Er schloss seine Augen als er einen Zug von der Zigarette nahm. Atmete alles ein und blies schließlich den Rauch aus, öffnete die Augen. Im nächsten Moment wanderte er mit seinem Blick über das Papier, blätterte mit der einen Hand durch den Stapel und hielt in der anderen den rauchenden Stummel. Danach klopfte er ihn am Aschenbecher ab, und legte ihn darauf.
Er seufzte und fuhr sich mit einer Hand durch das Gesicht und anschließend durch die schwarzen Haare. Darauf folgte ein Gähnen, da er müde war, weil er die Nacht nicht geschlafen hatte. Nachdem Eren eingeschlafen war, war er wieder los und lief in sein Büro. Schon seit Tagen überlegte er, wie er die Abschlussprüfung organisieren sollte. Er wollte etwas machen, was zuvor noch nicht passiert war. Doch das fiel ihm schwer, da so gut wie alles schon mal durchgemacht wurde. Am Ende, nur wenige Minuten später, nahm er sich wieder die Zigarette zur Hand und wollte gerade wieder einen Zug machen – doch dann öffnete sich die Tür und die Vize-Anführerin kam ins Zimmer.
Erwartend sah er sie an, doch sie sagte nichts und setzte sich wortlos auf den Stuhl, der vor Levis Schreibtisch stand. „Und? Wie kommst du voran?", sagte sie nach einer Weile. Er hob eine Augenbraue und musterte ihr Gesicht. Er sah sofort, dass etwas nicht stimmte. Normalerweise hätte sie ihm sofort die Zigarette aus der Hand genommen, sobald sie ihn damit gesehen hätte. Doch jetzt... schaut sie nicht mal den Aschenbecher an. Aber er entschloss sich, nicht nachzufragen.
„Langsam. Mir fällt nichts ein", gab er preis und blätterte weiter um. Er hörte ein überlegendes Ausatmen von der Braunhaarigen. „Wir haben doch nur vier Kandidaten dieses Jahr. Und nur Eren will zur Elite. Ich denke, bei ihm dürftest du leichtes Spiel haben – schon allein deswegen, weil das dein Spezialgebiet ist. Sasha ist versorgt, darum kümmere ich mich. Bleiben nur noch zwei. Wer sind die beiden eigentlich?" Nach einer Antwort suchend schaute er auf das Papier, wo die übriggebliebenen Rekruten standen. „Kirschstein und Wagner. Kirschstein will in die Handel- und Organisation und Wagner Allgemeindienst." – „Gut, Handel hat Mikasa. Frag sie doch, sie ist immerhin Abteilungsleiterin. Und wegen Wagner musst du dir eben was einfallen lassen. Ich mein- Allgemeindienst? Also ich stehe wirklich hinter jedem hier und bin dankbar für jeden einzelnen, dass er seine Arbeit macht. Aber was macht man da? Allgemeindienst... Hm, damit habe ich mich nie wirklich beschäftigt."
Der Schwarzhaarige faltete seine Hände zusammen und legte sie vor sich auf dem Tisch ab. „Wenn ich ehrlich bin, weiß ich das auch nicht. Wagner ist ein Gutmensch, er kann keiner Fliege was zu Leide tun. Ich weiß nicht mal, wie er das Training geschafft hat. Der Kerl hat gute Führungsqualitäten, ist loyal und hat einen guten Riecher. Der wäre eher was für die da oben, bei der Militärpolizei." Auf die Worte Levis entfloh der Braunhaarigen eine kurze Auflache. Der Schwarzhaarige verzog sein Gesicht irritiert. Er verstand gerade nicht, was an seinen Worte so lustig sein gewesen sein sollte. „Was... was ist so lustig?", fragte er. Es kam ihm vor wie ein Déjà-vu. Es war nicht das erste Mal, dass Hanji lachte und Levi nicht wusste, wieso sie plötzlich lachte. Das erinnerte ihn genau an diese eine Situation von vor knapp zwei Jahren.
„Du hast schon Recht, Levi. Aber wenn wir ehrlich sind... findest du es doch gut, oder? So haben wir einen mehr in unserer Truppe. Außerdem kannst du die Militärpolizei nicht leiden. Besonders Niel nicht. Er reißt immer blöde Sprüche, wenn ihr euch gegenübersitzt." Und plötzlich hatte sich auch seine Stimmung verändert. Da reichte schon die Erwähnung eines falschen Namens und alles kippte. Spezifisch wenn es Niel war, Levi hasste ihn. Er hatte auch schon oft versucht, ihn zu töten, aber dieser Kerl stab einfach nicht.
Und nach ein paar weiteren Minuten, in denen Hanji wie ein Wasserfall sprach, Levi gezwungen war, ihr zuzuhören, erhob er endlich das Wort. Mochte ja sein, dass sie eben hanjiartige Dinge tat, wie das unendliche Reden, aber es gefiel ihm nicht, dass sie ihm nicht die Zigarette weg nahm. Er rauchte einfach weiter, doch sie sah ihn nicht mal schief an. Und ob er es zugab oder nicht, er machte sich etwas Sorgen – das würde er aber nie offen zugeben. Also setzte er ein ernsteres Gesicht auf und legte die Zigarette wieder auf den Aschenbecher, sah Hanji an.
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Personalities [Ereri/Riren]
Fanfiction•[Part 1 - 3]•[German]•[kann ohne Vorwissen gelesen werden]• Gerade erstmal ein Jahr im Dienst wird Eren Jäger nach Stohess versetzt. Dort bekommt er seinen ersten richtigen Fall zugewiesen, und mit ihm einen neuen Partner. Doch ist er nicht so, wie...