NINETEEN

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Seine Augenbrauen waren besorgt verzogen, als er immer noch zu dem Schwarzhaarigen schaute. Dieser war zwar wieder wach, doch hielt das Eren nicht davon ab, sich weiter Sorgen zu machen. Eine gewisse Skepsis war immer noch da. Wer wusste es schon? Es könnte sein, dass sich alles von jetzt auf gleich ändern könnte, nicht dass Eren hoffte, sowas würde passieren. Levi lag vor nicht mal einer Stunde noch bewusstlos auf dem Krankenbett, da war das Erens Meinung nach berechtigt, nichts überstürzen zu wollen.

„Hast du Schmerzen? O-Oder ist dir kalt?", fragte Eren nur einen Augenblick später, worauf Levi augenrollend mit der Zunge schnalzte. Der Schwarzhaarige musste nicht mal zu seiner Linken schauen, er wusste, was Eren da gerade tat. Aber er verstand es nicht. Warum war es Eren so wichtig, wie es Levi ging? Warum war er, nachdem was Hanji gesagt hatte, tatsächlich hier sitzen geblieben und hat auf ihn... aufgepasst? Der Schwarzhaarige konnte sich noch genau daran erinnern, dass er Eren beinahe in eine gleiche Situation gebracht hätte – und das war nicht mal besonders lange her. Und doch saß er hier und schien momentan an nichts anderem Interesse zu haben als an Levis Zustand. Er ignorierte vollkommen sich selbst, denn ein Blick genügte, um zu sehen, dass es ihm selbst nicht vollkommen gut ging. Unter seinen rötlichen Augen waren tiefe Schatten, seine Haare trotz der offensichtlich früheren Dusche trocken und spröde. Er sah alles andere als gesund aus. Er wirkte eher wie jemand, dessen Familienmitglied gerade gestorben wäre.

„Ist nicht das erste Mal, dass ich hier liege. Ich wurde schon mal schlimmer erwischt, also kein Grund, sich solche Sorgen zu machen, Eren", sprach er nüchtern aus, wirkte genauso ernst wie sonst. Die Braunhaarige schnaubte. „Das stimmt zwar, doch heißt das noch lange nicht, dass das hier gar nichts wäre. Ist deine Schmerzempfindlichkeit über die Jahre so abgestumpft?" – „Ach, halt doch die Klappe", murrte er zurück. Eren zog verwirrt eine Augenbraue hoch und sah zu Hanji, die seufzte. „Levi ist bei einem Auftrag mal angeschossen worden, hat viel Blut verloren und ist durch das Schwindelgefühl die Treppe runtergefallen. Ein Glück, dass er da nicht allein war. Dieser Kerl reitet sich irgendwann selbst in den Tod." Sachte senkte sich der Kopf Erens. „Wie kannst du nur so leichtsinnig mit deinem Leben umgehen?!", sagte er auf einmal lauten Tones zu Levi. „So wie ich das verstehe, wärst du mehrmals fast gestorben. Und daraus lernst du nichts?" – „In meinem Job kann ich immer und überall sterben, da ist es nicht unüblich, wenn man verwundet wird. Was glaubst du, warum wir auch ausbilden? Würden wir unsere Leute unvorbereitet aufs Feld schicken, würden wir bereits in den ersten Minuten unzählige Verluste einstecken müssen." Die Braunhaarige stutzte auf. „Aber da muss ich Eren recht geben, Levi. Du hast zwar viel Erfahrung und kannst Situationen gut einschätzen, doch vergisst du manchmal echt was um dich herum passiert und wirst verletzt." Leise grummelte er, schaute weg.

„Aber um zu deiner Frage zu kommen, Eren... Die Schmerzen sind nicht so schlimm", wechselte er das Thema. Eren sah auf, seine Augen funkelten einen Augenblick. „Außerdem habe ich gehört..., dass du die ganze Zeit hier gesessen und auf mich... aufgepasst hast", begann er mit normaler Stimme, wurde zu Ende hin aber leiser – ihm schien das unangenehm zu sein. Sofort spitzte Hanji ihre Ohren, als sie wusste, was Levi vorhatte. Das war ein Eintrag in ihrem Tagebuch wert!

„Das war nicht nötig, aber... danke", sprach er. Sie ergriff das hölzerne Klemmbrett und schlug damit Levi einmal auf den Kopf. Dadurch rieb er sich die Stelle und zischte: „Was sollte das denn, Brillenschlange?!" Doch die Braunhaarige schüttelte den Kopf. „Nicht mal richtig bedanken kannst du dich! Wo sind deine Manieren, Shorty?" Wieder konnte Levi nur angesäuert das Gesicht verziehen. Dann hörte er von seiner Seite ein Kichern, was aller Aufmerksamkeit auf sich zog, Eren hielt sich die Hand vor den Mund. „Was war daran denn jetzt so lustig?!", kam es von ihm schärfer, doch darauf musste der Braunhaarige nur noch mehr lachen. Gleich danach musste Hanji mit einsteigen.

Personalities [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt