Verstand zum zerbarsten. Mein Kopf brannte höllisch und mein Inneres warf all meine zuvor gesammelten Eindrücke durcheinander. Da war so viel,so unendlich viel,was nicht mehr an seinen rechtmäßigen Platz gehörte. Wieso tat mir Cody sowas an? Was sollte ich von Tracy halten und wer war Justin,den ich anscheinend nie wirklich gekannt hatte? Heute war alles zu viel,heute fühlte ich mich schwächer als je zuvor. Ich kam mir vor wie ein Reh,ein unschuldiges,kleines Reh,welches durch einen großen,gefährlichen Wald rannte,um vom bösen Jäger abzuhauen. Aber wer war hier eigentlich der Jäger? Cody,der mich folterte? Justin,der meine erste,unbeschreiblichgroße Liebe war,dennoch so unerreichbar und ein einziges Rätzel, aus dem ich nicht schlau wurde oder diese Kira, von der ich nichts wusste,die aber mit Cody,Tracy und Justin in Verbinung stand? Etwas war hier faul, gewaltig faul. Es war wie ein Kreis,um den Justin und die anderen standen,während ich schutzlos in der Mitte hockte und alle auf mich zurannten. Um die Wette rannten, schauten,wer mich als erstes zum Fall bringen würde. Aber Justin? Wieso dachte ich so? Ich liebte ihn, es könnte alles so einfach sein, wenn meine Gedanken nicht verrückt spielen würden.
Tracy und ich gelangten in unser Zimmer. Die Tür stand offen und bei der Erinnerung,was ich zuvor in diesem Raum getan hatte, breitete sich eine Gänsehaut aus. Ich schluckte und hinkte hinter Tracy her,die unangenehm still geblieben war. Ihre Geständnisse auf dem Schulflur und all die komischen Bemerkungen,die sie gemacht hatte, gingen mir nicht aus dem Kopf. Dennoch,ich konnte all dies nicht in Verbindung bringen. Da war ein riesen Kleil dazwischen, dessen Name Kira war. Justin, der immer wieder bezeugte,dass Kira eine liebenswerte Seele war, beteuerte dauernd,wie sehr er sie geliebt hatte. Tracy anscheinend hasste ihre angeblich beste Freundin,weil diese alle in ihrem Umfeld dazu brachte das zu tun,wass sie wollte und Cody war anscheinend heimlich in Kira verliebt. Es war verwirrend. Versucht nicht irgendwie jeder das bei anderen durchzusetzen,was man will? Ist doch normal. Die Person, die ich nicht kannte,schien unterschiedliche Facetten zu haben. Egal wen ich fragen würde, ich bekäme unterschiedliche Sichtweisen, unterschiedliche Meinungen. Egal wen ich fragen würde, niemand würde mir die volle Wahrheit erzählen. Egal was ich machen würde, ich bekäme niemals einen Durchblick. Mir blieb nur eins, an der Sache dranbleiben und wenn ich nur eine einzige Sache in diesem Leben mir vornahm,dann, dieses Chaos zu beseitigen und alles was in meiner Macht steht zu bewegen, um die Wahrheit zu erfahren. Denn nur so würden alle Fragen gelöst werden.
Als wir das Zimmer betraten,erstreckte sich vor uns ein umgekippter erste Hilfekasten. Vorsichtig wagte ich einen Blick zu Tracy, die mich ebenfalls schüchtern anschaute. "Das war ich eben, ich habe ein Pfaster gesucht.",log ich und bückte mich,um die Sachen schnell einzusammeln. Tracy zuckte die Achseln,bückte sich und hob ihre Haarnadel auf. "Und wofür brauchtest du diese?". Eine ihrer Augenbraue hob sich fragend und misstrauisch. Ich errötete und suchte nach einer Antwort,die ich vergebens nicht finden konnte. Es gab nichts,was ich ihr hätte auftischen können. "Pass auf.",Tracy beugte sich zu mir herunter und hob demonstrierend die Nadel hoch:"Ich war eben schon einmal in diesem Raum und ich bin nicht dumm,Faith. Ich kann Eins und Eins zusammenzählen. Ich weiß genau,was du tun wolltest, weshalb ich dich gesucht habe. Ich habe mir Sorgen gemacht.". Schnell packte ich den Koffer weg und setzte mich auf mein Bett. Ehe ich antwortete,strich ich mir die Hose glatt, um Zeit zu schinden. Noch immer war mir ungut zu Mute. Cody hatte mir wehgetan. Mehr als je zuvor. Ich hatte keine Lust mit der Sache davor konfrontiert zu werden,aber anscheinend blieb mir nichts anderes übrig."Ich mein,ich wusste ja,dass du dich ritzt,aber ich dachte Justin würde das eventuell nicht zulassen. Um es kurz zu machen Faith, ich meinte es Ernst,dass du mir vertrauen kannst. Ich weiß,das klingt vollkommen bekloppt und ich erwarte nicht,dass du mir glaubst,aber sprich lieber mit mir,bevor du dir wehtust. Es bleibt unter uns." Meine Lippen pressten sich zu einer schmalen Linie zusammen. Tracy legte sich auf ihr Bett und seufzte leise.Sie schien auswegslos. Das Ding war, ich vertraute Tracy nicht,schenkte ihr in diesem Punkt aber Glauben.Man wird oft in Situationen gerissen,in denen man mit der Masse schwimmt und nicht entgegengesetzt des Stroms. Ich wusste, dass sie nicht log,wenn sie sagte,dass es ihr Leid tat. Cody war der Zündschlüssel für all dies. Seufzend starrte ich die Zimmerdecke an,während ich ihr die Wahrheit erzählte:"Eigentlich ritze ich mich nicht mehr Justin zu Liebe. Er hat dafür gesorgt,dass ich es sein lasse.Aber heute wuchs mir alles über den Kopf. Das Unkraut meiner Verwirrung hat sich an mir hoch gerungen und mir die Kehle zugeschnürt. Aber dann fiel mir auf,dass Justin nicht mehr der Starke ist,der er immer vorgab zu sein und mir wurde bewusst,dass ich für ihn stark sein muss und dann bin ich zu ihm in die Musikräume gegangen.",murmelte ich. Tracy hob den Kopf in meine Richtung und leckte sich über die Lippen. „Justin hat lange keine Musik mehr gemacht. Für mich ist das ein Zeichen der Verbesserung.“,bemerkte Tracy und spielte mit ihren Händen. Die Schuldgefühle standen ihr ins Gesicht geschrieben. „Er hat früher viel Zeit dort verbracht, nicht wahr?“. Sie nickte. Mir war anhand ihres Blickes bewusst,dass da mehr hinter streckte,dass da Dinge waren,die sie mir bewusst verschwieg,aber für heute war ich schon fertig genug gewesen. Eine lange Zeit schwiegen wir und ich dachte, Tracy wäre vielleicht eingeschlafen. Ich legte mich zur Seite und presste meinen Kopf in das Kissen. Das stille Atmen beruhigte mich und ich überlegte mir,wie ich all die Dinge,die Cody mir angetan hatte, verarbeiten konnte. Ich wollte mir Justin darüber reden.aber es war besser, er wusste nichts von alle dem. Meine Gedanken rasten und erste als Tracy die Stille unterbrach,schwieg mein Kopf für einige Sekunden:“Du,Faith?“ „Hmh?“,ich leckte mir bei Tracys Unterton über die Lippen. Ihre Sprache ließ darauf hinweisen,dass jetzt ein unangenehmes Gespräch stattfinden würde. „Wieso warst du heute wieder an dem Punkt dich zu ritzen?“. Wie konnte ich dem Gespräch am Besten ausweichen? „Das habe ich dir doch schon gesagt. Ich war verwirrt.“ Ich schloss die Augen,denn die nächste Frage konnte ich mir schon denken: „ Wovon warst du verwirrt?“ Mit einem lauten Seufzen drehte ich mich in ihre Richtung. Tracy sah mich nicht an,sondern starrte zur Wand. Nie im Traum hätte ich mir vorgestellt, jemals mit Tracy ruhig im Bett zu liegen und über Probleme zu reden. Es gefiel mir, wären da nicht all die Vorkommnisse von davor."Naja.",ich zuckte die Achseln,war mir aber dessen bewusst,dass sie es nicht sah: "Ich war überfordert.Cody war total geschockt von meiner Beziehung zu Justin. Der Blick im Musikunterricht hat mir richtig angst gemacht. Danach kam er noch zu mir und hat mich geschlagen und meinte, ich würde Justin nicht wirklich kennen und er wäre nicht der, der er als Schein gibt zu sein." Abrubt und laut wandte Tracy ihren Kopf in meine Richtung. Sie sah mir starr in die Augen und presste ihre Lippen aufeinander. Ihr Blick war unergründlich. Ihr Kopf qualmte schon fast und ich war mir sicher, dass sie innerlich eine Menge Gründe für Codys Verhalten wusste. Ich dachte,sie würde mir sie sowieso nicht sagen,weshalb ich nicht nachfragte. "Und du, du hast auch so komisch über Justin geredet.",gestand ich. Tracy stöhnte und schlug sich die Hände über den Kopf:"Ich hätte wissen müssen,dass ich wieder zu viel plappere. Das ist so eine dumme Angewohnheit von mir." Resigniert nickte ich. "Hör mal Faith, Cody ist nur eifersüchtig auf Justin. Das war er schon immer, da war es ihm egal ob er Gründe dafür hatte oder nicht. Das spielte bei ihm keine Rolle." Dennoch, sie ging nicht darauf ein,dass Justin der war für den ich ihn hielt, was Cody irgendwie bestätigte. Ich fasste mir ein Herz und sprach sie darauf ein: "Aber er hat Geheimnisse oder? Er ist nicht der, für den ich ihn halte. Tracy,ich muss das wissen." Sie kratzte sich am Kopf und biss sich auf die Lippe. Ein weiteres, gequältes Stöhnen entwich ihr und schließlich sprach sie: " Wie lange kennst du Justin schon,Faith? Nicht lange. Er ist aber älter als die Zeit,die du ihn schon kennst. Er lebte bevor er dich kannte und auch in der Zeit hat er Erfahrungen gemacht, genauso wie du. Es sind Dinge,die weiß Cody. Er wollte sie dir nur auf die Nase binden." Ich schüttelte den Kopf: "Nein Tracy, hat er Geheimnisse? Ist er nicht der, der er zu sein scheint?". "Du setzt mich unter Druck.",maulte sie und knabberte an ihrer Unterlippe. "Ist mir egal.". Tracy war mir einige Antworten schuldig, ich würde nicht nachgeben. "Versammt,Faith. Menschen ändern sich. Justin ist anders als er vor einem Jahr war. Das ist normal und ich bin einfach nicht befugt dir irgendwas davon zu erzählen. Alles was du wissen musst ist,dass Justin ein besserer Mensch ist,das war er schon immer.Er war immer besser als wir alle und er liebt dich und das jetzt zählt. Irgendwann wird dir Justin alles erzählen. aus seiner Sicht. Wenn er das getan hat, sage ich dir gerne meine Sicht,aber ich werde dich nicht in Dinge reinziehen,die schon verjährt sind. Wichtig ist im Grunde genommen doch nur, dass ihr euch liebt. Lass dich durch dumme Sprüche nicht runterziehen. Erst Recht nicht von Cody, denn er tut nur Unrecht.Schau dich mal an Faith. Seit du Justin kennst bist du schon viel stärker geworden - ihr beide. Denk da mal drüber nach." Irgendwo hatte Tracy Recht. Wir waren beide stabiler und stärker und Menschen waren dazu geboren nicht dieselben zu bleiben. Mich sollte nicht interessieren wie sie oder Cody Justin kennengelernt hatten. Wichtig war doch eigentlich nur,wie ich ihn kennengelernt hatte. "War das der einzige Grund,Faith?". Natürlich nicht. "Faith,falls es dich beruhigt, du kennst Justin. Du kennst ihn nur anders als wir ihn kennen. Menschen haben den Drang andere bis ins kleinste Detail zu analysieren undrauszufinden,wie sie mit jedem Menschen individuell umgehen können. Justin geht mit dir halt anders um. Mach dir keine Gedanken,du kennst den richtigen Justin. Das einzige,was du nicht kennst, sind die Dinge,die ihn geprägt haben und zu Dinge verleitet haben,die Cody kennt und mit denen er Justin gerne aufzieht. Eines Tages wird dir Justin alles sagen. Eines Tages weißt du,was Cody meinte. Ich denke nur,dass Justin es selber noch nicht genau weiß." Das war doch alles zum Kühe melken. Wie sollte mir Justin etwas erzählen, was er selber nicht wusste? "Und du weißt,was sonst keiner weiß?", meine Frage war berechtigt. "Nein, ich denke nur, ich habe jetzt endlich den Durchblick." Tracy beruhigte mich mit ihren Worten und Justin war mir nicht mehr so fremd wie zuvor. Ich hatte den Fehler gemacht, Justins Art und seine vergangenen Taten,die ihn geprägt hatten, zu vermischen. Ich hatte nicht Justin gesehen, ich hatte Justin und die Erzählungen über ihn gesehen. Ich hatte Wahrheit und individuelle Wahrheit gesehen. Ich würde nicht den Fehler machen und mich beeinflussen lassen. "Danke,Tracy.",murmelte ich leise und dankbar. "Das war aber nicht alles,denke ich.",kritisierte sie. "Was meinst du?" "Naja, meine Worte haben dich auch beeinflusst und ich denke,du wolltest dich nicht ritzen,weil du Justin nicht richtig kennst. Kann es sein,dass es an meine Andeutung zum Thema Sex zu tun hatte? Du warst ziemlich schockiert." Meine Emotionen spielten verrückt, ich fing an zu zittern und auch,wenn mein Gesicht von Codys Tritte noch schmerzte, mein Herz tat mehr weh. "Vielleicht.",meine Stimme sackte ab und ich kämpfte mit den Tränen. "Ich denke,ich reiche ihm nicht. Ich kann ihm nicht geben,was ich will und dann kam eben noch Cody und meinte und-",ich brachte keinen vollständigen Satz mehr zusammen. "Verdammt,Faith, wo ist dein Selbsbewusstsein? Du bist wunderschön und Justin ist nicht der Typ,der alles übereilen will." Ich ließ ihre Worte auf mich wirken. "Aber heute hat er mich so drängend geküsst. Für mich ist das alles neu und mir geht das zu schnell. Ich weiß einfach,dass er so viele Erfahrungen schon gesammelt hat. Ich bin bestimmt total die schlechte Freundin und ich kann ihm nichts geben. Er will es bestimmt schon bald mit mir tun ich ich werde nicht bereit sein. Gott, ich hab in den Ferien schon alles versucht,um wie sie zu sein aber ich-", sie unterbrach mich:"Stopp,warte. Was meinst du damit? Wie wer wolltest du sein?". Mittlerweile saß sie kerzengrade im Bett. "Wie Kira. Er hat so viel getrauert und hat immer gesagt wie toll sie ist und ich wollte auch so sein.", mir liefen die Tränen. "Nein,bitte nicht Faith. Justin hat sie geliebt,aber dich liebt er auch. Ich weiß nicht wie viel du weißt,aber versuch nicht zu sein wie sie. Versuch dich nicht mit ihr zu messen und lass dich von einer toten Person nicht unter Druck setzen. Du sagst du bist bestimmt eine schlechte Freundin? Also wenn du mich fragst, du bist die erste gute Freundin, die er hat. Justin wird auf dich Rücksicht nehmen,sprich am Besten mal mit ihm.". Gähnend wandte ich meinen Blick von ihr ab. "Danke,du hast mir echt Mut gemacht." "Siehst du,sprechenden Menschen kann geholfen werden. Da muss man nicht meine schöne Haarnadel zum Ritzen missbrauchen." "Ja,aber ich hatte nie jemanden zum Reden. Ich hatte nie eine Freundin, verstehst du?" Zögerlich machte Tracy einen Laut:"Ich eigentlich auch nicht. Kira hatte meistens meine Worte in vertraulichen Gesprächen nur gegen mich verwendet.",dann räusperte sie sich:"Vielleicht werden wir irgendwann,mit ganz viel Glück und Zeit, sowas wie Freunde. Wenn du mir irgendwann vollkommene Vergebung und Vertrauen schenkst." Ich dachte nach. Das würde Zeit brauchen. "Tracy, Vertrauen muss sich hart erarbeitet werden. Wenn du mir das beweisen kannst,dann vielleicht. Vertrauen braucht Zeit." Sie nickte und versicherte mir,dass sie es versuchen würde und ich war froh, eine neue Verbündete zu haben. "Ich werde es versuchen,Faith. Du verdienst Glück."
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Lückenfüüüller =D Bald bin ich endlich mit diesem langweiligen Kram fertig und es kommt wieder spannende Handlung. Nur momentan ist es halt wichtig,dass ihr so bisschen was von Tracy erfahrt,weil im weiteren Verlauf klärt sich einiges auf,was ihr jetzt so lest =) Also vergesst nicht,was ihr da gelesen habt,haha.Ich wollte unbedingt diese Woche noch updaten,weshalb es einen Lückenfüller gibt,der aber durchaus wichtig für den weiteren Verlauf der Story ist. Das letzte Kapitel kam bei euch nicht so geil an. Wenn euch was stört,dann sagt es mir bitte. Ich habe das Gefühl,euch wird das hier zu langweilig,haha. Ich gebe wie immer mein Bestes so schnell wie Möglich weiterzuschreiben,aber da ab nächste Woche wieder die Schule beginnt,müsst ihr euch ein wenig gedulden. Xoxo <3
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Victims
Fanfic**Justin Bieber Fanfiction** "Ich bin allein,ich habe niemanden.Wieso soll ich noch leben,sag mir wieso?",schrie ich mit purer Verzweiflung.Mein Magen zog sich zusammen,eine Wucht von Schmerz durchzuckte mich, drohte mich innerlich zu vernichten."Du...