Das Mökki war dunkel. Meine Mum feierte ihren runden Geburtstag und hatte die Jungs mit eingeladen, sie halfen, durften aber dafür hier übernachten. Von draußen konnte kein Licht hineinfallen, nur der Mond spendete seinen silbernen Schein. Alles war leise. Ich lehnte im Türrahmen zu dem Zimmer, das Riku bezogen hatte. Mein Kopf war gegen das kalte Metall gesunken, meine nackten Füße waren nicht wärmer. Ich trug Hoodie und Boxershorts. Ich konnte nicht schlafen, doch er schlief gerade so friedlich, ich wollte meinen besten Freund nicht wecken, also blieb ich stehen und beobachtete ihn. Er beruhigte mich. Ganz langsam begannen meine Augen schwer zu werden, vor allem aber konnte ich nicht mehr stehen. Leise schlich ich nun doch zu ihm, zog die Tür hinter mir zu und schlüpfte schließlich zu ihm unter die Decke. Er würde nichts dagegen haben. Dicht an ihn gekuschelt schlief auch ich endlich ein.
Raue Finger strichen durch meine Haare und ließen mich aufwachen. „Samu? Alles ok?", fragte Riku besorgt. Die ersten Sonnenstrahlen fielen ins Zimmer. „Ja, alles gut, ich konnte nur nicht einschlafen", gab ich murmelnd zur Antwort. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, ehe er sich wieder an mich kuschelte. „Bei dir auch?", fragte ich vorsichtig. „Ja", nuschelte er.
Nach dem wir beide nochmal eine gute halbe Stunde vor uns hingedöst hatten, standen wir doch langsam auf. Schließlich hatten wir eine Geburtstagsfeier vorzubereiten. Das Bad, das wir Jungs uns teilen mussten, lag den Flur hinunter. Als ich ankam, war abgeschlossen. Einige Minuten verstrichen bis endlich aufgeschlossen wurde und Sami herauskam. „Stehst schon Schlange?", lachte er. Ich verzog grinsend die Lippen und verdrehte die Augen. „Samu?", tauchte Riku nun ebenfalls im Flur auf. Sami verschwand zurück in seinem Zimmer. „Ähm, könnte ich eben ...?", fragte er mit bittendem Blick auf die Badezimmertür. „Ja, also", stammelte ich. „Danke", schlüpfte Riku an mir vorbei, doch bevor er abschloss, schob er die Tür nochmal auf. „Komm einfach mit rein", meinte er. „O-ok", stotterte ich und trat zu ihm in den Raum. Etwas nervös streifte ich mir meine Sachen vom Körper, während Riku auf Toilette ging. Eilig stieg ich unter die Dusche und versuchte seine Anwesenheit auszublenden. Als ich aus der Kabine stieg, war Riku dabei Zähne zu putzen. Ich rubbelte mir meine Haare trocken. Dass ich nun nackt neben ihm stand, störte mich erstaunlicher Weise nicht mehr. Nur mit dem Handtuch um die Hüfte gebunden griff ich nach meiner Zahnbürste. Riku grinste mich an und spülte aus, ehe auch er unter die Dusche stieg. Meine Augen lagen auf der Glastür der Dusche, die sich im Spiegel abbildete. Riku hatte die Augen geschlossen und schäumte seine Haare ein. Zu warm konnte er nicht duschen, sonst wäre die Scheibe beschlagen, aber das tat sie nicht. Die Situation wirkte so vertraut. Ich spülte meinen Mund aus, packte die Zahnbürste weg und ging nach einigem zögerlichen Überlegen auch auf Klo.
„Fertig?", fragte ich, als Riku sich abgetrocknet hatte. Er nickte grinsend und schloss die Tür auf. Zu unserem Glück wartete keiner darauf, dass das Bad frei wurde. Das hätte bestimmt dumme Sprüche gegeben. Dafür waren wir schließlich die letzten, die am Frühstückstisch erschienen.
Danach begannen die Vorbereitungen. Mum hatte mir das Essen aufgetragen, weshalb ich direkt in der Küche bleiben konnte. „Brauchst du Hilfe?", fragte Riku. Er lehnte im Türrahmen wie ich am Abend in seinem Zimmer. „Ja, ähm, wenn du magst, wäre das super", erwiderte ich. „Würde ich sonst fragen?", grinste Riku und trat ein. „Was soll ich tun?" Ich hielt ihm ein paar Zutaten hin, die er kleinschneiden sollte.
