I need you, Idiot !

Kapitel 5

Als es klingelte, gingen wir hinein. Ich spürte wieder Blicke auf mir, aber das war ich ja gewohnt. "Hey Sky, warte mal", hörte ich Jasons Stimme irgendwo hinter mir. Ich drehte mich um. Zur Begrüßung umarmte er mich. Wieder konnte ich die neidischen Blicke meiner Mitschüler spüren. Die Mädchen dachten ernsthaft, dass ich etwas mit Jason anfangen würde. Lächerlich.
„Du kommst doch zu der Party oder nicht?", strahlte mich Jason an. Und schon wieder fragte mich jemand. Doch wollte ich das? Wollte ich wirklich noch einmal mit allem konfrontiert werden? Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen nicht zu der Party zu gehen. Es war schließlich eine von vielen Partys. Also nichts besonderes. Ich würde sicherlich nichts verpassen.
"Ich weiß, es ist nicht leicht für dich, aber seit dem Vorfall warst du selten feiern", meinte er und schaute mich bemitleidend an.
Warum wurde ich heute so oft mit dem Thema
konfrontiert? Dies war eindeutig nicht mein Tag.

"Welchen Vorfall?", unterbrach uns Jaydens Stimme. Jason schaute ihm mit einem "Frag bloß nicht"-Blick an. Jayden verstummte. Ich spüre seine Eis blauen Augen auf mir. Eins muss man ihn lassen. Er hat wirklich krasse Augen. Seine Blicke auf mir, fühlten sich jedoch etwas unangenehm an und ich wurde nervös.
"Ich überlege es mir", sagte ich knapp, bevor ich mich umdrehte und ging. Auf eine Antwort wollte ich nicht warten. So wie ich Jason kenne, hätte er mich sicherlich überreden wollen. Doch ich hatte wirklich keine Lust auf eine Party. Vor allem jetzt.
Genau vor einem Jahr auf so einer Party hat mich Jan betrogen. Seitdem war ich seltener auf Partys, und wenn ich mal da war, konnte ich nur mit Alkohol Spaß haben. Sobald ich wieder nüchtern wurde, fühlte ich mich schnell unwohl und hatte eigentlich nur das Verlangen zu gehen. Warum also sollte ich jetzt auf diese Party gehen?

"Ähm Sky, wenn du nicht auf diese Party willst, kann ich mit dir zuhause bleiben", hörte ich Marie sagen. Das war das, was ich an meiner besten Freundin liebte. Marie ist wirklich toll. Sie war immer für mich da und stand hinter mir. Ich wusste, ich könnte mich immer auf sie verlassen. Generell war sie ein Mensch, der viel zu oft an andere dachte als an sich selbst.

Aber nein, das konnte ich nicht annehmen. Sie hatte sich wirklich riesig darauf gefreut. "Nein Marie, da...", fing ich an. "Oh doch, denkst du, ich lasse dich allein, während ich feiere?", fragte sie, doch es klang eher nach einer Aussage. "Hör mal zu Marie, du hast dich so darauf gefreut. Und außerdem kommt Hannis, und das will ich dir nicht verderben", sagte ich. Marie mochte nämlich Hannis. Und ich wollte nicht, dass sie wegen mir nicht mit Hannis geht.
Sie hatte sich sogar ein neues Kleid gekauft, nur weil sie wusste, dass Hannis anwesend sein würde.
"Ach Sky, überleg es dir einfach. Aber wenn du willst, bleibe ich wirklich bei dir. Ich muss jetzt zur Physik, bis später", sagte sie. "Okay alles klar, Bye", sagte ich und ging zu Wirtschaft. Zum Glück hatte ich heute früher Schluss, da Mathe in der letzten Stunde ausgefallen war.