Eine etwas andere FanFiction, die nicht wirklich etwas mit Samu und Riku an sich zutun hat. Es geht um Schmerz, Wirklichkeit und Wirklichkeitsverlust. Träume oder Albträume.
In einem Glashaus schießt man nicht die Wände ein.
Ein einfacher Gedanke. Ein ganz einfacher, metaphorischer Gedanke. Den ich jedoch nicht umgesetzt hatte.
„Samu, jetzt sag verdammt noch mal, was du hast!", schrie ich. Samu saß zusammengesunken auf seinem Sofa. Er brachte es nicht einmal fertig mich rauszuschmeißen. Und ich schrie weiter. „Ich steh auf eine Person, die mich nicht leiden kann, ok? Eine, die mich in letzter Zeit nur noch anschreit und fertigmacht. Eine, die gerade vor mir steht, alles zusammenstürzen lässt und mich mit der Frage begräbt, wieso verdammt ich mich überhaupt in ihn verliebt habe, wie das gehen konnte. Bei dieser Person", sagte er leise. Aber fest. Geschossen scharf. Und da wir im selben Haus standen und ich es einriss, begrub ich nicht nur ihn, sondern auch mich selbst unter dem Schutt, den ich verursacht hatte.
Unter tausenden, schmerzenden Glassplittern, die noch immer in meiner Haut stecken und die Wunden am Heilen hindern.
Unruhig tigere ich vor dem Studio auf und ab. Alle anderen müssen den parkenden Autos nach schon drinnen sein. Aber was erwarte ich auch anderes? Ich bin schließlich schon eine halbe Stunde zu spät. Dann sehe ich Samu am Fenster, neben ihm Sami. Sie beobachten mich. Sami hat einen fragenden Blick auf Samu gerichtet, der jedoch starrt nur mich an. Ich atme tief ein und trete nun doch auf die Tür zu. „Hey", reiße ich die Studiotür auf. Die Jungs sehen mich abwartend an. „Fangen wir an?", frage ich jedoch nur. Ich werde ihnen ganz sicher nichts erklären. Nicht jetzt. Ich schäme mich noch viel zu sehr. „Du bist derjenige, der zu spät ist", erwidert Samu. Ich gehe nicht darauf ein und schnappe mir eine Gitarre. „Das ist meine", reißt Samu sie mir aus der Hand. „Tut mir leid", schnaube ich und sehe mich nach einer um, die ich gekauft habe. Nie haben wir uns darum gekümmert, wer welche der angeschafften Gitarren benutzt. Nie. Bis jetzt. Ich zupfe an den Saiten und stimme sie. Ein Tropfen landet auf dem dunklen, gerundeten Holz. Gefolgt von einem fernen Schluchzen aus meiner Kehle. Ich bin wütend auf mich selbst. Doch es fühlt sich nicht an, als wäre ich die Person, die weint. Die Welt beginnt sich zu drehen. Doch anstatt dass die Scherben sich von der Flugkraft herauszerren lassen, drücken sie sich noch weiter in die Wunden. Ich kann das Blut auf meinem Körper fühlen, wie meine Lungen verzweifelt nach Luft ringen, aber keine kriegen, wie mein Herz immer verzweifelter schlägt und an Kraft verliert. Und die Welt dreht sich weiter. Ist das nur Samu? Wie kann er eine solche Macht über mich haben? Oder bin ich das? Es ist meine Wut. Oder? Die Wut auf mich, dass ich ihn verletzt habe und dass ich mich verletzt habe, dass ich etwas getan habe, was ich eigentlich nicht wollte, dass ich doch eigentlich nie getan hätte.
Eine Melodie spielte in meinem Ohr und bahnt sich ihren Weg ins Gehirn. Meine Augenlider flackern und öffnen sich. Das Studio ist still. Nur die Gitarrenklänge sind zu hören. Die Klänge meiner Gitarre. Meiner Finger, meines Körpers. Die Jungs sehen mich schweigend an. In ihren Augen liegt Überwältigung, Verwunderung.
„Es tut mir leid, Samu. Ich war nicht", setzte ich an. Ich, dachte ich. Doch damit entschuldigte man ein solches Verhalten nicht. „Ich habe gelogen. Ich hatte Angst. Ich weiß, dass ich dich verletzt habe. Aber mich habe ich genauso verletzt. Und es tut weh. Ich will mir nicht vorstellen, wie sehr dich die Scherben schmerzen. Ich werde die Wunden nicht heilen können. Aber die Wahrheit schulde ich dir. Ich liebe dich auch", sagte ich. Stellte die Gitarre ab und ging zur Tür. Und in dem Moment wusste ich, dass ich schon wieder gelogen hatte. Ich drehte mich zurück und rannte auf ihn zu. Wäre ich gegangen, hätte ich die Scherben in sein Herz geschossen und es zerschossen. Wir mussten uns zusammen von den Scherben befreien und die Wunden pflegen. „Du hast es kapiert", schmunzelte Samu gegen meine Schulter. Seine Arme waren um meine Hüfte geschlungen.
„Riku? Hey, Riku", riss mich eine vertraute Stimme aus dem Schlaf. Verwirrt schüttelte ich den Kopf und sah in ein blaues Augenpaar. „Alles ok?", drückte Samu mir einen Kuss auf die Lippen. „Hm? Ja. Alles gut. Ich hab von Glasscherben geträumt", schüttelte ich lachend den Kopf. Samu sah mich belustigt an. „Wieso träumst du von sowas?", fragte er. „Wer weiß. Ich will jetzt einfach nur in deinen Armen liegen", seufzte ich. „Dann komm her", schmunzelte Samu und zog mich auf seine Brust. Seufzend vergrub ich meine Nase in seinem Shirt.
Manchmal wünschte ich, ich könnte auch einfach nur aufwachen und alles wäre nur ein Traum, und wenn es ein Albtraum ist.
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Siku-One-Shots
FanfictionSammlung von Siku (SamuxRiku) One-Shots und Hot-Shots. !Stories mit * sind P18! One Shot: „I gotta knooo-ooow if you'll be my boy", sang Samu und sah mich an. Ich denke, wenn er den Blick einer Frau zugeworfen hätte, sie wäre dahingeschmolzen. Doch...