Gegen die Mittagszeit waren wir fertig. Ein erstes Auto rollte den Waldweg hinauf. Sanna, ihr Mann und ihre Kinder stiegen aus, um Eve sofort herzlich zu umarmen und zu beglückwünschen. Mum strahlte regelrecht und zog ihre Nichten ganz fest an sich. Die kleinen Mädchen waren wirklich süß. Wenn sie sich nicht gerade stritten und fast die Köpfe einschlugen. Ich musste schmunzeln. Ein Arm legte sich um meine Hüfte. Riku lächelte mich an und legte seinen Kopf an meine Schulter. „Alles ok?", fragte ich. „Ja, ich ... ich hab dich lieb", hauchte er. „Ich dich auch", schlang ich meine Arme um ihn. „Glaubst du, Mum ist enttäuscht von mir?", nuschelte ich. „Wieso sollte sie?", blickte mein bester Freund erschrocken auf und sah mir fest in die Augen. „Weil ich keine Freundin habe. Und keine Kinder", murmelte ich. „Jungs!", rief Eve nach uns, ehe Riku antworten konnte. Ich ließ ihn eilig los und kam zu ihr herüber. Weitere Gäste waren eingetroffen. Die Gartenmöbel waren aufgestellt und gedeckt. Es fehlte nur noch unser Essen. „Kommt!", verschwand ich ins Mökki. Ich holte die Vorspeise aus dem Kühlschrank. „Samu", hielt Riku mich auf. „Eve ist niemals enttäuscht von dir", sagte er. Ich nickte langsam und folgte ihm nach draußen. Gemeinsam sangen wir meiner Mutter ein Ständchen, ehe das Essen eröffnet war. Ich rührte etwas gedankenverloren in meiner Suppe herum, während mein Blick auf Mum lag, die sich mit Kaisa unterhielt. Eine Hand strich warm über mein Bein. Rikus graue Augen musterten mich warm. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Kurz beugte Riku sich zu mir und hauchte mir einen Kuss auf die Wange.
Die Sonne sank langsam den Horizont entgegen. In der Küche stapelte sich der Abwasch, doch um den würden wir uns morgen kümmern. Riku und ich standen zusammen am Seeufer und sahen über das Wasser am Mökki, das in den letzten Lichtstrahlen glitzerte. „Wie kommst du darauf, dass Eve enttäuscht sein sollte?", fragte Riku leise. „Wünscht sich nicht jede Mutter Enkelkinder? Und eine tolle Schwiegertochter?", seufzte ich. „Das kann sich doch noch ändern", sah er mich warm an. Kurz sah ich zu Boden, dann schüttelte ich den Kopf. „Würd es nicht. Weil ich dich liebe", hauchte ich. Ein Lächeln zupfte an Rikus Lippen. Seine Augen glänzten dunkel. Seine Hände legten sich um meine und zogen mich näher. „Ich dich auch. Und deine Mum liebt dich sowieso, Samu, so wie du bist", wisperte er. Seine Stirn sank gegen meine. „Danke", murmelte ich und zog ihn an mich, meine Arme um seine Hüfte verschränkt. Wir standen einfach nur so da. Die Welt schien still zu stehen. „Ich liebe dich", flüsterte ich erneut. „Ich liebe dich auch", erwiderte Riku. Er drückte mich noch etwas fester.
Als wir uns wieder lösten, sah ich meine Mum oben am Mökki stehen. Sie schien meinen Blick zu bemerken, denn nun setzte sie sich in Bewegung und kam zu uns hinunter. „Alles gut bei euch beiden?", fragte sie. Ihr Lächeln war genauso warm wie Rikus. Ich nickte und konnte spüren, wie der letzte Druck aus meiner Brust wich. Eilig zog ich Riku an mich und vergrub mein Gesicht für einen Moment in seinem Pulli. „Na kommt, ihr zwei Süßen", schmunzelte meine Mum und wandte sich wieder dem Mökki zu.
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Siku-One-Shots
FanfictionSammlung von Siku (SamuxRiku) One-Shots und Hot-Shots. !Stories mit * sind P18! One Shot: „I gotta knooo-ooow if you'll be my boy", sang Samu und sah mich an. Ich denke, wenn er den Blick einer Frau zugeworfen hätte, sie wäre dahingeschmolzen. Doch...