Seine Lippen fuhren sanft über meine. Ich stöhnte und ließ meine Hände weiter auf seine Brust wandern. Erschrocken sprang ich auf und sah Vivi, die nackt auf dem Bett lag überfordert an. Natürlich hatte sie mehr Brust als er. Sie war eine Frau. Meine Freundin. Ich drehte um, sammelte meine Hose und Boxer auf und sprang die Treppen runter, um mir einen Schnaps aus der Küche zu holen. Schwer atmend lehnte ich an der Anrichte. Es war klar, dass Vivi einige Minuten später in der Tür auftauchte, auch wenn ich genau davor weggerannt war.
„Samu, was ist los?", kam sie auf mich zu und riss mir die Flasche aus der Hand. In meinen Augen brannten Tränen. Ich mochte sie doch, sehr sogar, aber ich konnte nichts dafür, dass mir dieser Typ den Kopf verdreht hatte. „An wen hast du gedacht?", fragte Vivi scharf. „An, an niemanden", stammelte ich. „Lüg mich nicht an! Du hast dich erschrocken, dass du nicht neben mir lagst, natürlich hast du an jemand anderen gedacht!", wurde sie laut. Die Tränen begannen sich aus meinen Augen zu lösen, ohne dass ich es wollte. Sie hatte recht. Ich machte alles kaputt.
„Es tut mir leid", hauchte ich. „An welche verdammte Bitch hast du gedacht? Sag es mir!", schrie Vivi. „An keine", murmelte ich. Ein Schluchzen verließ meine Lippen. „Du lügst mich nicht an!", wiederholte Vivi, während ich an ihr vorbei aus dem Raum und zur Haustür ging. Ich wusste, wo ich ihn fand. Auf dem Tennisplatz. Doch ich hätte auch wissen müssen, dass Vivi mich nicht einfach so gehen ließ.
„Samu Haber!", schrie sie mir stocksauer ins Ohr, als ich mich gerade an die Platzbegrenzung gelehnt hatte. Erschrocken hob ich meinen Blick von dem sportlichen Typen und wirbelte zu ihr herum. Sie starrte mich hasserfüllt an. Ich seufzte leise. Sie hatte jedes Recht dazu. „Vivianne, es tut mir wirklich leid. Ich wollte das nicht. Es ist einfach ...", versuchte ich niedergeschlagen irgendwelche Worte zu finden. „Jaja. Willst du dich jetzt wieder bei Riku ausheulen? Was habe ich dir getan, dass du mit einer anderen rummachst?", fragte sie, während nun auch in ihrer Stimme Tränen mitklangen. „Du hast mir nichts getan und es tut mir furchtbar leid, aber ich kann", sagte ich, wurde aber von meinem besten Freund unterbrochen, der verschwitzt neben uns auftauchte. „Was macht ihr denn hier?", wunderte er sich. „Ich, wir", stammelte ich, konnte aber nur die Schweißperlen auf seiner nackten Brust verfolgen. Er hob abwartend die Augenbrauen. „Naja, ich", setzte ich erneut an. „Wir haben etwas zu klären", grätschte Vivi dazwischen. „Hier? Naja, ich gehe erstmal duschen", verschwand er in Richtung Clubhaus. Duschen. Ganz falsches Thema, Rajamaa. Schluckend sah ich ihm hinterher. „Vivi, ich, ich liebe dich, aber nicht, nicht so wie", murmelte ich. „So wie wen?", schnaubte sie. Ich sah wieder zu ihr. Sie war ruhiger, schien innerlich aber immer noch auf hundertachtzig zu sein. „Nicht so wie ihn", kam kaum hörbar über meine Lippen. „Ihn?", hakte Vivi nach, doch als mein Blick wieder zum Clubhaus schweifte, schien sie zu begreifen. Sie holte tief Luft. Eine ganze Weile sahen wir uns an, versuchten in den Augen des anderen zu lesen, wie zu Beginn unserer Beziehung. „Du stehst auf Riku?", lachte sie schließlich auf. Ich schrumpfte immer weiter zusammen. Ein winziges Nicken brachte ich zustande. Noch ein überfordertes Lachen kam über Viviannes Lippen, dann war sie weg. Unaufhörlich bahnten sich die Tränen ihren Weg über meine Wangen. Ich hatte keine Kraft sie zurückzuhalten, stattdessen schloss ich erschöpft die Lider.
Erschrocken schlug ich sie wieder auf, als ein rauer Finger sanft über meine feuchte Wange strich, gefolgt von einem weichen Lippenpaar. Heftig schüttelte ich den Kopf. Jetzt träumte ich schon mitten an der Öffentlichkeit. Doch Riku blieb vor mir. Nur sein Gesichtsausdruck änderte sich und er machte einen stolpernden Schritt zurück. „Ich dachte", stammelte er. „Sorry, ich hab mich verhört." Mein Herz schlug. Ich träumte nicht, oder? „Riku?", schniefte ich. „Samu, es tut mir leid, wirklich, ich", ließ ich ihn nicht weiter kommen. „Du hast dich nicht verhört", sagte ich und meine Lippen lagen auf seinen. „Nicht?", hauchte er. Ich schüttelte den Kopf. „Ich liebe dich auch", murmelte er. Wieder verschlossen sich unsere Lippen. Endlich konnte ich meine Hände wirklich über seine Brust gleiten lassen. „Und ich dich erst", flüsterte ich.
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Siku-One-Shots
FanfictionSammlung von Siku (SamuxRiku) One-Shots und Hot-Shots. !Stories mit * sind P18! One Shot: „I gotta knooo-ooow if you'll be my boy", sang Samu und sah mich an. Ich denke, wenn er den Blick einer Frau zugeworfen hätte, sie wäre dahingeschmolzen. Doch...