Für @konzertlady
Der Wald lag schweigend da, die Tannen schneebedeckt. Die Strahlen der Wintersonne ließen den weißen Boden glitzern. Kleine igluförmige Häuschen aus Glas waren über der Waldlichtung verteilt. Hindurch führte ein verschneiter Weg, über den ein Auto rollte.
Samu bremste den Wagen und folgte den Blicken der anderen Bandmitglieder im Auto nach draußen zu den Ferienhütten mitten in den tiefsten Wäldern Lapplands. Eilig zog er seine Jacke über. Die Sonne schien wunderschön, doch draußen herrschten tiefe Minusgrade. Er warf einen Blick nach hinten. Neben ihm saß Sami auf dem Beifahrersitz, auf der Rückbank quetschten sich sein bester Freund Riku, Raul und Osmo. „Dann lasst uns mal", sagte er und stieß die Tür auf, um aus dem Wagen zu steigen. Kälte empfing ihn. Eilig zog er sich auch die Kapuze über den Kopf, ehe er zum Kofferraum ging. Er verteilte das Gepäck an seine Besitzer, dann stapften sie auf die gläsernen Iglus zu. „Welche haben wir?", fragte Sami. Sein Kumpel zog einen zerknitterten Zettel aus seiner Hosentasche und entfaltete ihn. „23, 25 und 26", las Samu vor. „Einer hat die Ehre alleine zu wohnen", fügte er hinzu. „Also ich würde eins mit Sami nehmen", schlug Osmo vor. Sami nickte. „Ich schlafe bei Samu", sah Riku zu seinem besten Freund. Der lächelte ihn breit an und nickte ebenfalls. „Na dann", hob Raul seine Tasche an. Samu sah erneut auf seinen Zettel, um die Kombinationen für die Zahlenschlösser vorzulesen. Dann machten sich alle auf den Weg zu ihren Hütten und richteten sich ein. Samu ließ seine Tasche neben das Doppelbett fallen und warf einen Blick durch die Glasfenster in den strahlendblauen Winterhimmel. „Raul hat echt nicht zu wenig versprochen", lobte er den Vorschlag seines Bassisten für den gemeinsamen Bandurlaub. Auch Riku hatte seine Tasche abgestellt und sah sich nickend um. Eine Weile packten sie schweigend ihre Sachen aus. „Lust dich etwas umzusehen?", fragte Riku schließlich. „Klar. Mit den anderen?", wollte Samu wissen. „Ja, mir egal", hob Riku lächelnd die Schultern. „Ok", zog Samu sich weine Jacke wieder über. Gemeinsam klopften sie bei ihren Freunden und machten sich zu fünft auf einen Spaziergang durch die wundervolle Winterlandschaft Lapplands. Nach einer Weile hatten sie das Ferienresort, zu dem ihre gemieteten Glasiglus gehörten, hinter sich gelassen und bewanderten den verschneiten finnischen Wald. Es war komplett still, lediglich das Knirschen des Schnees unter ihren Schuhen war zu hören. Etwas weißer Pulverschnee rieselte von den Tannen, als eine sanfte, aber eisige Böe durch den Wald wehte. Irgendwann waren Nasen, Hände und Füße zu Eiszapfen geworden und sie entschieden sich den Rückweg einzuschlagen. Osmo stieß seufzend den Atem zu einer kleinen Wolke in die Winterluft. „Es war genau die Richtige Entscheidung hierher zu fahren", meinte er. „Finde ich auch", erwiderte Samu und ließ Raul erfreut lächeln. Mit vor Kälte steifen Fingern tippte Riku schließlich ihren Code ins Schloss, so dass sie ins Warme konnten. Mittlerweile war die Sonne wieder gen Horizont gesunken und ließ den Himmel hinter den weißen Tannen des Waldes rosig funkeln. Samu schälte sich aus seinen Wintersachen und ließ sich auf das breite Bett fallen. Seufzend sah er in den Himmel. „Es ist wundervoll", murmelte er. Lächelnd ließ Riku sich zu ihm in die weichen Polster sinken und folgte seinem Blick in die Schäfchenwolken, die am Himmelszelt aufzogen. „Mit wem würdest du am liebsten hier sein?", durchbrach Riku nach einer Weile die angenehme Stille. „Ich weiß nicht. Mit dir ist es perfekt", meinte Samu