Ich starrte in den Himmel und beobachtete die vorbeiziehenden Wolken. Unschuldiges Weiß auf friedlichem Blau, doch selbst hier ließen mich meine Gedanken nicht in Ruhe. Ich wollte ein Vogel sein und einfach fortfliegen, meinen Problemen davon. Die Kette glitt aus meinen Fingern. Seufzend hob ich sie auf und schmiss sie im nächsten Moment gegen die Wand. Knapp flog sie an Riku vorbei, der gerade zur Tür unseres Hotelzimmers hereinkam. Verwirrt sah er mich an. „Hab ich was getan?", fragte er. „Nein", schüttelte ich den Kopf, während ein Schluchzen aus meiner Kehle drang. „Wieso schmeißt du dann meine Kette durchs Zimmer?", hob er die Augenbrauen. „Du hast sie mir geschenkt", murmelte ich. „Ja, und normalerweise schmeißt man Geschenke von anderen durch die Gegend, wenn man auf sie sauer ist", erwiderte Riku. „Ich bin nicht sauer auf dich", murrte ich. „Wie soll ich das dann verstehen?", fragte Riku. Seufzend schüttelte ich den Kopf und wandte den Blick wieder richtig aus dem Fenster. „Samu", wiederholte Riku. „Ich bin sauer auf mich, ok? Kannst du mich jetzt in Ruhe lassen? Ich will nämlich nicht, dass ich irgendwas falsches tue", stand ich auf, hob die Kette auf und ging an ihm vorbei aus der Tür. Die Flure waren leer. In der Lobby blieb ich stehen und sah mich um. Was wollte ich jetzt überhaupt tun? Kopfschüttelnd betrachtete ich den Anhänger an der Kette und drehte mich schließlich um, um wieder zurück zu gehen. Es hatte doch keinen Zweck jetzt durch die Straßen zu irren. Das ließ diese bescheuerten Gedanken auch nicht verschwinden. Mit angehaltenem Atem öffnete ich die Tür. Riku schien quer auf unserem Bett gelegen zu haben und nun aufgeschreckt zu sein. „Du bist es", seufzte er. „Ja", machte ich knapp. „Ich hatte nicht so schnell wieder mit dir gerechnet", sagte Riku. Ich nickte, ließ mich auf das Sofa gegenüber fallen und spielte wieder mit dem Anhänger. „Samu", seufzte Riku, während er mich wahrscheinlich genaustens musterte. „Ich muss dir doch irgendwas getan haben. Du spielst immer noch mit dem Ding. Ich weiß ehrlich nicht was, aber es tut mir leid", sagte er nun nachdrücklicher. „Du hast nichts getan, Riku! Außer vielleicht zu lieb zu sein und ein bisschen zu gut auszusehen", sah ich schnaubend auf und warf ihm seine Kette zu. „Was?", stammelte er, während ihn die Kette mindestens genauso überrascht traf wie meine Worte. „Ja, hast du schon verstanden. Also entschuldige dich nicht. Mir tut es leid", knurrte ich. „Samu, hör auf so wütend auf dich zu sein", kam Riku auf mich zu und legte mir die Kette wieder um den Hals. Verwirrt sah ich zu ihm auf. Mit einem kleinen Lächeln, ging er zurück zum Bett und ließ sich darauf fallen. „Du bist nicht ... Wir sind immer noch ...?", stotterte ich. Grinsend nickte Riku. Ein lautes Pochen an der Tür ließ uns aufschrecken. „Samu? Riku? Kommt ihr? Wir müssen zur Halle", erklang Samis Stimme. „Mist", sprang Riku auf. „Ja", rief ich und folgte ihm.
Schon die ganze Zeit starrte mich dieses Mädchen an. Es würde mich nicht stören und ich würde sie ignorieren, wenn mich nicht die Jungs ebenso ansehen würden. „Willst du echt nicht zu ihr gehen?", fragte Osmo. Ich schüttelte den Kopf. „Du bist doch sonst nicht so verklemmt", merkte nun auch Sami an. Ich schnaubte. „Kommst du mit mir, Samu?", fragte Riku mich. „Hm?", hob ich den Kopf zu ihm. „Tanzen", erklärte er. Unsicher musterte ich ihn, ehe ich nickte. „Ernsthaft?", lachte Osmo. „Ja", fauchte Riku und zog mich vom Tisch weg. „Danke", hauchte ich, während er auch meine andere Hand nahm und sich langsam zum Takt der Musik zu bewegen begann. „Kein Ding", lächelte er. Zitternd krallte ich mich an seinen Händen fest. Er tanzte mit mir. Vor all den Leuten. Und er wusste es. Wir waren beide noch fast nüchtern. „Hey", zog er mich näher bis seine Arme um meiner Hüfte lagen. Ich schlang meine Arme ebenfalls um ihn und ließ meinen Kopf auf seine Schulter sinken. Wir waren stehen geblieben. Nach einer Weile hob ich den Kopf und sah ihn in dem dämmrigen Licht des Clubs an. Meine Hände rutschten an seine Wangen, bevor ich meine Lippen auf seine sinken ließ. Eine Zeit lang hielt ich ängstlich den Atem an, dann spürte ich, wie sich Rikus Lippen langsam gegen meine bewegten. Meine Hände krallten sich haltsuchend in seine Haare.
„Ich brauche was zu trinken", murmelte Riku irgendwann gegen meine Lippen, auf denen ein glückliches Grinsen lag. „Ok", hauchte ich und ging zum Tisch zurück. Riku ließ sich neben mich fallen und griff sich sein Bierglas. „Wolltet ihr uns ärgern?", fragte Raul. „Hm? Was?", sah ich auf. Auch ich hatte mir mein Getränk genommen. „Seit wann macht ihr rum? Zusammen?", erläuterte Sami die Frage. Riku und ich hoben die Schultern. „Also wolltet ihr uns eins auswischen", nickte Osmo. „Ja, wollte ich, aber nur, weil Samu mein Freund ist und ihr ihn nicht mit irgendwem anderen verkuppeln sollt", schnaubte Riku. Etwas ungläubig sah ich ihn an. Er warf mir ein Lächeln zu. „Wenn du willst", hauchte er gegen meine Lippen. „Hm", nickte ich in den Kuss. „Ernsthaft?", lachte Osmo auf. „Wie ernst muss so etwas für dich aussehen?", fragte Sami. „Ist doch offensichtlich, dass das kein Scherz ist." Warf er Osmo einen warnenden Blick zu. „Sorry, ich bin nicht so schnell", schnaubte er. „Merkt man", lachte Raul. Ich hatte nach Rikus Hand gegriffen, nach dem wir uns wieder gelöst hatten, und unsere Finger verschränkt. „Na dann, herzlichen Glückwunsch. Oder so", grinste nun auch Osmo uns an. „Wehe ihr versucht es nochmal, Samu zu verkuppeln. Oder so", erwiderte Riku zwinkernd. „Ihr Idioten", schnaubte Osmo lachend. „Hey, das hat Riku gesagt!", beschwerte ich mich. „Fällst du mir jetzt in den Rücken?", sah er mich gespielt empört an. „Nein", schüttelte ich eilig den Kopf und gab ihm einen versöhnlichen Kuss, den er erwiderte und intensivierte.

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Siku-One-Shots
Hayran KurguSammlung von Siku (SamuxRiku) One-Shots und Hot-Shots. !Stories mit * sind P18! One Shot: „I gotta knooo-ooow if you'll be my boy", sang Samu und sah mich an. Ich denke, wenn er den Blick einer Frau zugeworfen hätte, sie wäre dahingeschmolzen. Doch...