Kapitel 65

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Vielleicht hättest du deine Mutter vorher darauf hinweisen sollen, dass du Schluss machen wolltest...
- Oh ja, das wäre wohl um einiges besser gewesen.

Ähm, wie sollte ich mich denn jetzt verhalten?
Was sollte ich jetzt antworten.

"Also... ähm..." Ich sah in das traurige Gesicht von Leon. Ich musste ihn einfach aufnehmen. Das war ich ihm wenigstens schuldig. "Ja, klar...", lächelte ich leicht verunsichert. "Danke... Ich liebe dich", meinte er und drückte meine Hand.

Meine Mutter schaute uns lächelnd an. "Ich geh dann mal", grinste sie und verließ das Zimmer.

Vielleicht solltest du es erwidern...

Was denn?

Er sagte "Ich liebe dich".

Richtig.
Aber ich kann ihm doch nicht unnötig Hoffnungen machen, oder?
Ich muss unbedingt mit Jayden reden.
Ich muss ihm erklären, was jetzt passiert war.

"Oh, schon so spät... ähm, ich muss los", meinte ich und wollte gerade gehen, doch er ließ mich nicht los. "Bekomme ich keinen Abschiedskuss?", meinte er gespielt beleidigt.

Natürlich wollte er jetzt auch noch einen Kuss..

„Sicher", murmelte ich.

Ich beugte mich langsam wieder zu ihm runter und drückte ihm einen leichten Kuss auf den Mund. Danach drehte ich mich um und verließ das Zimmer. Im Wartezimmer saßen immer noch Jason, Fee und ähm Jayden?
Was macht Jayden denn hier?
Ich hatte keine Ahnung, dass er hier war.

"Jayden? Was machst du denn hier?", fragte ich verwirrt. "Ich wollte dich abholen. Aber ich glaube, wir sollten erst mal reden", meinte er und stand auf. Zusammen verließen wir das Krankenhaus. "Lass uns etwas laufen", schlug er vor, als wir aus dem Gebäude waren.

Worüber will er denn bitte reden? Wusste er schon längst, dass wir Leon aufnehmen würden? Wusste er überhaupt das Leon schon wach war?

„Leon ist aufgewacht", fing ich langsam das Gespräch an.

„Weiß ich", gab er sofort zurück.

Wir liefen einen schmalen Weg der um das Krankenhaus führte entlang. Mittlerweile ging die Sonne unter. Zwischen uns gab es eine kurze Stille. Niemand sagte etwas. Vor uns war nun eine Bank. Jayden ergriff meine Hand und setzte sich auf die Bank. Ich setzte mich neben ihm.
Langsam blickte ich zu ihm hoch. Er schaut nach vorne. Würdigte mich keines Blickes

"Ich bin deiner Mom begegnet!", meinte er nach einer Weile.

"Oh", brachte ich heraus.

Er wusste Bescheid!

"Sie hat mir erzählt, dass Leon zu euch zieht", meinte er.
Mein Herz beschleunigte.

„Verdammt... Jayden, es tut mir leid... wirklich... ich kann es ihm einfach nicht sagen. Seine Eltern liegen im Sterben... ich kann ihn das einfach nicht antun... ich... ich... ", fing ich an. Ich war verzweifelt.

"Es ist okay, Sky!", unterbrach er mich. Ich schaute ihn an. Er blickte zu mir herunter.
"Leon braucht dich jetzt. Bleib bei ihm. Vielleicht macht er dich sogar glücklicher, als ich dich jemals machen kann", meinte er entschlossen.

Was redete er da?

Mein Atem stockte. Ich schluckte schwer. "Keiner kann mich glücklicher machen als du", meinte ich.

-- Jaydens P.o.v. --

"Keiner kann mich glücklicher machen als du", meinte sie. Am liebsten hätte ich ihr alles erzählt. Wie Leon wirklich war. Doch das ging nicht. Ich hing da genauso mit drinnen. "Und weißt du warum?", fragte sie und machte eine kurze Pause. "Weil ich dich liebe", meinte sie. Ich musste lächeln. "Wir können jetzt nicht zusammen sein. Auch wenn ich dich liebe", meinte ich. Eine Träne lief mir über die Wangen. "Ich liebe dich auch", flüsterte sie und schluchzte. "Ich werde auf dich warten, bis es Leon besser geht. Vielleicht können wir irgendwann zusammen sein, vielleicht wird aus uns ein richtiges Paar. Vielleicht aber auch nicht. Das werden wir dann sehen", meinte ich.
Sie nahm meinen Kopf und drückte sich nah an mich.
„Bitte noch einen Kuss", murmelte sie. Ihre Hand lag auf meiner Wange. Ich schaute in ihre Augen und nickte. Ich strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Das wird jetzt unser letzter Kuss sein", meinte sie traurig und lehnte sich etwas weiter nach oben. "Der letzte Kuss für eine gewisse Zeit", meinte sie, bevor unsere Lippen aufeinander trafen. Nach ein paar Sekunden löste ich mich von ihr. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn, stand auf und ging. Ich ließ sie dort sitzen. Wie lange ich wohl auf sie warten müsste...

I need you,  Idiot !Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt