Den Nachmittag verbrachte ich noch allein, da Jayden weg musste. Später holte mich Jason ab und wir fuhren zusammen ins Krankenhaus. Wir saßen eine Weile dort. Meine Mutter und Maries Eltern waren den Mittag zuvor da. Meine Mutter versprach mir wieder zu kommen, nachdem sie Maries Eltern wieder nachhause gebracht hatte. Maries Eltern sahen komplett fertig aus. Noch nie hatte ich sie in so einem Zustand gesehen. Und ich kannte sie echt lange.
Leons Bruder brachte uns die kleine Schwester Fee vorbei, da er sie nicht mit zur Arbeit bringen durfte und er nun niemanden hatte, der auf sie aufpassen konnte. Ich nahm Fee an die Hand und holte mit ihr eine Tüte Gummibärchen am Automaten. Zwischendurch spielte ich mit ihr ein Kartenspiel. Ich versuchte sie abzulenken. Abzulenken davon, dass es sehr schlecht um ihre Familie stand.Ich seufzte leise, meine Gedanken wirbelten wild durcheinander. Eine Ärztin trat ein und brachte eine unerwartete Nachricht. "Leon ist aufgewacht", sagte sie ruhig. Mein Herzschlag beschleunigte sich. Jason nahm die Schwester von Leon auf den Schoß und versprach mir, dass er bei ihr bleiben würde. "Sie soll ihn nicht so sehen. Sie ist noch zu klein", erklärte er besorgt. Ich nickte stumm, stand langsam auf und murmelte Jason zu, dass ich gleich zurück sein würde.
Meine Hände zitterten, als ich mich der Tür näherte. Mein Herz pochte laut in meinen Ohren. Langsam umklammerte ich die Klinke und drückte sie herunter. Die Tür öffnete sich geräuschlos, und ich trat in das Zimmer ein. Es war groß und steril weiß gehalten. In der Mitte des Raumes stand ein Bett, und dort lag Leon. Sein Gesicht war von Wunden und Narben gezeichnet, sein Körper mit Verbänden bedeckt. Es schmerzte, ihn so zu sehen. Ich musste schlucken.
"Hey", flüsterte ich leise, meine Stimme brüchig vor Emotionen. Seine Augen öffneten sich leicht, und er antwortete mit einem müden "Hey". Seine Stimme klang heiser. Ich näherte mich dem Bett, und er griff nach meiner Hand. "Danke, dass du da bist", sagte er mit einem schwachen Lächeln. "Natürlich, das ist selbstverständlich", erwiderte ich mit einem leichten Lächeln, obwohl ein unangenehmes Gefühl in meinem Bauch brodelte.
"Nein, ist es nicht. Ich bin so froh, dass ich dich meine Freundin nennen darf. Weißt du das?", fragte er plötzlich. Mein Herz machte einen Sprung, und ich spürte einen Kloß in meinem Hals. "Ja, das weiß ich", antwortete ich leise. Seine Frage überraschte mich, und ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte.
Ich hatte großes Mitleid mit ihm.
„Die Ärzte haben mir erzählt, was passiert ist. Meine Eltern sind immer noch nicht wach", fing er an und schaute an die Decke. Ich sah Tränen in seinen Augen."Denkst du, meine Eltern schaffen es?", fragte er weiter, und ich nickte automatisch. Offensichtlich hatten sie ihm bereits von ihrem Zustand erzählt. "Bestimmt", versuchte ich, optimistisch zu klingen. "Die Ärzte meinen, ich kann morgen wahrscheinlich entlassen werden", fügte er hinzu, und ich freute mich ehrlich darüber. Doch gleichzeitig spürte ich eine innere Unruhe, die mich nicht losließ.
"Nein, das ist es nicht", flüsterte er plötzlich, und ich sah eine einzelne Träne über seine Wange rollen. "Aber warum?", fragte ich verwirrt. Seine Antwort traf mich unerwartet. "Wo soll ich denn hin? Nach Hause kann ich nicht. Jannik muss sich um Fee kümmern, und meine Eltern sind noch nicht aufgewacht", schluchzte er. Seine Verzweiflung brach mir das Herz, und ich spürte, wie Tränen in meinen Augen brannten.
„Die Ärzte meinten ich bin noch auf Unterstützung angewiesen. Ich kann nicht von meinem Bruder verlangen, dass er jetzt immer zuhause bleibt", erklärte er. Ich nickte nur.
Ich hatte ihn noch nie so zerbrechlich gesehen, und mein Mitgefühl überwältigte mich. Ohne nachzudenken, wischte ich seine Tränen weg und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Doch plötzlich hörte ich eine Stimme hinter mir. "Du kannst zu uns kommen", sagte meine Mutter plötzlich. Ruckartig drehte ich mich um. Meine Mutter stand im Türrahmen."Mom? Was machst du denn hier?", fragte ich verwirrt. Ihre Anwesenheit überraschte mich. Ich dachte sie würde noch etwas bei Maries Eltern bleiben, bis sie wieder zurück ins Krankenhaus kommen würde.
"Als ich erfahren habe, dass Leon aufgewacht ist, bin ich sofort hergekommen", erklärte sie und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Ihre Worte schockten mich. Obwohl ich Leon helfen wollte, ihn bei uns aufzunehmen, schien mir das nicht die richtige Lösung zu sein. Ich liebte ihn nicht, und ich wusste, dass ich mit ihm Schluss machen musste.
"Oh, das ist wirklich nett von Ihnen, Mrs. Brook, aber das kann ich unmöglich annehmen", wandte sich Leon höflich an meine Mutter. Doch ihre Antwort überraschte uns beide. "Oh, aber natürlich kannst du das. Sky wird sich bestimmt um dich kümmern", lächelte sie warmherzig.
Ich fühlte mich in die Enge gedrängt, als Leon mich fragend ansah. "Wäre das okay, Sky?", fragte er unsicher. Meine Gedanken rasten, und ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
Auf der einen Seite, hat er mir so leid und ich würde ihn so gerne helfen wollen in dieser schlimmen Situation. Aber auf der anderen Seite, wusste ich, dass es nicht das richtige wäre.
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I need you, Idiot !
RomanceSie wollte Jayden nur eifersüchtig machen. Doch was ist, wenn sich in ihren Fake-Freund verliebt ? Und sie trotzdem noch was mit Jayden anfängt ? Kleiner Einblick: "Du vergötterst mich ",grinste er . Ich fing an hysterisch zu lachen. "Ich dich vergö...