TWENTY

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Danke für 3k Reads! ❤️
Das ist meine längste Story bis jetzt, dabei ist es noch ein Stück, bis zum Ende! In Prozent wäre die Story schon zu vlt. 60% oder 65% abgeschlossen, also keine Sorge! (๑˃̵ᴗ˂̵)
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Ein paar Tage und ein paar langweilige Stunden später war Sasha auf den Weg zu Hanjis Büro. In ihrer Hand ein dicker Stapel mit den Ergebnissen der Tests, die sie am Vortag durchgeführt hatten. Wirklich, die Brillenträgerin war ein reines Energiebündel. Ständig fiel ihr etwas Neues ein, was sie ausprobieren wollte. Das hatte aber auch was Gutes; die Scouting Legion profitierte davon, wenn das Endprodukt dementsprechend benutzbar war. So waren auch die wetteranpassungsfähigen Uniformen entstanden. Und das nur, weil ihr Kaffee über die ihre Bluse gelaufen war. Schon verrückt, wie man durch so etwas auf die wundersamsten Ideen kommen konnte. Aber mittlerweile wunderte Sasha gar nichts mehr. Auch wenn sie noch nicht besonders lange hier war.

Als sie angekommen war, sah sie wie immer die Wissenschaftlerin mit der Nase in ihren Büchern stecken. Sie suchte nach weiteren Komponenten, die sie einbauen konnte, um ihre nächste Errungenschaft zu planen. Teilweise sah die Braunhaarige Hanji von morgens bis abends auf demselben Platz sitzen, in ihre Notizen vertieft und die Umgebung wohl völlig vergessen.

Man könnte meinen, das würde ihre Arbeit erleichtern, aber ganz das Gegenteil war der Fall.

Da sie noch neu war, zudem auch kein offizielles Mitglied war, bekam sie die ganzen Kleinigkeiten als Aufgaben. Diese waren dann auch relativ schnell erledigt, wodurch sie dann wieder bei Hanji landete. Und dagegen hatte sie nichts. Sie konnte die Brillenträgern gut leiden und fand es, trotz dem ganzen Gerenne, doch irgendwie entspannend. Und es war auch immer abwechslungsreich, das konnte sie sagen. Sie erinnerte Sasha an eine Frau aus ihrem Heimatdorf. Sie war auch so experimentierlustig. Aber anstatt mit der ganzen Ausrüstung zu werkeln, nahm die Frau dafür lieber ihre Zutaten und zauberte immer wieder leckere Gerichte. Das vermisste das Mädchen schon manchmal, wenn sie vor ihrer Nase nur das mehr oder weniger schmeckende Sandwich aus dem Automaten hatte. Aber es war besser als nichts, obwohl sie eigentlich immer Hunger hatte. Was sollte sie schon sagen? Ihr Magen war bodenlos und sie konnte immer essen.

Mit einem lauten Knall legte sie den Stapel auf den Tisch ab, wodurch der Kopf Hanjis hochschnellte. Erschrocken sah sie sich um, hatte die Augen jedoch erleichtert geweitet, als sie Sasha erblickte. „Ach, du bist's! Ich dachte schon, jemand hätte geschossen!" – „Oh, entschuldige! Das war nicht meine Absicht", sagte die Braunhaarige schnell, doch Hanji winkte ab. „Schon in Ordnung, ich bin eh gerade fertig geworden." Ein neugieriges Funkeln blitzte in ihren Augen, als sie den aufgeweckten Gesichtsausdruck der Wissenschaftlerin bemerkte. „Du kommst gerade rechtzeitig, ich wollte dir was zeigen", sprach sie sofort weiter. Sasha nickte verstehend und lief zum Tisch rüber, wo sie gleich das Notizbuch von Hanji entgegennahm. Etwas irritiert hob sie eine Augenbraue und schaute über den Rand des Heftes in das Gesicht ihres Gegenübers. „Du willst wirklich Schuhe erfinden, mit denen man an der Decke laufen kann? So wie Spiderman?" – „Aber noch viel cooler als Spiderman! Das wird genial! Wir werden nicht mehr irgendwelche Türen aufbrechen oder hacken müssen, um in die Gebäude zu kommen! Wir können einfach an der Hauswand hoch und dann übers Dach rein", Begeisterung war wohl das erste, was man über Hanjis momentanen Gemütszustand sagen konnte. „Da kann man doch direkt auf dem Dach landen oder sich abseilen. Wären da solche Schuhe nicht eher unnötig?", fragte sie mit einem skeptischen Blick.

Hanji presste die Lippen aufeinander und entriss der Braunhaarigen das Notizbuch. „Du hast doch keine Ahnung! Das wäre einfach viel effizienter - und cooler auch!" Auf die Worte Hanjis musste Sasha kichern und hielt sich den Bauch. Hatte sie es nicht gesagt? Die Gedankengänge der Wissenschaftlerin waren manchmal unberechenbar oder einfach kindisch. Aber sind wir mal ganz ehrlich... Sowas war auch mal nötig. Man konnte nicht immer ernst bleiben. Davon bekam noch schneller Falten.
Die Brillenträgern seufzte nach einem Moment. „Stimmt... du hast Recht. Das ist völliger Quatsch!", sprach sie mit bedrückter Stimme. „Ach, komm. War doch eine gute Idee!", versuchte sie sie wieder aufzumuntern. Sasha schaffte es, dass sich Hanjis Mundwinkel einen Augenblick hoben. „Da fällt mir ein, dass bald deine Testzeit um ist. Und wenn du das geschafft hast, fängst du die Ausbildung an... Ich werde dich kaum mehr zu Gesicht bekommen..." Jetzt war es Sasha, die etwas traurig schaute, jedoch leicht am Lächeln war.

„Weißt du auch schon, im welchen Bereich du tätig werden willst?", fragte sie als Nächstes. Das Lächeln auf Sashas Gesicht wurde immer breiter. „Weißt du... Ich weiß ja, dass ich nicht so schlau bin wie du, aber was ich dennoch weiß ist, dass mir die Arbeit mit dir wirklich Spaß macht. Und deswegen... werde ich mich in meiner Ausbildung auf den Bereich konzentrieren, den du machst!" Hanjis Augen weiteten sich, als sie verstand. Und dieses Stauen wandelte sich danach sofort in Freude um, worauf sie aufsprang und die Braunhaarige in eine Umarmung zog. „Das freut mich! Ich kann Gesellschaft echt gebrauchen", lächelte die Brillenträgerin.

Nach einem Moment ließ Hanji von Sasha ab und setzte sich wieder auf ihren Platz. Die Braunhaarige schnappte sich ein Stuhl und setzte sich daneben. „Was ich mich frage... Wie lange ist Eren eigentlich schon hier?" Hanji drehte ihren Kopf zu ihrer Rechten. „Etwas über ein Jahr, wieso? Wie kommst du darauf?" – „Na ja... Wenn er doch schon so lange hier ist, frage ich mich, ob er ein Mitglied ist? Er trägt die Uniform und eine Waffe. Aber er hat keinen Chip und darf auch nicht allein durch die Gänge laufen." Ein sanftes Lächeln legte sich auf Hanjis Lippen. Eigentlich dürfte sie ihr keine genaueren Infos zu Eren geben, aber sie machte eine Ausnahme.

„Es stimmt schon, was du sagst. Es ist ungewöhnlich, so lange hier zu sein, und doch diese Privilegien nicht zu haben. Aber Eren... ist nicht wie du freiwillig hierhingekommen. Er hat als Polizist gearbeitet und Levi war sein Partner, als er in Stohess bei der Polizei als Spitzel war. Er ist ihm wohl irgendwie auf die Schliche gekommen und hat Levi verfolgt. Dann wurde er zur Geisel, aber das Lösegeld wurde nie bezahlt. Und dann... war er auf einmal ein Teil von dieser Welt. ich kann dir auch nicht genau erklären, wie es passiert ist, weil ich es selbst nicht genau weiß..." Oder weil ich es dir nicht sagen darf, dachte Hanji.

„Er hat bestimmt viel durchgemacht. Ich habe die Narben an seinem Hals gesehen, die sind wohl auch von hier. Ich kann verstehen, wenn er sich dadurch mit dem zufriedengegeben hat, was jetzt vor seinen Augen liegt." – „Aber genau das ist es ja. Er hat sich nicht damit zufriedengegeben, er hat sich nur angepasst", platzte es dann aus Hanji heraus. Verwirrt hob sich eine von Sashas Augenbraunen. „Wie meinst du das?", fragte sie. Doch Hanji schüttelte den Kopf. „Nichts, alles gut", sprach sie schnell. „Aber wenn du noch mehr wissen willst, frag ihn doch am besten selbst. Ich bin mir sicher, er würde sich über etwas Gesellschaft freuen", meinte dann die Brillenträgern. Langsam nickte das Mädchen, ehe sie mit fragenden Ton von sich gab: „Wo ist er denn? Ich sehe ihn nicht so oft." – „Entweder in der Trainingshalle oder in seinem Zimmer. Du dürftest ihn schnell finden."

„Danke, Hanji. Wenn mir etwas einfällt, werde ich ihn fragen. Ich will nur nicht..., dass ich ihn zu irgendwas dränge. Er wirkt manchmal so abgelenkt." Der Kopf Hanjis lehnte sich etwas nach links. „Keine Sorge, wenn Eren etwas nicht passt, dann sagt er es dir bestimmt." Dann drehte sie sich um, war beinahe aus dem Raum, als Hanji sie jedoch nochmal zurückrief.

„Sasha, warte mal kurz!" Erwartungsvoll drehte sie sich wieder zur Wissenschaftlerin um. „Was denn?" – „Woher kommst du?" Verwirrt über die Frage sagte sie: „Aus Dauper, südlich gelegen." Verstehend nickte Hanji. Danach ging Sasha.

Dauper ist in der Nähe von Shiganshina... Erens Heimatdorf.

Personalities [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt