Betrug/ Kapitel 32

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.."gib her!", schrie ich und hüpfte hoch um mein Handy ihm abzunehmen. Was natürlich dumm war , da er viel größer war als ich. "So so, du willst es also wieder haben ?", fragte er schmunzelnd.
"Ja man!", schrie ich ihn an.
"Da müsstest du etwas für mich tun! ", grinste er. Er hatte wieder etwas vor . "Und was ?", meinte ich und seufzte. Ich ahnte Böses.
Wie habe ich so etwas verdient ?
"Gib mir einen Kuss!", meinte er provokant. Was? "Spinnst du ?", giftete ich ihn an. "Entweder du gibst mir einen Kuss oder ich gehe jetzt an dein Telefon und erzähle deinem Freund mal ein paar schöne Augenblicke von uns.
Mein Mund klappte Wort wörtlich auf. Was für ein Mistkerl! Das würde er doch nicht wagen oder?
Ich verdrehte die Augen. "Nur auf die Wange ", meinte ich, obwohl mir selbst das schon zu viel war. "Ach komm schon, du hast mich doch schon geküsst. ", meinte er. Nun war er de , der die Augen verdrehte. Ich machte keine Anstalt, auf seine Forderung einzugehen. "Okay meinetwegen. Dann gehe ich halt dran. Wie du willst. Liam wird sich freuen ", grinste er und machte Anstalt abzunehmen. Ich geriet in Panik. Wenn er jetzt abnehmen würde, könnte er Leon alles erzählen. Liam durfte nichts davon erfahren. Auch wenn wir noch nicht zusammen waren als das mit Jayden passierte, dufte er es auf keinen Fall erfahren. Schließlich habe ich ihn ja auch da schon Hoffnungen gemacht und außerdem waren die beiden jetzt auch nicht gut aufeinander zu sprechen.
Ohne groß zu überlegen , schrie ich Stopp. Er schaute mir in die Augen. Seine Finger entfernten sich von dem großen grünen Knopf. Mein Herz nahm langsam wieder seinen normalen Schlag an. Ich schluckte. Ich musste ihn küssen. Sonst würde alles eskalieren. Ich beugte mich zu ihm hoch . Er schloss seine Augen . Ich tat es ihm nach. Mein Herz beschleunigte sich wieder. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und zog ihn zu mir runter. Bis unsere Lippen fast aufeinander lagen. Ich spürte wieder dieses Kribbeln auf meinen Lippen. Genau wie bei Liam, doch bei Jayden war es stärker. Ich wusste nicht warum, aber ich musste Lächeln. Ich machte die Augen auf. Kurz bevor unsere Lippen sich treffen konnten, schnappte ich mein Handy aus seiner Hand. Blitzartig drehte ich mich um und rannte los. Ich schaute keine Sekunde nach hinten, denn jede Sekunde konnte dazu führen, dass er mich schneller einholte.
Ich hörte laute Schritte hinter mir. Mein Herz raste.
Ich rannte um eine Ecke. Hier war eine Treppe die hinunter führte. Ich wusste nicht, was sich dort unten befand. Für Schüler war die Treppe immer Tabu gewesen. Doch mir blieb nichts anderes übrig.
Ich rannte die Treppe runter, bog rechts ab und hatte ihn endlich abgehängt. Ich war erleichtert und atmete aus. Ich war aus der Puste. Aber zumindest war ich sicher. Mir war klar, dass er mich suchen würde. Ich müsste nur ein paar Minuten warten und dann könnte ich wieder hoch und die Halle verlassen. Es vergingen 10 Minuten in denen ich hier stand. Ich gab keinen Ton von mir. Hier unten war es dunkel. Trotzdem konnte ich die Umrisse von alten Sportgeräten sehen.
Ich ging zu der Ecke, wo hinter die Treppe sich befand.
Aufeinmal drückte mir jemand seine Hand vor den Mund und stand mit dem Rücken zur Wand. Ich schaute in blaue wütende Augen. Wie hatte er mich gefunden?
Er nahm die Hand von meinem Mund. Mein Herz setzte aus. Ich fühlte mich als könnte ich nicht Atmen.
In der nächsten Sekunde drückte er seine Lippen auf meine. Er drückte mich an die Wand. Ich konnte nicht anders. Ich erwiderte den Kuss. Seine Hand ging an meinen Körper runter. Sein Kuss war leidenschaftlich und verlangend.
Nach ein paar Minuten lösten wir uns voneinander. Er lächelte mich an. Ich erwiderte es sofort. Das klingeln meines Handys weckte mich aus meinem starre. "See you later. ", grinste er und ging.
Er lies mich alleine hier stehen.
Oh fuck , fuck , fuck .....
Liam durfte das niemals erfahren. Ich hatte ihn betrogen. Ich war zwar nicht mit Jayden im Bett, aber das ist schon schlimm genug. Ich habe den Kuss erwidert. Auch wenn nur für kurze Zeit.
Ich nahm ab.
Ich:Hey
Liam:Hey Sky
Ich merkte die Fröhlichkeit in seiner Stimme.
Wie konnte ich ihn das nur antun ?
Ich war eine schlimme Freundin.
Das was ich bei Jan verabscheut habe, habe ich selber getan. Ich fühlte mich schrecklich.
Liam: Hast du heute Abend Zeit?
Ich: Ähm ja klar.
Liam:Gut, willst du dann zu mir kommen ? Meine Eltern wollten dich gerne kennenlernen
Ich : Ja gerne wann soll ich kommen?
Liam: Um 7?
Ich: Okay alles klar.
Liam:Bis später, ich freue mich auf dich

