Kapitel22-Ich finde dich übrigens auch sexy

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Kapitel 22-Ich finde dich übrigens auch sexy

Faith's POV: Nach einer Weile war Justin noch immer nicht anwesend. Langsam wurde ich nervös. Es handelte sich dabei nicht um Sorge,aber stellt euch mal vor, euch würde die halbe Klasse anstarren und ihr bekämt ununterbrochen fiese Sprüche an den Kopf geworfen,wärt ihr da nicht nervös? Unruhig fuhr ich meinen Arm auf-und ab. Mein Blick wanderte immer wieder zur Tür,jedoch öffnete sie sich nicht. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und stand auf,um den Raum zu verlassen. Mit starrem Blick auf die Tür,versuchte ich die Gaffer auszublenden. " Sexy Arsch,Victim.",grölte Cody und ich versuchte ihn zu überhören. Die Menge kicherte und aus den Augenwinkeln sah ich Tracy Cody schlagen. "Was denn,Babe? Das kann man nicht leugnen." Er lachte rau. Augenverdrehend schloss ich die Tür hinter mir und lehnte mich gegen die Wand. Es war einfach so schrecklich als Außenseiter alleine Hinten zu sitzen und fatal angegriffen zu werden. Die Tür öffnete sich,erschrocken sprang ich zur Seite und musterte das Mädchen vor mir. "Liebste Faith.",begrüßte mich Tracy und grinste breit und falsch. "Tracy.",seufzte ich und klang alles andere als begeistert sie zu sehen. Die Tür zog sie hinter sich zu und ihre Augen funkelten giftig. "Pass mal auf,Bitch.",zischte sie und drückte mich hart gegen die Wand. Der Schmerz,der meinen Körper sofort durchzuckte,war erträglich. Diese Art der Gewalt war ich ja mittlerweile gewöhnt. "Was willst du?",spuckte ich mit derselben Intensität zurück. Ich hatte das Gefühl,als könnte sie mir rein gar nichts anhaben. Das konnte sie auch nicht,denn ich war nicht mehr alleine. Ich hatte nun Justin als Freund an meiner Seite und ich würde nicht länger das schüchterne,hässliche Entlein sein. Justin beflügelte mein Selbstbewusstsein. Kurz schaute sie irritiert drein. Dann wurde ihr Griff stärker und sie kam mir gewaltig nahe. Ihr Atem sreifte mein Gesicht und ihre Lippen waren ganz nah an meinen. Eindringlich sprach sie: "Ich habe es keinem gesagt,Liebes." Mein Atem stockte,ich wusste sofort,wovon sie sprach. Sie ließ locker,löste sich von mir,aber umklammerte meinen Arm. "Sie hassen dich eh alle- weil wir dich hassen.",schlussfolgerte sie. Ich brachte es tatsächlich dazu,zu schlucken. "Dafür brauche ich nicht deine abgefuckte Scheiße zu erzählen.",sie hatte einen ernsten Blick drauf,während sie sprach:"Aber ich warne dich, das hat nichts mit Freundschaft oder so zu tun. Was Cody aus seinem Wissen macht,ist mir gleich,er kann es erzälen,ich tu es jedenfalls nicht." Überrascht musterte ich sie. Ihre Wangen waren gerötet,ihre perfekt geformten Augenbrauen angehoben. Tracy griff nach der Türklinke und bevor sie sich komplett von mir abwandte murmelte sie: "Du bist und bleibst ein Victim,vergiss das nicht. Es ist noch lange nicht vorbei,versprochen.Und wag es dich meinen Freund anzufassen,dann erlebst du die Hölle auf Erden."Sie klang überhaupt nicht selbstsicher,nicht so,als wenn sie bei Cody war. Als sie verschwand realisierte ich,dass sie gar nicht so hart drauf war,wie sie immer tat und bemerkte,dass vieles nur unter Einfluss von Cody seinen Lauf bei ihr nahm. Natürlich kannte ich nicht die Hintergründe,wieso sie ihren Versprechungen vom vorherigen Tag nicht nachkam,und auch wusste ich nicht,ob ich ihr vertrauen konnte,aber wenn ich eins ganz genau durchschaut hatte,dann,dass vieles nicht so war,wie es anscheinend schien. 

Justin's POV: Meine Gedanken spielten verrückt und ich hasste mich gerade selber so abwärtig. Herr Dale sprach kein Wort. Ich liebte diesen Mann dafür,dass er immer wusste,wann es am Besten war die Klappe zu halten. Er war hier schon immer mein bester Vertrauter gewesen. In meinem Kopf sah ich immer wieder dieses Piano vor mir und ich spürte diese riesen Wut,die in mir kochte.Als ich in den Klassenraum kam,sah ich mich sofort nach ihr um. Faith saß ganz hinten,sie trug einen rosanen-nude Pulli und hatte ihre Arme auf dem Tisch gelegt. Ihr Kinn stützte sie auf ihre Hand und grüblerisch schaute sie aus dem Fenster. Die helle Farbe ihres Pullovers passte zu der leichten Röte in ihrem Gesicht. Ihre langen,blonden Haare fielen in einem Pferdeschwanz über ihre Schulter. Sie war bildschön. Trotzdem störte mich etwas. Sie sah verwirrt und durcheinander aus. "Ein andermal.",entließ mich Mr. Dale aus seinen Fingern und schnurrstracks lief ich in die letzte Reihe,um mich neben Faith in den Stuhl fallen zu lassen. Sofort verpuffte meine Wut. "Guten Morgen.",begrüßte ich sie und als sie vom Fenster ab sah und ihren Blick auf mich gerichtet war,lächelte sie verlegen. "Hey.",ihre Stimme klang heiser. "Oh sorry,das sollte selbstbewusst klingen.",entschuldigte sie sich und ihre Wangen wurden feuerrot. Sie öffnete sich und mir gefiel das. Ich verfiel in ein leises,unbeschwertes Lachen. Auf Kommando stellten wir uns alle hin und begrüßten Herr Dale mit einem "Guten Morgen, Mr. Dale." Kaum war das geschehen und kaum saßen wir wieder,antwortete ich ihr: "Ich kenn das,wenn man was sagen will,aber die Stimme einem einen Strich durch die Rechnung macht." Im Gegensatz zu ihr,erhielt ich keine Antwort,weshalb wir uns wortlos einfach anschauten. Ihre hellen,blau-grünen Augen zu bewundern und zu inspezieren,war unglaublich. Ich hatte das Gefühl,als würde ich mich in ihren Augen verlieren. Wir beide mussten wie zwei verliebte Teenager grinsen und es war abstrakt und gefällig,wie wir uns verhielten. Ich lehnte mich in meinem Stitz zurück,ohne meine Augen von ihr zu lösen. Sie tat dasselbe und ich hatte den Eindruck,als dass sie glücklich war. Zumindest mal glücklicher,als all die Male,wo ich sie zuvor gesehen hatte. Es war unglaublich,wie lieb ich sie nach einer solch kurzen Zeit gewonnen hatte."Wahnsinn.",murmelte sie und ihre Augen bekamen einen glänzenden Schimmer. Sie war definitiv glücklich. "Was denn?",ich schenkte ihr einen unschuldigen Blick. "Naja.",sie zuckte mit den Achseln: "Wahnsinn,dass du dich freiwillig einfach so neben mich gesetzt hast. Das hat noch nie jemand getan.",erklärte sie. "Tu nicht so,als hättest du den Platz nicht für mich reserviert.",neckend leckte ich mir über die Lippen:"Als ich sagte,wir sind Freunde,dann meinte ich das auch so,Faith.""Sooo,dann stell ich mich mal unserer neuen Mitschülerin vor.",ertönte Mr. Dales Stimme und er kam auf uns zu. Er streckte Faith eine Hand aus:" Ich bin Ihr Musiklehrer,Mr.Dale." Sie schüttelte seine Hand und lächelte schwach:"Faith." Während sich der Lehrer wieder auf seinen Platz begab,sprach er:"Wie wäre es,wenn sie Sich der ganzen Klasse mal vorstellen,Faith? Ich denke,in diesem Kurs kennt sie sicherlich noch nicht jeder." Prüfend schaute ich zu dem Mädchen neben mir herüber,die unruhig auf ihrem Stuhl zappelte. "Na los Faith,kommen sie nach vorne.",forderte er sie auf und Faith warf mir zögerlich einen Blick zu. Die Mitschüler starrten in ihre Richtung und ich sah Codys begeisterten Blick hinter Faiths Rücken. Vorsichtig griff ich nach ihrer Hand und drückte sie:"Du schaffst das." Sie nickte und in ihren Augen blitzte Tatendrang auf. In ruhiger Geschwindigkeit begab sie sich nach vorn und strich sich verlegen die Haare hinter die Ohren,so wie sie es immer tat. "Ich bin-",sie unterbrach,als von Cody ein lächerliches Lachen ausging. Sie schaute aufgebracht durch den Raum und nach einiger Zeit hing ihr Blick bei mir. Dann fasste sie sich und sprach,aber ohne ihre Augen von mir zu lassen: "Ich bin Faith Heather und komme ursprünglich aus Kalifornien. " Weiter sprach sie nicht und druckste ein wenig herum. "Vielleicht sollte man sie fragen,weshalb sie aus Kalifornien nach Kanada gezogen ist.",platzte Cody heraus und ich kämpfte gegen den Drang jetzt auf ihn loszugehen. "Ich-",sie stockte und schaute zu Tracy rüber. Beide tauschten einen Blick aus,den ich nicht entziffern konnte. "Ich hatte das Bedürfnis nach was Neuem.",erklärte sie dann selbstsicher und lächelte süß. Meine Stirn legte sich in Falten und ich spannte meinen Körper leicht an. "Familiäre hintergründe?",wieder Codys Stimme. Faith nickte nur und kam wieder zu mir herüber. Sie atmete erleichtert aus und für den Rest des Unterrichtes plante ich nichts anderes,als sie weiter anzustarren. Irgendwas war doch hier faul. 

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