99. Der Wunsch| Envy

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Klatschnass läufst durch den Wald und kannst die Lichtung schon sehen, wo sich der alte Wunschbrunnen befindet.

Laut alten Dorfbewohner soll dieser angeblich jemand einen Wunsch erfüllen, wenn man Geld hinein wirft.

Auch wenn du schon aus dem Alter heraus bist, solche alten Geschichten zu glauben, willst du diesen Brunnen sehen und testen, ob er wirklich jemand ein Wunsch erfüllen kann.

Denn, wenn das wirklich wahr ist, was die alten Dorfbewohner mal erzählt hätten, dann gäbe es da schon ein Wunsch, den du erfüllt bekommen haben willst.

Du willst deinen Hund wieder lebendig wünschen. Er ist nämlich vor 2 Monaten wegen ein Unfall gestorben und du vermisst ihn schrecklich.

Endlich hast du die Lichtung erreicht und traust nicht schlecht, als du den riesigen Brunnen siehst, der von Blumen umgeben ist.

Dabei fällt dir auf, dass ein junger Mann mit grünen Haar am Rand des Brunnen sitzt.

Du kannst dich daran erinnern, dass die Bewohner erzählt haben, dass sie die letzten Tage ein jungem Mann immer wieder am Brunnen sitzen sehen haben.

Ob er auch ein Wunsch hat, den erfüllt haben will?

Unschlüssig, was du tun sollst, siehst du den fremden einfach an, bis er plötzlich ein Blick über seine Schulter wirft und sieht dir direkt in deine (A/F) Augen.

»Nanu? Wer bist du denn?«, stellt er dir die Frage und steht auf, bevor er sich ganz zu dir umdreht.

»Ich bi-«, willst du ihm seine Frage beantworten, aber er unterbricht dich einfach.

»Das interessiert mich nicht. Du störst. Also, verschwinde wieder, du Göre«, faucht der fremde und funkelt dich böse mit seinen lilanen Augen an.

»Nein, diese Lichtung gehört dir nicht. Also, muss ich nicht auf dich hören. Ich will bloß Geld in den Brunnen werfen. Mehr nicht«, widersprichst du ihm und hältst seinen eisigen Blick stand.

»Oh, denkst du, dass dieser Brunnen etwa magisch ist und er dir deinen sehnlichsten Wunsch erfüllt? Nur zu, tu dir keinen Zwang ein. Aber komm demnächst wieder her und zeig mir dein leidendes Gesicht, wenn dir bewusst wird, dass dein Traum nicht wahr wird, kleine«, lacht er gehässig.

Fest beißt du dir auf die Unterlippe und läufst schnell auf den Brunne zu. Du kramst eine Münze aus deiner Hosentasche heraus und wirfst diese in das Wasser, während du in Gedanken deinen Wunsch äußerst.

»Und kleine? Was hast du dir gewünscht? Geld? Macht? Ein Mann an deiner Seite? Oder doch ein hübscheres Ges-«, löchert dich der fremde mit Fragen.

»Das geht dich nichts an.« Du drehst dich zu den Grünhaarigen um, der dich für einen kurzen Moment erschrocken ansieht, bevor er dich wieder angrinst.

»Ganz schön mutig. Für ein Menschen«, gibt er von sich.

»Was soll das heißen?«, bohrst du nach und hebst eine Augenbraue.

»Warum sollte ich dir das so einfach sagen? Wenn du etwas von mir wissen willst, will ich eine Gegenleistung von dir«, erklärt er dir.

»Du kennst mich doch nicht. Also, warum solltest du so etwas von mir verlangen?«, stellst du ihm die Frage.

»Du kennst mich doch auch nicht und doch willst du wissen, was meine Worte von eben zu bedeuten haben, oder nicht? Also, verrate mir deinen Wunsch, kleine«, gibt er von sich und nimmt sich die Dreistigkeit einer deiner (H/F) Haarsträhnen zu klauen, damit er sich diese um den Finger wickeln kann.

»Nein, das werde ich nicht tun. Ich wollte....Du bist doch sicher der Mann, der hier seit Tagen hier herum lungert, oder?«, willst du wissen.

»Oh, hast du mich etwa beobachtet? Das gehört sich aber nicht, du Göre. Pass auf, du sagst mir deinen Namen und ich dir meinen. Wenn wir das hinter uns haben, sagst du mir, was ich wissen will, okay?«, schlägt er dir vor.

