Auch in den darauffolgenden Tagen bezahlte Grisha nicht. Es waren nun zwei Wochen vergangen, in denen Eren spurlos verschwunden war. Mittlerweile hatte sich der Aufruhr bei den Medien geändert, hatten längt wieder eine andere Schlagzeile, die sie auf die Titelseite drucken konnten. Nur die wenigsten hatten noch Hoffnung, dass Eren jemals wieder kommen würde. Und zu diesen gehörte auch sein bester Freund Armin. Er würde wohl niemals aufgeben. Auch, wenn er bereits alles in seiner Macht stehende getan hatte.
Nein, er würde nicht aufgeben. Das würde er niemals. Er konnte sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, Eren niemals wieder zu sehen.Ein paar Stunden entfernt von der Stadt, einige Meter unter der Erde, saß er in seinem Raum. Er starrte an die Wand, da er nicht schlafen konnte. Er bekam seit Tagen kein Auge zu. In ihm schlummerte die Angst. Verwunderlicher Weise war es nicht ganz wegen Levi, sondern wegen dem, dass Grisha nicht zahlte. Es war Eren bereits von Anfang an klar gewesen. Nur es nun auch noch mal ins Gesicht gesagt zu bekommen, war viel schlimmer. Was hatte er auch erwartet? Würde es um Grishas eigenen Arsch gehen, hätte er innerhalb von Minuten das Geld abgedrückt. Er war eben ein mieses Arschloch, dachte Eren.
Es überraschte ihn nichts mehr. So wie es aussah, würde sein Aufenthalt bei der Scouting Legion bald zu Ende sein. Er würde sowieso sterben. Ob es nun früher oder später war, machte für den Braunhaarigen keinen Unterschied. Immerhin konnte er dann sagen, er sei im Dienst gestorben. Es war nur traurig, dass davon keiner etwas mitbekommen würde. Er war sich sicher, dass es keine Live-Übertragung davon im Fernsehen geben würde. Und selbst wenn - es würde ihn nicht wundern.
Als es nach ein paar Stunden an der Tür wieder dieses Klicken erklang, spannte sich Eren augenblicklich an. Doch im Gegensatz zu Levi kam eine blonde Frau in den Raum. Sie war dem Anschein nach kleiner als Eren. Jetzt nicht den Schwarzhaarigen hier zu sehen, ließ Eren etwas lockerer werden. Jedoch hielt das nicht für lange. Die Frau kam auf ihn zu und schaute mit ihren blauen Augen einmal Erens gesamten Körper an.
„Es ist so weit. Ich soll dich vorbereiten", sprach sie monoton. Eren stand auf und nickte. Er hatte sich bereits damit abgefunden, Angst hatte er trotzdem. Es würde nichts bringen, sich zu wehren. Zudem er durch seine gebrochenen Rippen immer noch nicht sehr bewegungsfähig war. Zusammen liefen sie aus dem Raum, gingen ins Wohnzimmer.
Erens Blick schweifte durch den Raum. Levi war nicht hier. Lediglich nur die zwei Personen und ein Stapel Kleidung auf dem Couchtisch.
„Mich wundert's, dass du so locker bist. Nicht viele sind so, wenn sie dem Tod nahe sind", sprach die Frau mit der krummen Nase. Eren zuckte mit den Schultern. „Schätze einfach, ich bin eine Ausnahme", antworte er, worauf die Blonde nickte. Sie nahm den Stapel Kleidung in die Hand und streckte sie Eren entgegen. „Hier. Du musst die anziehen, nachdem du geduscht hast", meinte sie. „Den Corporal wirst du gleich schon treffen. Kein Grund, dich dauernd im Raum umzugucken." Eren drehte seinen Kopf wieder zu ihr. Er hob eine Augenbraue. Er hatte es gar nicht gemerkt, dass er die ganze Zeit durch den Raum schaute. Dabei war Eren gar nicht scharf darauf, dem Schwarzhaarigen unter die Augen zu treten. Aber darauf nahm wohl keiner hier Rücksicht.
Schließlich schnappte er sich die Kleidung und lief zum Badezimmer. Begann sich auszuziehen und stellte sich unter das Wasser. Es war komisch. Er würde gleich sterben, er hatte auch Angst, aber seine Knie schlotterten nicht. Er zitterte nicht. Seine Kehle war nicht trocken oder ihm war schwindlig. Nichts. Dabei war diese Angst immer noch präsent. Wahrscheinlich fühlte Eren sich so, weil er bereits mit seinem Tod abgeschlossen hatte. Es waren in den letzten Wochen so viele Dinge passiert, dass Eren mit all dem überfordert wäre, hätte sein Kopf nicht abgeschaltet. Er wurde belogen, entführt, getreten, geschlagen und sollte nun sterben. Da würde ein normaler Mensch schon von selbst aufgegeben haben zu atmen. Aber das würde gleich Erens Mörder übernehmen.
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Personalities [Ereri/Riren]
Fanfiction•[Part 1 - 3]•[German]•[kann ohne Vorwissen gelesen werden]• Gerade erstmal ein Jahr im Dienst wird Eren Jäger nach Stohess versetzt. Dort bekommt er seinen ersten richtigen Fall zugewiesen, und mit ihm einen neuen Partner. Doch ist er nicht so, wie...