leise. Das Lächeln auf Rikus Lippen wurde breiter. „Und du?", wollte Samu wissen. „Ich weiß auch nicht, es ist schon schön so", erwiderte Riku. „Also bist du nicht verliebt?", fragte Samu. Er klang beinahe schüchtern. „Nein, du wohl auch nicht", drehte Riku sein Gesicht zu ihm. „Hm", wandte Samu den Blick ab. „Bist du doch?", fragte Riku mit verwirrt zusammengezogenen Augenbrauen. Doch ehe Samu antworten konnte, klopfte es an ihrer Tür. Erleichtert erhob Samu sich von dem weichen Bett und öffnete. Kalte Luft schlug ihm entgegen. Sein Blick viel in Samis grinsendes Gesicht. „Hey", sagte er und warf verschmitzt einen Blick hinter seinen Kumpel zu Riku, der noch immer auf dem Bett lag. Eilig schob Samu ihn raus und zog die Tür hinter sich zu. „Sag nichts", zischte er. „Wieso? Stimmt es?", grinste Sami. „Nein", sagte Samu scharf. Sami musterte ihn aufmerksam. „Es wäre doch ok", versuchte er seinen Freund zu beruhigen. Samu seufzte. „Also seid ihr doch?", fragte Sami vorsichtig. „Nein", schüttelte Samu resigniert den Kopf. „Oh", verstand Sami. „Sicher, dass er nichts von dir will?", hakte er nach. „Er ist nicht verliebt, hat er selber gesagt", murmelte Samu. Nun auch seufzend klopfte Sami ihm auf die Schulter. Abermals wurde die Situation unterbrochen. Dieses Mal weil Riku den Kopf zu ihnen heraussteckte. „Alles gut?", fragte er. „Ja, ich wollte euch eigentlich fragen, ob ihr mit in die Sauna kommt. Sie heizt schon vor", meinte Sami. „Klar. Man das ist aber auch kalt hier draußen", erwiderte Riku. „Willkommen in Finnland", wandte Samu sich grinsend zu ihm. „Haha", maulte Riku gespielt. Sami beobachtete die Neckerei lächelnd und wandte sich dann zum Gehen. „Dann schnappt eure Handtücher und kommt", rief er. „Ja, Sir", lachte Samu, wieder ganz der alte und verschwand eilig nach drinnen. Riku folgte ihm, ehe sie beide hinter Sami her eilten. Hinter der Lichtung mit den gläsernen Iglus erstreckte sich die weitere Landschaft des Resorts, am Übergang fanden sich kleine Holzhütten, in denen die Saunen waren, die man für eine Zeit mieten konnte. Osmo gab den Code in das Türschloss und ließ sie herein. Es gab einen kleinen Vorraum mit schrägem Dach, dessen Wände hölzern vertäfelt waren. An der Wand zur Sauna hin gab es eine lange Bank mit Garderobenhaken. Rechts der Tür gab es zwei Duschhähne. Nach kurzem Umsehen begannen die Jungs sich ihrer Kleidung zu entledigen. Schließlich warteten sie nur noch auf Raul, der sich als einziger aus seiner Skiunterwäsche schälen musste. Samus Blick lag derweil auf Riku, wanderte über dessen schlanken Körper, von seinen grauen, aufgeweckten Augen und den verwuschelten braunen Haaren über seine nackte Brust zu seinem besten Stück. Samu schluckte und wandte eilig den Blick ab. „Sollen wir?", fragte er. „Ja", erwiderte Raul, seine Wäsche auf die Bank legend. Sami stieß die Tür auf. Warme Temperaturen um die achtzig Grad umhüllten sie. Die fünf machten es sich auf den Holzbänken bequem. Riku lehnte sich an die Wand in seinem Rücken und schloss die Augen. Während er da saß und die Wärme genoss, spürte er einen Blick auf sich ruhen. Das Gefühl abschütteln wollend, hob er die Lider etwas. Wieso sollten ihn die Jungs beobachten, doch zu seiner Verwirrung merkte er, wie Samu eilig wegsah. Irritiert öffnete er die Augen ganz. Schluckend erwiderte Samu seinen Blick. Riku konnte die Anspannung unter seiner Haut sehen. Also warf er ihm nur ein Lächeln zu und schloss seine Lider wieder. Samu schluckte erneut, konnte sich kein bisschen entspannen. Auch nicht als Minute um Minute verstrich. Wenn er seine Augen schloss, sah er Riku vor sich. Das Lächeln, das er ihm eben zugeworfen hatte, ihn ohne Kleidung, sein bestes Stück. Riku. Riku. Riku. Nach einer gefühlten Ewigkeit erhoben sich die Jungs wieder und duschten sich draußen nacheinander kurz ab, um sich wieder anzuziehen und den Rückweg in ihre Hütten anzutreten. Es hatte angefangen zu schneien. Weiße dicke Flocken fielen bedächtig vom eher leicht bewölkten Winterhimmel, der sich während ihrer Zeit in der Sauna dunkel gefärbt hatte. Unter ihren Schuhe knirschte weiterhin der Schnee. Ansonsten war das Camp ruhig. „Wenn es noch mehr schneit, sehen wir keine Nordlichter", murmelte Osmo. „Wir sind ja nicht nur eine Nacht hier. Ich finde es wunderschön", lachte Riku seufzend. Wie ein Kind breitete er die Arme aus, als wolle er die Flocken fangen, drehte sich dann aber einmal im Kreis. Samu beobachtete ihn mit schiefem Lächeln, während sein Herz immer schneller und kräftiger schlug. Ihm war so warm wie zuvor in der Sauna und die Wölkchen seines warmen Atems erscheinen stoßweise. Schließlich erreichten sie aber ihre Hütten. Riku bediente das Schloss und hielt Samu breit lächelnd die Tür auf. Nachdem sie sich in gemütliche Kleidung für die Nacht geworfen hatten, ließen sie sich nacheinander zurück auf das Bett fallen. Eine dünne Schneeschicht legte sich auf das Glasdach, doch die Flocken schmolzen durch die Wärme aus dem Inneren schnell. Nach einer Weile drehte Riku sich auf die Seite und sah seinen Freund an. „Samu?", fragte er leise. „Hm?", wandte Samu den Blick zu ihm. „Du bist verliebt, oder?", nahm Riku vorsichtig das Thema wieder auf. Samu schluckte, traute sich nicht zu antworten. Langsam ließ Riku seine Finger durch Samus blondes Haar wandern. Das tat er bei weitem nicht zum ersten Mal, doch gerade war es anders, zärtlicher, intimer. Samu beobachtete ihn mit klopfendem Herzen aufmerksam. „Vielleicht", hauchte er. Auf Rikus Lippen legte sich ein sanftes Lächeln. Seine zweite Hand legte sich an Samus Kinn und drehte seinen Kopf ganz zu ihm. Fest verhakte er seinen Blick mit Samus, kam ihm immer näher, bis er schließlich die Augen schloss und seine Lippen vorsichtig auf seine legte. Samu stockte der Atem, sein Herzschlag explodierte regelrecht. „Rik", hauchte er mit bebender Brust, als dieser sich wieder langsam von ihm löste. Auch Rikus Atem ging schneller als sonst. Aufregung lag in seinen Augen. „Wirklich nur vielleicht?", fragte er beinahe schmunzelnd. Samu verzog den Mund. Plötzlich küsste er Riku zurück, mit einer Intensität, die diesen schwindeln ließen. „Ich bin verliebt, viel zu sehr", antwortete er schließlich außer Atem. Riku lächelte breit. „Ich wäre mit niemandem lieber hier als mit dir. Ich wusste nicht, dass ich verliebt bin, aber du, du verdrehst mir den Kopf, wenn du mich ansiehst, lässt mein Herz schneller schlagen, deine Lippen, ich möchte nie wieder jemand anderen küssen", wisperte Riku. Samus Augen glänzten und ehe sich Freudentränen ihren Weg über seine Wangen bahnen konnten, küsste er Riku eilig erneut. „Ich auch nicht", flüsterte er gegen seine Lippen. Und als sie sich irgendwann aneinander kuschelten, brachen über ihnen die Wolken auf, gaben den Blick frei auf leuchtende Polarlichter, die in grün und gelb über den Himmel tanzten.
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Siku-One-Shots
FanfictionSammlung von Siku (SamuxRiku) One-Shots und Hot-Shots. !Stories mit * sind P18! One Shot: „I gotta knooo-ooow if you'll be my boy", sang Samu und sah mich an. Ich denke, wenn er den Blick einer Frau zugeworfen hätte, sie wäre dahingeschmolzen. Doch...