Glowing Happiness

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„Riku?", rief Samu durch das Mökki. Sami sah mich an und verdrehte die Augen. Wir machten als Band Urlaub, es gab ein Doppelzimmer, das Samu sich natürlich mit mir geschnappt hatte, ohne mich wirklich zu fragen. „Riku?", drang Samus Stimme erneut zu uns ins Wohnzimmer, wo wir eigentlich alle nur auf ihn warteten. Der Frühstückstisch war gedeckt und er ließ sich natürlich wieder Zeit. Wieso nochmal war dieser Typ mein bester Freund? Ich erhob mich und eilte zurück ins Zimmer. Kaum hatte ich die Tür aufgerissen stolperte ich und landete auf halb auf dem Boden, halb auf Samu, der im Weg gesessen hatte. „Man was rennst du denn hier so rein?", fragte Samu. Ich wollte gerade etwas erwidern, als ich trotz des Jeansstoffs deutlich spürte, wie er über meine Mitte leckte, wahrscheinlich um mir zu zeigen, wie unpassend ich gelandet war. „Was sitzt du auch im Weg?", drehte ich mich weg und sah ihn gespielt verärgert an, ehe ich ihm seine Aktion heimzahlte und ihn durch kitzelte. „Riks", japste Samu. Allmählich ließ ich von ihm ab. „Ich weiß nicht, was ich anziehen soll", erklärte er mir das Problem. Ich schlug mir mit der Hand gegen die Stirn. Deswegen machte er gerade so einen Aufstand. „Man, Hapa, wir sind im Urlaub, hier sieht uns eh keiner", schüttelte ich lachend den Kopf. Samu zog einen Schmollmund und hielt mir T-Shirt oder Pulli zur Auswahl hin. „Warm oder kalt?", fragte er. „Warm", stand ich vollständig auf und drehte mich zur Tür. „Und jetzt komm, wir wollen frühstücken", sah ich ihn kurz an. Schmunzelnd verschwand ich dann zurück zu den anderen. Es war schon irgendwie niedlich, wie Samu da verzweifelt auf dem Boden gesessen hatte.

„Ich will heute in den Wald", erklärte Jukka, als wir alle aufgegessen hatten. „Wir sind im Wald", grinste Raul. Jukka kniff gespielt wütend die Lippen zusammen. „Ich wäre auch für einen großen Waldspaziergang", unterstützte Osmo ihn. Da keiner Einwände hatte, machten wir uns relativ bald auf den Weg. Die Luft war angenehm kühl, typisch finnischer Sommer eben. „Leute, das tut voll gut", sagte Jukka voller Inbrunst. Samu sah mich grinsend an und verdrehte die Augen. Als ich nur leicht lächelte, ließ er sich zu mir zurückfallen. So richtig war der Abstand gar nicht aufgefallen. „Alles gut?", fragte er. Ich nickte. Samu griff nach meiner Hand und zog mich näher. Kurz lehnte ich meinen Kopf gegen seine Schulter. Ich wusste nicht, wieso ich gerade so nachdenklich, in mich gekehrt war, aber Samus Geste tat unglaublich gut. Ich wusste, dass er mich nie alleine lassen würde, egal was war. Und da hatte ich die Antwort, wieso er mein bester Freund war. Meine Hand ließ er nicht los, auch nicht, als wir wieder zu den Jungs aufschlossen. Samis Blick streifte uns musternd.

„Lasst uns mal Pause machen", forderte Raul, als wir an einem Aussichtspunkt ankamen. Von hier aus konnte man über den See, an dem das Mökki stand schauen. Zwischen den Bäumen auf der anderen Uferseite meinte ich sogar die dunkelrote Fassade ausmachen zu können. „Samu, muss ich dich erst wieder holen oder kommst du so zum Essen?", fragte ich grinsend, als Samu sich an das Geländer lehnte und über das Wasser sah, während Osmo in einiger Entfernung an einem massiven Holztisch mit Überdachung unsere Brote auspackte. „ich komm dich gleich holen", drehte Samu sich schnaubend zu mir um. Verwirrt zog ich die Augenbrauen hoch. Ich wusste, dass er nicht wirklich verärgert war. Keine Sekunde später kam er auf mich zu, hob mich mit einer erstaunlichen Leichtigkeit hoch und rannte mit mir auf die Brüstung zu. „Samu!", krallte ich mich an ihm fest, als er so tat, als wolle er mich hinunter in den See werfen. Ein tiefes Lachen drang an mein Ohr, gefolgt von einem Schmatzer auf meine Wange, ehe er mich als Entschuldigung zurück zum Tisch trug. Unsere belegten Brötchen schmeckten super und waren das richtige Mittagessen für einen solchen Tag, nicht unbedingt der Sättigung wegen, aber es passte einfach zur Stimmung und ließ es gleich noch besser schmecken. „Riks, du kannst ja nicht mal Brötchen essen, ohne dich vollzuschmieren", machte Samu mich grinsend darauf aufmerksam, dass ich schon wieder Remoulade am Mund hatte. Dieses Mal ließ er mir gar keine Chance es selbst wegzuwischen. Ein ungewohntes Funkeln lag in seinen Augen, als er mir langsam näher kam und schließlich mit seiner Zunge über meinen Mundwinkel leckte. „Hm", murmelte er, ohne sich wirklich zu lösen. Ich wandte meinen Kopf ein winziges Stückchen nach rechts. Unsere Lippen berührten sich. Kurz sah Samu mich mit etwas gewonnenem Abstand an, ehe er seine Hand in meinen Nacken legte und den Kuss erwiderte. „Jungs?", ließ Osmos Stimme uns auseinander fahren. Verwirrt sahen wir uns an. Was war das? Wir hatten uns gerade nicht wirklich einfach so ... geküsst, als hätten wir das schon immer getan? Sami lachte auf. „Das war jetzt nicht euer erster Kuss, oder?", kommentierte er unsere Verwirrtheit. „D-doch", stammelte Samu. Die Jungs brachen in Gelächter aus. Ich kniff die Lippen zusammen, konnte aber irgendwann auch nicht anders, als mit einzusteigen. Eilig drückte ich Samu einen kurzen Kuss auf die Lippen. Er lächelte. Seine Augen strahlten und steckten meine an, wenn sie nicht auch schon vor Glück leuchteten. 

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