Er hasste es schon immer, wenn der Rauch in seine Nase stieg. Er musste dadurch meistens husten, zudem er den Gestank einfach widerwärtig fand. Er verdrehte einst die Augen, wenn er seinen Onkel sah, wie er eine Stange nach der nächsten anzündete und es wegrauchte als würde er sterben, wenn er es nicht täte. Aber dann fand er eines Tages eine Schachtel in den alten Sachen von Kenny. Er hatte sie damals weggelegt und wollte sich nicht weiter mit den schädlichen Dingern befassen. Er wusste genau, was es für Folgen haben könnte.
Jedoch war er eines Abends so im Stress versunken, dass er nach der Zigarettenschachtel kramte und sich selbst schließlich eine anmachte. Dabei im Kopf tausende Flüche, dass er das lassen und die verdammte Schachtel am besten verbrennen sollte. Aber nein, es dauerte nicht lange und die Zigaretten waren weg. Und nur wenige Wochen später, als wieder der Stress an seinen Nerven kratzte, holte er sich wieder eine. Schon verwerflich, wie ein früherer Zigarettenhasser nun selbst davon abhängig war, wenn seine Hände begannen vor Anspannung zu zittern. Er würde sich selbst keinesfalls als richtigen Kettenraucher bezeichnen, dafür hang er zu wenig an dem Filter. Nein, eher als jemand, der das nur machte, um mit dem Stress klarzukommen. Es half, so konnte er sich besser konzentrieren und seine Gedanken unter Kontrolle zu bekommen. Levi selbst legte fest, dass er sonst nie rauchen würde – und bis jetzt hielt er sich daran. Aber als Boss der Scouting Legion... kam der Stress manchmal öfter als er sollte.
Auch jetzt war wieder eine solche Situation, in der er am liebsten sofort zu seinem Feuerzeug gegriffen und eine Stange aus der Schachtel genommen hätte, sie anzünden wollte. Aber er tat es nicht, aus Respekt. Denn vor ihm saßen seine vertrauteste Person, die ihm womöglich sofort die Zigarette aus der Hand schlagen würde, und Sasha, die schwanger war. Hanji war sehr temperamentvoll und stand sehr nah zu Braus, es wäre unverantwortlich von ihm. Und er konnte es nicht tun, weil er selbst für seine Leute verantwortlich war. Darunter zählte auch Sasha Braus.
Und nun saß er wie die letzten Tage auch in seinem Schreibtischstuhl und sah den Entwurf an, den Sasha bei ihrer Prüfung gezeichnet hatte. Aus dem Augenwinkel heraus merkte er, wie die Brillenträgerin versuchte sich zu zügeln, aber dafür aufgeregt mit dem Bein wackelte. Sasha hingegen war still und saß kerzengerade im Stuhl, brachte nicht ein Wort über die Lippen – wahrscheinlich aus Angst. Denn gerade war Levi dabei, über ihre Zukunft zu entscheiden.
„Also... Braus", ergriff er nach ein paar Minuten das Wort. Augenblicklich wurden ihre Augen groß und sie gab dem Schwarzhaarigen ihre volle Aufmerksamkeit. Auch die Brillenträgerin machte es ihr gleich, sah mit einem stechenden Blick zu Levi. Es wirkte wie eine Warnung, dass er ja nichts falsches sagen sollte. Aber letztendlich lag die Entscheidung bei ihm; er hasste manchmal seinen Posten. Aber Kenny hatte ihn ihm überlassen, also wollte er ihn mit Stolz und Sorgfalt besetzen.
„Was hast du dir unter diesem Entwurf vorgestellt?" Tief atmete die Braunhaarige ein und musste für einen Moment überlegen. Sie war zwar nicht so nervös wie vor und während der Prüfung. Aber als sie dann erfuhr, was der Grund der plötzlichen Ohnmacht war, war es für sie ein Schock. Sie rechnete überhaupt nicht damit und war sich im ersten Moment nicht sicher, was sie nun tun sollte. Aber dann waren da ihr Freund und Eren, die mit ihr ausführlich über die Schwangerschaft sprachen. Und so sehr sie jetzt schon das Kind liebte, wollte sie erst abwarten, was Levi sagen würde. Könnte nämlich sein, dass sich ab heute alles änderte.
„Na ja... Ich-Ich habe mir die Ausrüstung genauer angesehen als ich Hanji öfters assistiert habe und habe mich gefragt... was passiert, wenn einer geschnappt würde. Klar, das GPS-Signal hilft schon allgemein. Aber es kann doch gut sein, dass man an einen Ort geht, wo das Signal unterbrochen wird, oder die Ausrüstung beschädigt würde. Woher sollte man dann wissen, ab welchem Punkt man Verstärkung schicken sollte? Deswegen...", sie hörte auf zu sprechen, als sie das überlegende Gesicht ihrer Mentorin sah, ihre Augenbrauen waren nach unten gezogen und ihre Lippen aufeinandergepresst. Sasha wusste, was das hieß. Und als sie dann zu dem Schwarzhaarigen sah, erblickte sie nichts. Nüchtern schaute er auf das Blatt und sagte nichts. Sasha wusste nicht, ob sie nun weitersprechen sollte oder nicht, also blieb sie erstmal still.
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Personalities [Ereri/Riren]
Fanfiction•[Part 1 - 3]•[German]•[kann ohne Vorwissen gelesen werden]• Gerade erstmal ein Jahr im Dienst wird Eren Jäger nach Stohess versetzt. Dort bekommt er seinen ersten richtigen Fall zugewiesen, und mit ihm einen neuen Partner. Doch ist er nicht so, wie...