Kapitel2-Die Neue

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Kapitel2- Die Neue

Faith's POV: Mir kam das Internat gleich sehr heimisch vor. Die Farben waren sehr hell gehalten und an jeder Wand hingen Bilder. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch lief ich auf die Frau zu, die in der Eingangshalle stand. Sie war sehr schlank, bestimmt Mitte 40 und hatte rot-blondes Haar,welches an manchen Stellen leicht gräulich war. Sie trug eine braune Brille mit viel zu großen Gläsern und einen lilanen Rock mit passend, weißer Bluse. Wenn das nicht irgendeine strenge Lehrerin war, dann wusste ich es auch nicht. Meine Hand zitterte und ich riss mich zusammen, um nicht meinen Koffer aus der Hand fallen zu lassen. "Guten Tag, ich bin Faith -", die Frau schnitt mir das Wort ab und ich erkannte sie an der Stimme von zuvor: "Die Neue." Mit großen Augen schaute ich sie an. Sie wirkte sehr streng. Mit so einer sollte man sich besser nicht anlegen. Vor lauter Schreck brachte ich kein Wort aus. "Also meine Liebe, die Schulordnung und die Anmeldung sind per Fax von deiner Tante unterschrieben zurückgefaxt worden und ich heiße dich Herzlich Willkommen. Du teilst dir dein Zimmer mit Tracy, ein liebes,junges Mädchen.", sie sprach wie eine überfürsorgliche Mutter und eine strenge Militärsangestellte gleichzeitig. Eine Zimmergenossin. Ich hatte auf ein Einzelzimmer gehofft, aber wie sagt man so schön? Das Leben ist kein Wunschkonzert. "Du wirst dich sicherlich schnell einleben. Deine Mitschüler sind im Unterricht, aber ich stelle dich in der Mittagspause den Jugendlichen und Lehrern vor. Solange kannst du dich in deinem Zimmer einleben. Deinen Stundenplan liegt auf deinem Bett. Ach und vergiss nicht die Nachtruhe um 22Uhr. Am Wochenende wird nur mit Erlaubnis ausgegangen und wir erwarten dich um 23 Uhr auf deinem Zimmer. Halte dich lieber an alle Regeln, es sei denn, du willst die Konsequenzen tragen." Mit ihrem Zeigefinger rückte sie ihre Brille zurecht, die beim Reden leicht runtergerutscht ist. "Komm.", sie legte mir eine Hand auf die Schulter und führte mich mit sich: "Die Schlafgemächer sind im ersten bis sechsten Stockwerk nach Alter aufgeteilt, die Schulräume sind im Gebäude neben an und Aufenthaltsräume,Information und Kantine sind hier im Erdgeschoss." Mein Gehirn erhielt gerade zu viele Eindrücke, um all das beschreiben zu können. "Wir sind ein gesellschaftliches Schulwesen und legen großen Wert auf das Einhalten der aufgestellten Regeln.", erklärte sie mir beim Laufen. Wir fuhren mit einem Aufzug hoch in den vierten Stock. Nach unzähligen Gängen liefen wir an das Ende eines Flures. Die Wände waren orange und strahlten eine wohlige Wärme aus. "Das wäre dein Zimmer. Ich hole dich später ab.", sie öffnete mit Mittels eines Schlüssels die Tür, stieß sie auf und reichte mir das silberne Ding. Es erinnerte mich mit den leichten Zacken an eine Klinge. Allein bei dem Gedanken pochte mein Unterarm. Unauffällig starrte ich den Pullover an. "Ach und bevor ich es vergesse-", sie drehte sich nochmals um, bevor sie verschwand: "Wenn du deine Eltern, deine Tante oder Freunde anrufen möchtest, Handys sind in den Pausen und nach der Schule im ganzen Schulwesen erlaubt. Solltest du jetzt anrufen wollen, dann haben wir auch ein Haustelefon." Langsam schüttelte ich den Kopf, ließ mir den Schmerz in meiner Brust nicht anmerken: "Nein, danke. Kein Interesse." Da gab es niemanden, den ich anrufen könnte. "Rauchst du?" Mit glänzenden Augen schüttelte ich den Kopf: "Gut, denn das ist hier nicht gestattet." Damit verschwand sie und ich schloss die Tür hinter mir. Auch hier hatten die Wände warme Farben, ein leichtes rot und orange. Ich mochte die Kombination. In der Mitte war ein kleiner Tisch mit wenigen Stühlen und dann splittete sich das Zimmer. Auf der linken Seite waren eine Kommode, die voller Schminke stand und ein Bett. An der Wand hingen Familienbilder. Auch ein Kleiderschrank stand in der Ecke. Das musste die Ecke meiner Zimmergenossin sein. Reckts waren eine Kommode,ein Schrank und ein Bett, alles rustikal aus Holz, unpersonalisiert und unbenutzt. Auf dem Bett lag ein Blatt, ich nehme mal an ein Stundenplan. Ich hob ihn auf und starrte darauf. Es gab Kurse. Okay, so sollte man leichter Freunde finden. Müde legte ich den Stundenplan auf den Tisch und packte meinen Kram aus. Ich bezog mein Bett mit meiner einzigen, gelben Bettwäsche und tat mein weniges Habgut in die Kommode. Dann starrte ich die leere Wand an. Seufzend setzte ich mich auf das Bett und begutachtete dann die Wand von Tracy. Man sah ein hübsches Mädchen, auf jedem Bild unterschiedlich alt. Manchmal sah man mehrere Mädchen in ihrem Alter,manchmal etwas ältere Leute, vernutlich ihre Eltern. Ich verspürte eine Woge des Neides. Sowas hatte ich nicht,meine Wände blieben leer.

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Heyoo, danke an alle, die sich entschlossen haben, das Ganze hier weiterzulesen. Das bedeutet mir echt eine Menge. Balt kommt Justiiiiin *-* Wenn euch das Kapitel gefallen hat. #RandomQuestion : Wie findet ihr das Internat?

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