Auch wenn ich mich gerade freuen sollte, tat ich es nicht. Der Gedanke, dass ich was mit Jayden hatte und Liam betrogen habe, war unerträglich. Ich hatte totale Schuldgefühle .
Mittlerweile war ich an der Bushaltestelle angekommen. Ich schaute auf den Busplan. Ich fuhr nicht oft Bus. Also zumindestens nicht zu dieser Zeit.
Ich schaute auf die Zeit wann der nächste Bus kommen würde. In einer halben Stunde. Super. Rechtzeitig zu Liam zu kommen war unmöglich. Ich lehnte meinen Kopf an die Wand.
Warum musste mir das passieren ?
In dem Moment hörte ich ein Hupen .
Ich drehte mich um. Jayden kam mit seinen Auto vorgefahren.
Langsam fuhr er die Fensterscheibe herunter. "Oh was haben wir denn da ", Grinste er . "Jaja sehr lustig ", meinte ich. "Soll ich dich nachhause bringen ?", fragte er. "Ne musst du dich ", gab ich zurück.
Ich weiß ich müsste dann mindestens eine halbe Stunde warten, aber das konnte ich nicht machen oder? "Jetzt mach dich nicht lächerlich. Ich weiß, dass dein Bus viel später kommt, also Steig ein. Oder willst du noch bis morgen hier stehen ?", meinte er .
Okay er hatte Recht. Ich gab auf.
"Was wollte er ?", fragte er plötzlich ."wer?", fragte ich, auch wenn ich mich schon denken konnte wen er meint."Ja Liam ", meinte er.
War das jetzt sein ernst ?
"Ich wüsste nicht was dich das angeht ", meinte ich . Musste er eigentlich immer alles genau wissen ?
Wenigstens ließ er es dabei. Zuhause angekommen, drehte ich mich zu ihm um und murmelte ein Danke.
Er schien genervt zu sein, da. Ich stieg aus und ging ins Haus. Ich ging in mein Zimmer.
Ich wählte eine schwarze Leggins, kombinierte sie mit einer rosafarbenen Bluse und schlüpfte in meine passenden rosafarbenen Vans. Ein weiterer Blick auf mein Make-up und dann rannte ich nach unten. Prompt prallte ich gegen Jason. "Autsch", reibt ich mir den Kopf.
"Warum so stürmisch?", lachte er. "Ich muss los. Leon's Eltern wollen mich kennenlernen", erklärte ich ihm. "Wann musst du da sein?", fragte er. "Um 7 Uhr", antwortete ich knapp und griff nach meiner Lederjacke. "Komm, ich bringe dich schnell", bot er an und öffnete die Tür. Wir eilten zum Auto. Immerhin wollte ich nicht zu spät zum ersten Treffen mit seinen Eltern kommen...

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