Für NightOwl (Autorin auf www.fanfiction.de)
Inspiriert durch zwei klein Jungs, die mir auf einem E-Scooter entgegenkamen.
Eigentlich haben sie alle Verkehrsregeln gebrochen,
aber es sah unglaublich niedlich aus, wie sich der eine an dem anderen festgeklammert hat.
„Kommt gut heim", winkte Sanna, Samus Schwester, ihnen hinterher, als die nur spärlich beleuchtete Straße hinunterliefen. Die zwei winkten kurz zurück, ehe sie um die Ecke verschwanden. Am Ende der Straße befand sich eine Bushaltestelle. Samu beleuchtete den Fahrplan mit seinem Handy. Er schnaubte. „Was?", fragte Riku. „Verpasst", meinte Samu. „Wann kommt der nächste?", sah Riku ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Um fünf", sagte Samu. „Du veraschst mich", trat Riku zu ihm, nur um festzustellen, dass sie den letzten Bus wirklich verpasst hatten. Samu sah sich seufzend um. „Da", meinte er. Im Gebüsch hinter ihnen lag einer dieser lästigen E-Scooter. „Nicht dein Ernst", lachte Riku auf. „Willst du laufen?", hob Samu die Augenbrauen. „Sanna?", schlug Riku kopfschüttelnd vor. Samu erwiderte seine Geste. „Niemals, sie muss morgen früh raus, hat einen wichtigen Termin, das tu ich ihr nicht an. Es war schon nett, dass sie sich überhaupt auf heute Abend eingelassen hat", lehnte er ab. „Haber, wir haben beide ein paar Bier intus, da hätten wir auch das Auto nehmen können", sah Riku ihn kritisch an. „Hätten wir, aber da haben wir auch nicht geplant, dass wir den Bus verpassen", schnaubte Samu. Riku ließ genervt die Luft aus seinen Lungen. „Auf deine Verantwortung. Und ich fahre, ich vertrau dir nicht", stapfte er zu dem elektrischen Roller und zog ihn aus dem Gestrüpp. Samu loggte sich ein, damit Riku fahren konnte, dann stellte er sic hinter ihn und hielt sich an dessen Schultern fest. Ein Ruck ging durch sie, als sich das kleine Gefährt wackelnd in Bewegung setzte. Samus Hände krallten sich haltsuchend fester. „Ah, Samu, halt dich gefälligst anders fest oder willst du mir die Schultern ausrenken", regte Riku sich auf. Ohne etwas zu erwidern, schlang Samu seine Arme um Rikus Bauch. Der unebene Boden ruckelte unter den kleinen Reifen. Riku steuerte auf eine Brücke zu. Es war niemand mehr unterwegs. Lediglich ein Auto war an ihnen vorbei gerauscht. Dennoch machte die Dunkelheit die Orientierung nicht leichter. Fest drückte Samu sich an ihn, als es steil die Brücke hinauf ging, die über ein schmales Gewässer führte. „Hat doch was", meinte er, als sie wieder hinabfuhren, wirklich lockern tat er seinen Griff jedoch nicht. Die Schwerkraft drückte ihn enger an Riku. „Was sollte das haben?", brummte dieser. „Ist doch irgendwie besonders", erwiderte Samu. „Für dich vielleicht, du stehst ja nur da", schnaubte er. „Du wolltest fahren", grummelte nun auch Samu. „Wieso hast du so schlechte Laune? Wir können jetzt auch nichts ändern", murmelte er. Riku seufzte. Einige Meter ruckelten sie über die Gehwegplatten. „Sorry", nuschelte Riku und ließ endlich seine angespannte Haltung fallen. Die dunkle Landschaft zog an ihnen vorbei. Außer den Geräuschen des Scooters war es ruhig. „Stimmt, es hat was", gab Riku nach einer Weile leise zu und lehnte sich etwas gegen ihn. Samu legte seinen Kopf auf Rikus Schulter, während der Fahrtwind sanft durch ihre Haare strich. „Hast du schonmal darüber nachgedacht, wie es wäre einen Mann zu küssen?", fragte er hauchend an Rikus Ohr. Die Wärme von Rikus Körper breitete sich auch in seinem aus. Trotz der tagsüber sommerlichen Temperaturen, war es nun ziemlich frisch nur im T-Shirt. Riku nickte langsam. Kurz spürte er Samus Lippen an seinem Hals, die ein leises Kribbeln durch seinen Körper schickten. Die Berührung war so sanft, dass sich eine Gänsehaut auf seine Arme legte.
Gut anderthalb Stunden waren sie unterwegs, bis sich die Stadt erreichten. Das Licht er der Straßenlaternen schien beinahe grell auf sie herab zu leuchten und nahm die beinahe romantische Stimmung. Samus Griff lockerte sich, als sie Rikus Wohnung näherkamen. Ein leises Seufzen kam über Rikus Lippen. Sie stiegen ab und er übergab Samu den Roller. Unsicher lächelte er ihn an. „Bis morgen", klang die Aussage fast fragend, obwohl sie morgen beide ins Studio mussten. Samu nickte und winkte kurz, ehe er davonfuhr. Riku sah ihm eine ganze Weile hinterher. Irgendwas hatte sich eben verändert, irgendetwas, das auch am nächsten Tag nicht weg war, als er ins Studio trat. Samu saß auf einem der Sofas und sah zu ihm auf. Das merkwürdige Gefühl in seiner Brust wurde stärker. „Dann können wir ja anfangen", riss Raul ihn aus seinen Gedanken. Sie schnappten sich ihre Instrumente und probierten herum. „Wir brauchen echt noch ein Lied für das neue Album", meinte Sami. Er bekam von fast allen ein Nicken. Nur Riku zupfte abwesend an den Seiten seiner Gitarre, entlockte ihr eine nachdenkliche, melancholische Melodie. „Das klingt gut", meinte Samu. Riku stoppte und sah zu ihm auf. Seine grauen Augen spiegelten die Klänge der Gitarre wider. „Spiel weiter", meinte Samu leicht lächelnd. Summend stieg er ein, ließ die Stimmung auf sich wirken. Die nächtliche Heimfahrt spiegelte sich vor seinen geschlossenen Augen. Der Fahrtwind zog sanft über seine Haut. „I don't know the right tracks for this train, this something I just can't explain. Can't you say something and break this goddamn silence", sang er. Die Worte kamen ihm einfach in den Kopf, er überlegte nicht, sie waren einfach da. „Das ist gut, verdammt gut", sagte nun Raul. „lass uns das probieren, ok?" Sie tüftelten eine ganze Weile an Melodie und Text, wurden aber nicht ganz fertig. Müde sank Samu schließlich zurück auf das Sofa. Sein Blick lag auf Riku, der ihm gegenübersaß. Seit gestern lag etwas zwischen ihnen. Nicht die kleine Auseinandersetzung, nein, es war etwas, dass sich nicht schlecht anfühlte, aber so unerwartet und neu war, dass es ihn überforderte. Nervös spielte er mit seinen Fingern. „Will jemand eine rauchen?", fragte Riku, wobei sein Blick vor allem auf Samu lag. Dieser nickte, auch Sami wollte sich anschließen, doch Raul schüttelte den Kopf. Verwirrt sah Sami ihn an, während die beiden den Raum verließen. „Ich glaube, die zwei haben was zu klären", meinte er. Sami nickte langsam. Riku lehnte sich an die Hauswand des Studios und sah Samu an. Dieser erwiderte den Blick. Langsam hob sich Samus Hand nach einer Weile an Rikus Wange und strich vorsichtig darüber. „Du hast schon mal drüber nachgedacht?", hauchte er. Widernickte Riku wie am Abend zuvor. Samu legte seinen Kopf etwas schief und ließ seine Lippen auf Rikus sinken. Weich trafen sie aufeinander und ließen ein elektrisierendes Kribbeln durch die beiden Körper fahren. Auch Riku legte seine Hand an Samus Wange, wanderte damit langsam an seinen Hinterkopf und zog ihn noch etwas näher. Unschuldiger als ihrer hätte ein Kuss nicht sein können.
„Etwas klären?", sah Sami Raul skeptisch an, nachdem er einen Blick aus dem Fenster geworfen hatte, um zu sehen, wo die beiden blieben. Raul hob die Schultern. „Rauchen sie doch nur?", fragte Osmo. Sami schüttelte grinsend den Kopf. „Was dann?", wollte der Keyboarder ungeduldig wissen und ging ebenfalls zum Fenster. „Wow", stieß er hervor, woraufhin sich auch Raul erhob. Ein Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen, als er seine beiden Freunde vor dem Studio sah, wie sie sich vorsichtig küssten. Es war eindeutig ihr erster, aber auch nicht ihr letzter Kuss.
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Siku-One-Shots
FanficSammlung von Siku (SamuxRiku) One-Shots und Hot-Shots. !Stories mit * sind P18! One Shot: „I gotta knooo-ooow if you'll be my boy", sang Samu und sah mich an. Ich denke, wenn er den Blick einer Frau zugeworfen hätte, sie wäre dahingeschmolzen. Doch...