Es regnete in Strömen. Blitze zuckten über den Himmel, gefolgt von krachendem Donner. Der Tourbus stand am Straßenrand. Die Sichtverhältnisse waren zu schlecht, um zu fahren. Bei dem Lärm konnte keiner von uns die Augen schließen, vor allem Riku nicht. Er saß zitternd auf einem der Sitze und starrte nach draußen, seine Beine an den Körper gezogen, fest mit den Armen umschlungen. „Hey Osmo", begrüßte Samu mich schief grinsend, als er die Treppe hinunter kam. Er ließ sich zu Riku fallen und zog ihn in seine Arme. Ich setzte mich auf die andere Seite und warf ebenfalls einen kurzen Blick aus dem Fenster, ehe ich zu meinen Freunden zurück sah. Ich verstand mich unglaublich gut mit Samu. Wir machten alles Mögliche zusammen, vor allem musikalisch. Samus Finger strichen sanft über Rikus Unterarme. Vorsichtig löste er Rikus Klammergriff und verschränkte seine Hände stattdessen mit seinen. So ging Samu nie mit mir um und wir waren schon ziemlich gute Freunde, von meiner Seite aus beste Freunde. „Riku. Tief durchatmen. Dir passiert hier nichts", konnte ich Samu murmeln hören. Ein weiterer Blitz erhellte den Bus. Kurz darauf krachte der Donner. Das Gewitter schien einfach nicht weiter ziehen zu wollen. „Riku, kann ich irgendwas tun?", wechselte ich meinen Sitzplatz und sank in die Polster den beiden gegenüber. Riku hatte Tränen in den Augen. Als Kind war er einmal bei Gewitter im Wald gewesen und hatte mitbekommen, wie ein Blitz einschlug. Ich wollte mir nicht vorstellen, wie das gewesen sein musste, schon gar nicht in dem Alter. Unser Gitarrist schüttelte den Kopf. Ich sah zu Samu. Mein Blick war fragend. „Was?", formte er mit den Lippen verwirrt. Ich schüttelte den Kopf und stand wieder auf.
In den frühen Morgenstunden fuhren wir weiter und dem Regen davon. „Osmo?", sah Samu zu mir in die Koje. „Hm?", fragte ich. „Können wir reden?", wollte er flüsternd wissen. Ich schälte mich aus meiner Bettdecke und folgte ihm hinunter. „Wegen gestern ...", setzte mein bester Freund an und kaute auf seiner Unterlippe. Ich zog die Augenbrauen zusammen, während sich ein Grinsen auf meine Lippen legte. „Samu, du verhältst dich, als wären wir ein Paar und du mir fremdgegangen. Du musst dich für gestern nicht rechtfertigen", schnitt ich ihm lachend das Wort ab. „Was? Nein, wir, Osmo, nein", stammelte Samu. Ich stutzte. „Ok, Samu, was ist los?", fragte ich besorgt. Er seufzte. „Wir, Osmo, nicht du und ich, aber Riku und ich", stotterte Samu. „Was?", fragte ich völlig perplex. Wieder gruben sich Samus Zähne in seine Unterlippe. „Hey, Samu. Das ist schön, ok. Ich freue mich für dich", legte ich kurz meine Hände auf seine, damit er mich ansah. „Danke", hauchte Samu. „Darf ich fragen seit wann er und seit wann, naja, du weißt schon?", lächelte ich unsicher. „Ich hab es nur nie erwähnt und mit Riku ... schon etwas länger", antwortete er und drehte seinen Kopf zu Riku, der gerade die Treppe hinunter kam. „Morgen", nuschelte er und wuschelte Samu durch die Haare, ehe er mich anlächelte. Jetzt wo ich es wusste, war es so offensichtlich, dass ich mich fragte, wieso mir nie aufgefallen war, dass meine Freunde in einander verliebt waren. Samu zog seinen Freund zu sich und küsste ihn, woraufhin Riku erschrocken zu mir sah. „Ich weiß es schon", grinste ich zwinkernd.
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Siku-One-Shots
FanfictionSammlung von Siku (SamuxRiku) One-Shots und Hot-Shots. !Stories mit * sind P18! One Shot: „I gotta knooo-ooow if you'll be my boy", sang Samu und sah mich an. Ich denke, wenn er den Blick einer Frau zugeworfen hätte, sie wäre dahingeschmolzen. Doch...