Siku-One-Shots

Welcome To My Dream

Das Wasser lag still da. Der See war spiegelglatt. Zumindest bis Sami in seinen grünen Boxershorts hinein rannte und dann mit einem Kopfsprung unter Wasser tauchte. Einige Meter weiter tauchte er prustend wieder auf. „Du hast aber echt kaum Puste", lachte Samu und strampelte seine Hose von den Beinen, um ihm hinterher zu laufen. Lachend schüttelten Riku und Osmo die Köpfe. „Ihr Raucherlungen", grinste Raul, als Samu kaum einen Meter hinter Sami auftauchte. Auch er streifte sich die Kleider vom Leib. „Kommt ihr auch?", drehte er sich zu seinen zwei Bandkollegen um, bevor er ins Wasser stakste. Riku und Osmo sahen sich an. Riku war der erste, der mit den Schultern zuckte und sich den Badenden anschloss. Kaum war er bis zur Brust im kalten Wasser, spritzte Samu ihm eine ordentliche Wasserfontäne ins Gesicht. Riku schüttelte sich, spritzte aber zurück. Leider landete seine Ladung bei Raul, der erst genervt das Gesicht verzog, allerdings schnell mit einstieg und eine wilde Wasserschlacht entbrennen ließ, in die auch Osmo erbarmungslos miteinbezogen wurde. Ausgepowert, aber zufrieden ließen sich die fünf nach einer guten halben Stunde in die Wiese vor dem Mökki der Band fallen und atmeten tief durch. „So fette Raucherlungen haben wir wohl auch wieder nicht", sah Sami Raul herausfordernd an. „Jaja", winkte Raul lachend ab und ließ den Kopf wieder ins zentimeterhohe Gras sinken. „Lasst jetzt mal grillen", rappelte Osmo sich auf, als die Sonne sich langsam Richtung Horizont bewegte. Nach und nach folgten ihm seine Bandkollegen. Er schmiss den Grill an und ließ sich das Fleisch bringen. „Bio?", lachte Samu die Packung musternd. „Ja, oder willst du auf nur einem Quadratmeter wohnen", meinte Riku, der das Essen besorgt hatte. „Stimmt", nickte Raul. Samu hob die Schultern und packte die Steaks aus. „Hauptsache es schmeckt", legte er sie Osmo hin, der sie an brutzeln ließ. „Hier kommen die Teller", rief Sami, als das Fleisch fertig war und verteilte das Geschirr. Sofort war er sie los und vor Osmo bildete sich eine Schlange. „Hey, ich war zuerst da", schob Riku Samu beiseite. „Nein, ich, aber du darfst gerne vor", drückte Samu ihm einen Schmatzer auf die Wange. „Leute", lachte Raul, der hinter ihnen stand. Mit ihren Tellern setzten sie sich zurück ins Gras und genossen ihren Grillabend. „Lecker", legte Samu seinen Kopf auf Rikus Schulter und schmiegte sich an ihn. „Siehst du, und die Tiere hatten ein angenehmeres Leben", erwiderte Riku und ließ seinen Kopf auf Samus sinken. „Ihr seid echt", setzte Sami an, doch Osmo boxte ihm in die Seite und brachte ihn zum Schweigen. Verständnislos sah Sami ihn an. „Da läuft echt was, versau's ihnen nicht", meinte er. „Echt?", machte Sami große Augen. „Denke schon", nickte Osmo. Als die Sonne kaum noch zu sehen war, räumten die Jungs ihre Sachen ein und spülten. „Rik", lehnte Samu am Türrahmen der Küche und sah den Gitarristen an, der gerade ein Geschirrhandtuch in der einen und ein Glas in der anderen Hand hielt. „Hm?", schaute er auf. „Kann, kann ich dich noch sprechen?", wirkte Samu nervös. Osmo warf Sami einen vielsagenden Blick zu. Dieser begann dämlich zu grinsen und machte einen Kussmund. „Ja, ähm, klar. Jetzt?", meinte Riku verwirrt. „Wenn du fertig bist", erwiderte Samu und lächelte. „Riku ist fertig", meinte Osmos und schnappte sich Handtuch und Glas. „O-ok", stammelte Riku und folgte Samu, der zurück nach draußen ging und sich in die Wiese setzte. „Was ist?", sah Riku ihn mit einem Lächeln an. „Ich, ich, also", stammelte Samu. Er holte tief Luft. „Ich hab ein Angebot von The Voice of Germany. Ich soll da als Coach mitmachen", brachte er hervor. „Deutschland?", hob Riku verwirrt die Augenbrauen. Samu hob den Mund zu einem schiefen Lächeln verziehend die Schultern. „Aber das ist doch gut, die, die haben ein Millionenpublikum, die beste PR die du kriegen kannst", meinte Riku. „Wir, Rik, aber da bin ich nur allein. Einerseits hab ich echt Schiss davor und außerdem bin nicht ich Sunrise Avenue sondern wir. Und ich wäre echt weit weg von dir", fügte er nach einer Weile hinzu. „Wir können halt nicht zu viert auf einen Stuhl? Nein, aber Spaß beiseite, ich und die Jungs bestimmt auch, wir unterstützen dich voll, wir wissen doch, dass das kein Egotrip für sich ist, sondern du das nur für die Band machst. Und beste Freunde trennen auch die tausend Kilometer nicht", meinte Riku lächelnd. „Danke", seufzte Samu. „Du bist wirklich der aller beste Freund, den ich habe", lehnte er sich an Riku und ließ seine Hand in den brauen Locken verschwinden. „Du bist witzig, für jeden Spaß zu haben, du bist hilfsbereit und du verurteilst einen nicht vorschnell, du denkst vor allem an andere und", sagte Samu leise, doch Riku unterbrach ihn, indem er ihm seinen Finger auf die Lippen legte. „Darf ich dir bitte einen Antrag machen", flüsterte er lächelnd. „Was? Ja, ähm", stotterte Samu. Eine Zeit lang starrten sie sich einfach nur an, versuchten zu begreifen in welche Richtung dieses Gespräch ging. Um sie herum war es still. Über ihren Köpfen begannen die ersten Sterne zu funkeln. „Kann, kann man seinen besten Freund denn heiraten?", brach Samu schließlich die Stille. Riku hob die Schultern. „Würdest du ... das echt?", stammelte er. Sein Blick war mit Samus verhakt. Dieser schluckte. „Ok, ich, ja", machte Riku genauso überfordert. Erneut breitete sich Schweigen aus. Dann prusteten sie gleichzeitig los. Samu griff nach Rikus Händen und drückte sie. „Ich liebe dich", lachte er. In seinen Augen schillerten Tränen. „Hey", löste Riku eine Hand und wischte ihm über die Wangen. „Verlobter", lehnte er dann seine Stirn gegen Samus. Samu hatte den fragenden Unterton in seiner Stimme nicht überhört. Eilig lehnte er sich vor und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Verlobter", hauchte er, während Rikus Herz einen gewaltigen Hüpfer machte und auch ihm plötzlich Tränen in den Augen standen.