THIRTY

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Ein paar Monate später...
...war nun vollständig der normale Alltag in die Scouting Legion eingekehrt. Der Sturm hatte sich gelegt und es schien alles normal. Jedenfalls so normal, wie es sein konnte. Während andere entspannt ihren Aufgaben nachgingen, mussten die Rekruten schwitzen, ihre Muskeln schmerzten und sie wollten am liebsten einfach aufhören. Wer konnte es ihnen verübeln? Die letzten Monate waren unmenschlich gewesen, so empfanden es so manche (unter anderem Sasha). Umso glücklicher waren sie, als Shadis die heutige Trainingseinheit unterbrach.

„Ihr könnt für einen Moment Pause machen, ich will euch etwas mitteilen." Ein erleichtertes Seufzen ging durch die Runde und ein paar der sechs Rekruten ließen sich kraftlos auf die Matte fallen. Bis gerade eben haben sie ihre Körperspannung trainiert, mussten sich ohne Beine an einem von der Decke hängendem Seil hochziehen und so weiter. Für manche, die nicht den besten Muskelaufbau hatten, eine Qual. Aber er wäre nicht Keith Shadis, würde er sein eisernes Ausbildungsprogramm nicht durchziehen.

„Ich muss gestehen, dass ich erwartet habe, dass mindestens einer von euch schon den Löffel abgegeben hätte. Aber zu eurem Glück ist das noch nicht passiert. Jetzt ist ein Quartal zu Ende und ihr müsst beweisen, was ihr in dieser Zeit euch angeeignet habt – die Zwischenprüfung. Wie zu Anfang bereits erwähnt, werdet ihr von der Person geprüft, die den Bereich leitetet, in den ihr wollt. Eigentlich war es so geplant, dass das erst bei der Hälfte der Ausbildung Thema wird, wenn ein Jahr vergangen ist. Aber Vize-Anführerin Hanji hat sich mit dem Boss beraten und es für besser empfunden, dass wir das ganze auf die Quartale aufteilen. Sprich: Ihr werdet in jedem Bereich geprüft und aufgeteilt, so dass jeder jeden Bereich einmal durchlaufen ist. Und dann am Ende der Ausbildung wird es eine große Prüfung geben, wo ihr Würmer euch für jene Abteilung bewerben könnt, wenn ihr besteht. Seht es als eine Art... Praktikum."

Nach einem Augenblick hob sich eine Hand, so er zur Seite sah. Er hob eine Augenbraue, als Braus mit einem beinahe ängstlichen Blick ihre Hand in die Luft hielt. „Was hast du nicht verstanden, Braus?" Das Mädchen schüttelte den Kopf und sprach: „Das ist es nicht, Sir. Ich wollte eigentlich fragen, ob wir uns aussuchen können, wo wir anfangen?" Der Glatzkopf rieb sich das Kinn. „Wäre es denn so ein Problem, wenn ihr das nicht könntet? Ihr würdet doch am Ende sowieso überall gewesen sein, oder nicht?" Man sah ihr förmlich an, wie sie unter Shadis' eindringlichen Blick immer kleiner wurde. „Natürlich, Sir. Aber ich meine nur-" – „Kein Grund dir beinahe in die Hosen zu scheißen, Braus. Kannst dich freuen, ihr könnt es euch aussuchen." Erleichtert stieß sie Luft aus, hörte bereits das leise Kichern von Erens Seite aus. Keine Sekunde später hatte er ihren Ellenbogen zwischen seinen Rippen, worauf er überrascht aufschnappte.

Nur eine Stunde später war Mittagspause und die Rekruten konnten sich ein wenig entspannen. Sie standen in einer Schlange an der Küchenzeile und warteten darauf, wie der blonde Koch kam und ihnen ihr heißbegehrtes Essen servierte. Und als er dann kam, streckten sie ihm direkt die Tablette entgegen, der Koch lachen musste, weil er das Gesicht der Rekruten sah.

„Keine Sorge, ist genug für alle da!" So liefen sie jeweils nach vorne, um sich ihr Essen abzuholen. Doch als dann Sasha vorne stand bekam sie kein Wort heraus. Nun war es Eren der ihr zunickte und mit dem Ellenbogen gegen ihren Arm stieß. Sichtlich schluckte die Braunhaarige schwer und das Rot auf ihren Wangen wurde immer mehr, bis sie sich schließlich aufraffen konnte. Noch ein letztes Mal ging sie in ihrem Kopf das durch, was sie mit Eren zuvor besprochen hatte.

„Also... Ähm, Niccolo?" Der Blonde lächelte und neigte seinen Kopf nach rechts, erwiderte: „Ja?" Das Mädchen rang offensichtlich nach Worten. „Ich-Ich wollte dich... Ich würde dich- ähm. Du vielleicht- hast du... Heute Abend? I-Ich...", je weiter ihre Verzweiflung reichte, desto größer wurde ihr Scham, sie schließlich kein Wort mehr rausbekam. Eren neben ihr seufzte und schüttelte den Kopf, ergriff die Initiative.

„Sie will dich fragen, ob du heute Abend etwas mit ihr machen möchtest." Niccolos Augen weiteten sich in Überraschung, bevor er zwischen Erens und Sashas Kopf hin und her wechselte. Er sah, wie die Braunhaarige nickte, zu Boden sah vor Verlegenheit. Wieder war es nur ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen, ehe er antwortete: „Sehr gerne."

...

„Bin wieder da, Levi!", rief er von der Tür aus und zog sich seine Schuhe aus. Schnell stapfte er ins Badezimmer und legte dort seine dreckige Kleidung in den Wäschekorb. Er hatte sich bereits bei der Halle in der Umkleide geduscht, weil sie noch Zeit hatten und früher Schluss machten.

Als er ins Wohnzimmer lief, sah er wie in letzter Zeit öfter den Schwarzhaarigen mit einem seiner Bücher auf der Couch sitzen, war am Lesen. Dass er Eren keine Aufmerksamkeit schenkte, gefiel dem Braunhaarigen gar nicht. So lief er auf ihn zu und schnappte sich das Buch, legte das Lesezeichen hinein und packte es auf den Couchtisch. Mit einem abwartenden Blick beobachtete Levi, was Eren nun vorhatte.

Eren setzte sich auf Levis Schoß und schlang die Arme um seinen Hals, legte den Kopf auf dessen Schulter ab. Eine Position, die der Braunhaarige in letzte Zeit öfter ausführte, Levi sich auch nicht beschwerte. In gewisser Weise beruhigte es, nicht nur einer von beiden. Seine Hand wanderte in die braunen Haare, fing an Erens Kopf zu kraulen. Der andere atmete tief ein, wodurch der Schwarzhaarige wusste, dass es ihm gefiel.

„Wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen? Das mit dieser Aufteilung in die Quartale?", murmelte Eren gegen Levis Schulter. Er drückte den Braunhaarigen von sich weg, er somit in sein Gesicht sah. „Wieso? Gefällt dir die Idee nicht?" Sein Gegenüber schüttelte den Kopf. „Nein, ganz im Gegenteil. Das war bestimmt Hanjis Einfall, oder?" Levi nickte, worauf der Braunhaarige lächelte. Er legte eine Hand an Erens Wange, womit dieser sich gegen sie lehnte und dem Schwarzhaarigen in die Augen sah. „Hast du dich denn schon entschieden? Nächste Woche fängt es ja schon an", sprach er mit tiefer Stimme. Natürlich wusste er schon, was Eren auswählen würde. Dafür hatte er die letzten Monaten gesorgt. Zuckerbrot und Peitsche, hieß es doch. Nur manchmal passierte es auch, dass es zu viel Zuckerbrot war, und die Peitsche eher wie Deko an der Wand hing.

„Mhm", begann Eren und atmete tief ein. „...Ich werde mich für dich entscheiden." Ein Lächeln schlich sich auf Levis Lippen, er fuhr durch die braunen Haare. „Sehr gut", er lehnte sich nach vorne, „dann habe ich vielleicht etwas für dich", raunte er gegen des Braunhaarigen Mund. Er spürte den Atem von Eren auf seinen Lippen, die des anderen bebten. Doch in seinen Augen erkannte er, dass er wusste, wovon Levi sprach. Sie funkelten, und in ihnen... ein Hauch von Lust.

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Jetzt geht es los. Ich habe mir ganz schön Zeit gelassen. Und wenn ich ehrlich bin... habe ich sogar ein wenig Angst, wenn ich daran denke, was kommen wird. Wir sind bei 90 - 91%.

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Personalities [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt