61. Andenken| Kassim

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Klapptext:

Nacht für Nacht schleicht sich Kassim von Zuhause weg und stellt Unfug an, mit dem du ganz und gar nicht zufrieden bist.

•••

Du spürst, wie die Matratze leicht nachgibt und öffnest deine Augen.

Schon wieder.

Schon wieder will er sich in der Nacht hinaus schleichen, um eine Dummheit anzustellen

Du willst das nicht, aber Kassim ist stur und will sich die Sache mit der Nebelbande nicht ausreden lassen.

»Kassim.« Du setzt dich in der Dunkelheit auf und siehst dich im Zimmer nach deinem Freund um.

Glücklicherweise spendet das Mondlicht genug Licht, sodass du ihn schnell entdeckst.

Ertappt lässt der Dunkelbraunhaarige die Türklinke los und dreht sich zu dir um. Sofort schlägst du die Bettdecke beiseite und stehst auf.

»Wir stehen so kurz vor unserem Ziel, (D/N). Ich kann jetzt nicht aufhören.«, gesteht er dir und fixiert dich mit seinen goldenen Augen.

»Ich weiß, aber je näher du deinem Ziel kommst, desto größer wird die Gefahr, dass dir etwas passieren kann, Kassim. Ich...ich könnte das nicht ertragen.«, sagst du und spürst, wie sich langsam Tränen einen Weg in deine (A/F) Augen bahnen.

»Mir wird nichts passieren und ich habe dir doch versprochen, dass ich aufhören werde, wenn wir unser Ziel erreicht haben.« Kassim lächelt dich liebevoll an und kommt auf dich zu.

Vor dir bleibt er stehen und schlingt seine Arme um dich, damit er dich an sich drücken an.

Warum?

Warum fühlt sich das wie ein Abschied an?

»Bleib bei mir und geh nicht. Nicht heute Nacht, Kassim. Bitte.«, flehst du ihn an.

Kassim sieht dich für einen kurzen Moment erschrocken an, aber fängt sich schnell wieder.

»Es geht nicht. Die anderen warten auf mich und brauchen meine Führung.«, meint Kassim.

Er beugt sich ein Stück zu dir herunter, um dir einen kleinen Kuss auf die Lippen zu drücken.

»Ich liebe dich, (D/N). Und ich werde mich beeilen, zu dir zurückzukommen«, verspricht er dir.

»Ich liebe dich auch, Kassim. Aber ich muss dir noch etwas sagen«, sagst du, woraufhin der Schwarzhaarige dich loslässt, aber keinen Abstand zu dir nimmt.

»Ist etwas passiert?«, hakt er misstrauisch nach. Als Antwort schüttelst du leicht deinen Kopf, wobei deine (H/F) Haare hin und her wippen.

Lächelnd gehst du ein Schritt zurück und legst deine Hand auf deinen Bauch.

»Ich bin schwanger.«, offenbarst du ihm.

Kassims goldene Augen weiten sich und er starrt dich an, wobei er seinen Blick an dir hinunter wandern lässt.

»Wirklich?«, will er wissen und sieht dir wieder in die Augen.

Du nickst überglücklich als Antwort mit dem Kopf und machst einen Schritt nach vorne. Diesmal schlingst du deine Arme um seinen Nacken und küsst ihn auf die Lippen.

»Wie lange schon? Weißt du das Geschlecht?«, löchert dich Kassim, nachdem du seine Lippen freigegeben hast.

»Im sechsten Monat und ja, aber ich werde es dir nicht verraten«, gibst du von dir und streckst ihm die Zunge raus.

»Komm schon«, bettelt er und sieht dich mit einem Welpenblick an, dem du einfach nicht widerstehen kannst.

»Es wird ein Junge«, antwortest du ihm und hast dich somit geschlagen gegeben.

»Ein Junge? Ich werde Vater! Warum hast du nicht früher ein Wort gesagt? Ich hätte mich viel mehr um dich gekümmert un-«, fängt Kassim überglücklich an zu reden.

Du schüttelst schmunzelnd deinen Kopf. »Tut mir leid, aber ich wollte nicht, dass du alles über den Haufen wirfst. Auch, wenn ich nicht mit allem immer einverstanden war, ging es mir gut und die beste Zeit haben wir noch vor uns, zusammen«, erklärst du ihm und küsst ihn.

Du kannst es kaum erwarten, bis der Kleine auf der Welt ist und du Kassim als Vater zu erleben wirst.

•••

»Nein!«, rufst du und lässt dich auf die Knie fallen.

»Wir haben es wirklich versucht, (D/N). Es tut mir so leid«, sagt Ali Baba, der eine Hand nach dir ausstreckt, aber du schlägst diese weg.

Er ist tot.

Kassim.

Nein, das darf einfach nicht wahr sein!

Du wolltest ihm noch so viel sagen und so vieles mit ihm erleben. Er konnte nicht tot sein!

Er hatte es dir doch versprochen, dass er sich beeilen würde, um zu dir zurückzukommen.

Unzählige Tränen laufen dir über die geröteten Wangen und du hast das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen.

»Ali Baba. Vielleicht sollten wir sie all-«, will Aladdin sagen, aber wird von Morgiana unterbrochen.

»Geht ihr Tee kochen und holt eine Decke.« Morgiana hat sich zu dir auf den Boden gekniet und legt einen Arm um deine Schulter.

Du hast das Gefühl, als hätte man dir ein Loch in die Brust gerissen, dass niemals wieder gestopft werden könnte.

»Kassim. Er hat gesagt, dass es ihm leid tut und dass du den Namen eures Kindes bestimmen darfst «, teilt dir Morgiana mit.

»Er....Er ist so ein Dummkopf. Ich hatte ihn doch angefleht, dass er nicht gehen sollte«, sagst du und wischst dir mit einer Hand die Tränen von deiner Wange.

»Danke, dass ihr hier seid und euch um mich kümmert«, bedankst du dich bei ihr und lässt dir aufhelfen von Morgiana.

»Dafür sind Freunde da. Komm, ich bring dich erstmal in dein Zimmer«, meint Morgiana und du lässt dich von ihr in dein Zimmer führen.

Eins stand schon mal fest, wenn du Kassim irgendwann wieder treffen würdest, würdest du ihm die Hölle dafür heiß machen, aber davor musstest du dein Leben weiter führen und dich um deinen Sohn kümmern, den du als Andenken an deinen Freund Kassim nennen würdest.

ᴀɴɪᴍᴇ ᴏɴᴇ sʜᴏᴛsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt