Kapitel 14- Mach nichts Unüberlegtes
Justin's POV: Die Kantine war fast leer, ich saß wie immer auf meinem Stammpaltz in der Ecke. Ich aß nichts und beobachtete die wenigen Leute. Sie mieden meinen Blick, nur ein kleiner Junge, wahrscheinlich im ersten Jahrgang in diesem Internat, hielt meinem Blick stand und brachte ein gequetschtes Lächeln hervor. Cody kam in den Saal,schlenderte auf seinen Platz vorne zu und folgte interessiert dem Blick des Jungen. Seine Augen richteten sich auf mich, dann zu dem Kleinen und er packte die Hand ohne jegliche Vorwarnung des Jungen, um ihn von mir wegzudrehen. "Nochmal und es setzt ein paar Schläge.",zischte er und der Junge nickte verängstigt, um danach aus der Kantine zu stürzen. Jeder würde bestraft werden, wenn man ein Victim anschaute.Wütend blickten Cody und ich uns eine lange Zeit an,er musterte meine, von ihm verpassten Blutergüsse, ließ dann aber von mir ab und gesellte sich zu seinen Freunden, die ihn gebührend feierten. Diesen Augenkampf hatte definitiv ich gewonnen. Weiter durchforschte ich den Raum, sah die Schüler gehen und beschloss aufzustehen. Irgendwie wollte ich an die frische Luft. Die ganze Zeit versuchte ich den Gedanken zu unterdrücken, Faith zu besuchen. Tracy könnte dort sein oder vielleicht schlief Faith auch noch. Ich wollte sie nur beschützen, keinen weiteren Kontakt zulassen,auch wenn ich sie sehr mochte. Sie war eben nicht Kira. Mein Unterbewusstsein und meine innere Stimme jedoch klagten,dass sie mich brauchte und dass ich sie in mein Herz schließen sollte. Vermutlich hatte ich das schon längst gemacht. Sie könnte eine tolle Freundin werden, Freunde, die ich nur bei mir Zuhause hatte, ganz am Ende dieser Stadt. Ich konnte nicht leugnen, dass ich sie wunderschön fand und ich unbedingt in ihre Nähe wollte. Sie brauchte mich und ich wollte sie brauchen. Aber jetzt konnte ich noch dagegen ankämpfen zu ihr zu gehen uns das würde ich nutzen. Automatisch griff ich in meine Jackentasche und strich über ihre Klinge. Sie brauchte Freunde in ihrem Leben und ich würde gerne einer sein. Aber spätestens nach Kira müsste ich wissen,dass ich kein Mädchen mehr in mein Leben lassen durfte wie ich es bei Kira getan hatte. Aber war Freundschaft nicht erlaubt? Nein, wohlmöglich würde ich tiefere Gefühle entwickeln und das musste ich vermeiden. Wieso hatte ich auch ein so großes Herz,dass ich sie beschützen musste? Sonst hätte ich sie nie kennengelernt und sie zu mögen angefangen. Gott,war das kompliziert.Tracy kam polternd in den Saal."Faith.",stieß sie aus und ich setzte mich schnurrstracks wieder hin. Das könnte jetzt interessant werden. "Was ist mit der Schlampe? Ich dachte, du hättest das erledigt?",genervt drehte sich Cody von Tracy weg,die ihre Arme um ihn schlang. Ich dachte an die Zeit zurück,wo Kira das bei mir tat und Cody mich angeekelt angeschaut hatte. Ich dachte an seine Moral,dass Männer frei sein sollten und mit keinem Weib eine Beziehung eingehen sollte. Ich beugte mich noch weiter vor, um dem Gespräch besser folgen zu können. "Genau das habe ich ja vor.',begann Tracy, aber Cody fiel ihr ins Wort: "Mit dieser kleinen Duschaktion ist es nicht getan, Tracy. Wie dumm bist du eigentlich,hmh? Sie soll scheiße nochmal leiden und verschwinden. Da kannst du nicht mit so einem Kinderscheiß kommen. Kannst du eigentlich überhaupt was?" Er packte Tracy am Arm und zog sie auf einen Stuhl. Seine Freunde lachten kalt. Ich wundere mich immer wieder, wie kaltherzig er sprechen und handeln konnte. "Es hat sie aber verdammt mitgenommen, du Arsch.",sie entriss sich seinem festen Griff und steich schmerzerfüllt über ihr Handgelenk. Da hatte sie recht. Es musste mehr hinter allem stecken. So wie ich mein Geheimnis über Kira mit mir trug, verbarg sie ebenfalls etwas. "Ich hab aber eine andere Idee.",flüsterte Tracy so, dass ich sie kaum hören konnte. Angestrengd beugte ich mich weiter zu ihnen rüber. "Ach und das wäre?",giftete Cody und haute wütend auf den Tisch: "Verstehst du nicht,dass sie leiden soll?" Tracy schaute eingeschüchtert zu Boden. "Wieso eigentlich? Bei ihr haben wir keinen Grund, im Gegensatz zu Bieber." Bei meinem Namen bekam ich Gänsehaut und schloss kurz die Augen. Diese abgefuckten Gründe... "Sie war schon immer ein Opfer. Das soll die Schnepfe bleiben." Tracy runzelte die Stirn. Dann piepste sie:"Also gut. Gibst du mir die Nummer deiner Cousine?" Ein fragender Blick lag auf Codys Gesicht. "Glaubst du mir nicht?" "Doch, aber du willst Faith fertig sehen. Das klappt ganz gut, wenn du sie mit der Vergangenheit konfrontierst und wir mal über die Gründe des Mobbings nachforschen." In Codys Augen blitzte etwas auf. "Du bist genial. Tracy ich liebe dich.",schrie er und da konnte dann auch er wieder Liebe zeigen. Faiths Vergangenheit. Das würde mich auch interessieren. Der Gedanke an ihre vor Angst geweiteten Augen und ihre Tränen... Das musste doch von irgendwo herkommen. In mir machte sich der Gedanke breit, dass das Vorhaben von Tracy großes Unheil anrichten könnte und dieser Gedanke bewegte mich schließlich dazu, in Faiths Zimmer zu gehen.Faith's POV: In meiner Trauer verschwunden krümmelte ich mich in die hinterste Ecke meines Zimmers und zog mich zu einer Schnecke zusammen. Ich zitterte, mir war kalt und ich spürte meine Tränen trocknen. Mein Arm war hochgekrempelt und ich piekste mir immer wieder mit meinem Ohrringstecker in die Haut. Mein Herz musste aufhören weh zu tun. Die Tür sprang auf und eine Gestalt betrat das Zimmer. Mir war es im Gegensatz zu sonst egal, machte weiter und sah keinen Sinn darin, mich zu verstellen. Wütend wimmerte ich und schaute auf. Mein Herz setzte aus, wurde wärmer und allein bei seinem Anblick tat mein Herz nicht mehr weh. Es hörte auf zu schmerzen, ganz ohne Klinge. "Oh Gott,Faith.",keuchte Justin, griff nach meinem Schlüssel, der auf dem Boden lag und schloss die Tür ab. Unbeholfen sah er zu mir herunter, sein Gesicht war entsetzt und ich glaubte, Tränen zu erkennen. Ich setzte mich auf, drückte mich noch mehr in die Ecke und schrie: "Sie ist weg! Verdammt, sie ist weg!" Justin streckte mir seine Hand entgegen:"Suchst du das?" Ich erkannte meine Klinge. Ich rappelte mich hoch, versuchte danach zu greifen,aber er steckte sie weg: "Vergiss es." Ich schluckte und schaute zu Boden. Langsam bekam ich meine Fassung wieder. Leiser als zu vor hauchte ich: "Woher weißt du-?", ich brach meinen Satz ab und zog meinen Pullover runter. Er schaute mich ernst an: "Du fummelst immer daran rum.",er zeigte auf meinen Arm. Seine Stimme war weich,vorsichtig und sanft: "Du hast mich nach einem Pullover gefragt in einer Situation,wo jeder an was anderes gedacht hätte.",erinnerte er an die Situation im Bad: "Und du hast immer einen Pullover an.",seine Stimme war jetzt ganz leise und er hob ganz sachte meinen Arm an und krempelte den Pulli hoch. Wie im Bann ließ ich es geschehen. Er starrte auf meine Narben, steich mir seiner Hand drüber und legte seine freie Hand an meine Wange. Er streichelte sie und eindringlich sah er mich an:"Ich hätte es sofort merken müssen, nicht erst heute morgen." Ich schluckte. "Ich wollte damit aufhören, aber-",ich brach ab. Ich rang mit den Tränen. "Shhht.",er küsste meinen Arm: "Du bist wunderschön. Mach das nie wieder." Ich konnte nichts sagen. Mein Herz ratterte und ich fühlte mich so geborgen, geliebt,umsorgt und gesund, wie noch nie. Mein Schmerz war verdlogen. "Versprech mir, dass du das nicht mehr machst. Du kannst immer zu mir kommen,verstanden?" Ich nickte. Sowas hatte mir noch nie jemand angeboten. Er umarmte mich, küsste meinen Kopf und hielt mich, wie ein Vater. Ich fühlte mich richtig klein. "Ich bin für dich da,okay?" "Okay." Er zog meinen Pulli wieder runter und fuhr sich durch die Haare. "Und verdammt,Faith. Mach nichts Unüberlegtes. Es gibt für alles eine Lösung,auch für das,was du die ganze Zeit verschweigst." Wenn Tracy bescheid wusste,gab es keine Lösung mehr. Ich schloss die Augen, ordnete meine Gedanken und flüsterte:"Danke." Er schlug mir freundschaftlich auf die Schulter:"Und hopp,mach dich fertig. Wir gehen was raus."
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#frage
Naaaa, wie gefällt euch die Story bis jetzt? Ich würde mich echt über Rückmeldung freuen :) lg,Cece
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Victims
Fanfic**Justin Bieber Fanfiction** "Ich bin allein,ich habe niemanden.Wieso soll ich noch leben,sag mir wieso?",schrie ich mit purer Verzweiflung.Mein Magen zog sich zusammen,eine Wucht von Schmerz durchzuckte mich, drohte mich innerlich zu vernichten."Du...