»Mehr als meinen Namen bekommst du nicht, weil ich nicht will, dass mein Wunsch unerfüllt bleibt. Ich heiße (D/N) (N/N)«, meinst du und hebst deine Hand an, um deine Haarsträhne aus seinen Fängen zu befreien.

»Süß, dass du so naiv bist. Ich kann dir jetzt schon sagen, dass es nicht funktioniert. Mein Name ist Envy«, sagt er und macht noch einen Schritt auf dich zu.

»Woher will-«, willst du sagen, aber da fällt dir ein, dass er schon die letzten Tage hier war und du verwettest deinen Hintern darauf, dass er jeden Tag eine Münze in den Brunnen geworfen hat

Envy legt seinen Kopf zur Seite und grinst dich weiterhin an. »Ist es dir von selber eingefallen, kleine? Gut, kannst du mir ja erzählen, ob ich richtig lag«, verlangt er.

»Du liegst mit deinen Vermutungen falsch. Ich wollte mein Hund wieder haben, weil er vor zwei Monaten gestorben ist, aber wenn ich daran denke, dass du seit Tagen hierher kommst und du immer hier gesehen wirst, dann lässt mich das vermuten, dass du selber einen Wunsch hast und gehofft hast, dass dieser Brunnen ihn dir erfüllen würde«, teilst du ihm mit, was du denkst.

»Oh, du bist also von ganz alleine darauf gekommen zugegebenermaßen stimmt es auch. Ich muss echt dämlich gewesen sein, immer wieder her zu kommen und zu hoffen, aber als ich von den Brunnen erfahren habe, dachte ich, dass ich es ausprobieren kann. Wie dem auch sei. Du hast deinen Teil erfüllt. Also, erfülle ich jetzt meinen. Ich bin ein Homunculus«, erzählt er dir und offenbart dir zu gleich, was Envy in Wahrheit ist

»Ein Homunculus? So etwas gib-«, willst du sagen, aber Envy unterbricht dich einfach.

»Soll ich es dir beweisen?«, stellt er die Frage.

»Das brauchst du nicht. Ich glaube dir«, antwortest du ihm

»Hä? Einfach so«, sagt Envy und sieht dich misstrauisch an, aber du nickst als Antwort bloß mit deinem Kopf.

»Ihr Menschen seid echt komisch und leicht gläubig. Aber nun gut, tu was du nicht lassen kannst, (D/N)«, seufzt er.

»Eine Sache will ich noch von dir wissen, Envy.«

»Und wir denkst du deine Antwort zu bezahlen?«, stellt er dir die Frage.

»Mh, ich weiß es nicht, aber du kannst etwas vorschlagen, wenn du willst.«

In Envys Augen blitzt etwas auf, dass dir zeigt, dass ihm dieser Gedanke wohl gefällt, dass du ihn dir Wahl lässt.

»Stell deine Frage.«

»Warum redest du mit mir? Woher warst du eher abgeneigt von mir, oder bilde ich mir das ein? Nein, du hast sehr herablassend über uns Menschen geredet«, fragst du.

»Das hat mehrere Gründe, aber sagen wir mal so, ich kann sie nicht ausstehen, weil sie mir jemand genommen haben. Gut, dann lege ich mal deine Bezahlung fest. Du, (D/N) wirst absofort jeden Tag hierher kommen und mir Gesellschaft leisten«, erzählt dir Envy.

»Ich bin einverstanden.«

»Sehr gut! Du solltest jetzt, aber nachhause, (D/N). Du wirst sonst noch krank«, meint Envy und wendet den Blick von dir ab.

»Ist gut, ich komme um dieselbe Uhrzeit wieder, Envy.« Mit diesen Worten wendest du dich von den Homunculus ab, der dir keine weitere Beachtung schenkt.

Du weißt selber nicht, warum du eingewilligt hast, aber als du in seine Augen gesehen hast, wusstest du, dass er jemand brauchte. Genauso wie du und wer weiß schon, wo dich das ganze mit Envy hinführen würde.

Fakt ist, dass du ihn besser kennenlernen willst, damit du auch verstehen kannst, warum er so eine Abneigung gegen Menschen hat.

ᴀɴɪᴍᴇ ᴏɴᴇ sʜᴏᴛsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt