Bereits auf dem Parkplatz wusste er, dass Eren ihn verfolgte. Doch er tat weiterhin so, als würde er es nichts merken und machte einfach weiter. Als würde er nichts ahnen. Es ließ ihn fies schmunzeln, als er Jägers Wagen im Rückspiegel kurz vorbeiblitzen sah. Natürlich konnte der Braunhaarige zu dem Zeitpunkt nicht wissen, dass er geradewegs in seine eigengestellte Falle getappt war – oder eher gefahren.
Aber eines konnte der Schwarzhaarige sagen: Was die Verfolgung betraf, war Eren noch ein blutiger Anfänger. Selbst wenn es Levi nicht am Parkplatz gemerkt hätte, was sehr unwahrscheinlich war, hätte er es spätestens dann bemerkt.
Aber es hatte auch was Gutes. Er musste Eren nicht irgendwo aufgreifen, auch wenn das für den Corporal natürlich keine schwierige Sache wäre. Immerhin machte er das schon seitdem er denken konnte. Also verdammt lange. Wahrscheinlich länger als alle anderen, die er kannte. Mittlerweile waren ihm solche Situationen in Fleisch und Blut übergegangen. Und das trotz seines recht jungen Alters.Es war nötig, hatte Kenny gesagt. Und Levi sah es genauso. Der Braunhaarige hatte seine Nase in Dinge gesteckt, wo sie eigentlich gar nicht hingehörte. Er hatte zu viele Vorahnungen und wurde gefährlich. Und so musste er aus dem Verkehr gezogen werden. Der Schwarzhaarige wollte allen Arten von Schwierigkeiten möglichst aus dem Weg gehen. Dass die ganze Sache nur an einem Frischling bei der Polizei scheitern könnte, kam gar nicht in Frage. Er vermieste ihnen allen das Geschäft.
Dass er auch noch aus einer gut betuchten Familie kam, war ein Bonus, mit dem keiner am Anfang gerechnet hatte. So konnte man weiter ausholen als geplant. Natürlich war das was Gutes. Für die Scouting Legion, nicht für Eren – versteht sich.Und nun lag der Braunhaarige regungslos vor ihm auf dem Boden und war bewusstlos. Levi hatte ihm eine in den Nacken gegeben und er fiel direkt um. Als nächstes packte er den Braunhaarigen auf seine Rückbank seines Autos.
Zudem musste man sagen, dass Levi ohnehin nicht direkt zum Standort gefahren wäre. Er wollte eventuellen Verfolgern, außer Eren, aus dem Weg gehen. Levi war zwar gut, aber selbst er konnte nicht alles voraussehen. Er hatte Glück, dass Eren alle seine Sachen, außer seinem Handy, im Revier ließ. Und damit ihnen auch wirklich keiner folgen konnte, nahm Levi den Akku aus diesem heraus und fuhr mit dem Auto darüber. Erens Auto würde er von einem Bekannten abholen lassen, der konnte es dann für Ersatzteile nutzen oder zur Schrottpresse bringen, Levi war es egal. Eren würde die Kiste die nächste Zeit erstmal nicht brauchen. Es in Brand zu stecken, empfand der Schwarzhaarige als unnötig. Zudem es auch auffällig wäre, würde ein Wald plötzlich in Brand stehen.Als er an jenem Ort angekommen war, öffnete sich die Tür – oder eher Garagentor – und er konnte mit seinem Auto durchfahren. Man könnte es sich als eine Tiefgarage vorstellen, nur etwas tiefer unter der Erde als normal. Von außen sah man gar nichts, da alles mit Rasen und Wildpflanzen überwachsen war. Wie es eine Garage an sich hatte, war diese vollgeparkt mit den Autos der Mitglieder. Nur höherrangige Personen durften in einem abgesonderten Bereich parken, natürlich so auch Levi.
Er schnappte sich den Braunhaarigen, warf ihn sich über die Schulter als wiege er nichts und lief zum Aufzug. Zu den Haupträumen ging es noch ein ganzes Stück herunter. Wenn also an der Oberfläche ein Krieg ausbrechen würde, würden sie nicht mal einen Bombeneinschlag hören. Also war alles recht schalldicht. Nur, wenn man unten angekommen war, konnte man die lauten Stimmen der Leute durch die Gänge schallen hören. Man konnte den ganzen Aufbau mit einem Labyrinth vergleichen. Selbst erfahrene Mitglieder verliefen sich manchmal, aber Levi nicht. Er war die Gänge wohl schon so oft durchlaufen, dass er alles auswendig kannte. Jede Ecke und Nische waren ihm bekannt.
Es stellte sich als gut heraus, dass er keine Hände brauchte, um die Tür zu öffnen. Das ganze war automatisch. Und sobald er eintrat, verstummten die lauten Geräusche. Augenblicklich drehten sich alle der hier anwesenden Personen zu ihm um und senkten ehrfürchtig die Köpfe. So manche salutierten sogar, was der Corporal – im Übrigen auch der Vize-Anführer – eher weniger beachtete. Schließlich hatte er nun etwas anderes, um das er sich nun kümmern musste. Und dieses etwas lag auf seiner Schulter und sabberte wahrscheinlich gerade seine teure Jacke voll. Großartig.
Ein Grund, warum er hier großen Respekt genoss, war sein Ruf. Keiner traute sich, sich mit dem Corporal anzulegen. Aber das war eine andere Geschichte.
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Personalities [Ereri/Riren]
Fanfiction•[Part 1 - 3]•[German]•[kann ohne Vorwissen gelesen werden]• Gerade erstmal ein Jahr im Dienst wird Eren Jäger nach Stohess versetzt. Dort bekommt er seinen ersten richtigen Fall zugewiesen, und mit ihm einen neuen Partner. Doch ist er nicht so, wie...