Would You Love A Monsterman

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Es ist nicht so wie ich mir es vorgestellt hatte und bin absolut nicht zu frieden mit der Story, wollte sie aber auch nicht löschen.

Die Stimme eines blondhaarigen Sängers und die Melodien gecoverter Lordi-Songs klangen durch den Club. Laut und rau verströmten sie gute Laune und Partystimmung. Nach dem die Band von der Bühne zu ihren Sachen verschwunden war, kehrte etwas Ruhe ein. Der Sänger nahm mehrere große Schlucke aus seiner Wasserflasche und steckte sich eine Zigarette an, obwohl in Bars und Clubs schon lange Rauchverbot galt. Mit der Kippe zwischen den Zähnen lief er an die Theke und bestellte eine Runde Shots. „Rauchen Sie bitte draußen", bat der Barkeeper. „Wir haben hier gespielt", schnaubte der Sänger und drehte wieder ab. Missmutig stellte der Mann die Gläschen bereit. Die Bandjungs stießen an und kippten das Zeug hinunter. „Ziehen sie das von der Gage ab", streckte der Blondhaarige die Hand aus. Der Keeper klatschte ihm einige Scheine in die Hand. Der Blonde zählte nach. „Da fehlen fünf", sagte er scharf. „Fürs Rauchen", erwiderte der Mann nüchtern. „Es ist nur eine Kippe. Ich habe Ihre Gäste unterhalten, ein bisschen Toleranz wäre angebracht", schnaubte der Sänger. „Sie spielen in meinem Lokal und kriegen Ihr verdammtes Geld, Bands gibt es wie Sand am Meer. Sie stelle ich ganz sicher nicht noch mal ein!", deutete der Barkeeper stumm zur Tür. Der Blonde drückte seine Kippe auf dem Tresen aus und sah ihm dabei grinsend in die Augen, ehe er seine Jungs aus der Bar führte. „Lasst uns woanders feiern, wo die nicht so spießig sind", meinte er und sah die Straße hinunter.

Der blonde Sänger kippte einen Shot nach dem anderen, während sein Blick zum Nachbartisch wanderte. Dort saßen ein braunhaariger Mann und eine stark geschminkte Frau mit blonden, elegant gewellten Haaren. Ihre Hände griffen immer wieder nach den seinen, egal wie oft er andeutete sie wegzuziehen. Verschreckt wich er zurück, als sie sich nun auch noch zu seinen Lippen vorbeugte. Der blonde Sänger schnaubte. „Hey, sehen Sie nicht, dass er nicht will!", ließ er sich kurzer Hand auf den dritten Stuhl fallen. „Wer bitte sind Sie?", zog sie genervt die Augenbrauen hoch, ohne die Hände des anderen Mannes loszulassen. „Spielt das eine Rolle? Er will nicht, dass Sie ihm näher kommen, also lassen sie es gefälligst!", zischte der Sänger. Der Braunhaarige rupfte seine Hände aus dem Griff und ließ sie zu Fäusten geballt auf seinen Schoß sinken. „Juha, könntest du diesem Herrn bitte erklären, dass alles in Ordnung ist und er gehen soll", sah die Frau zu ihm herüber, doch dieser senkte den Blick und schüttelte den Kopf. „Sie sollten besser gehen", lagen die blauen Augen des Sängers eisig auf der Frau bis sie ergeben aufstand und davon stapfte. „Was wollte die? Und wieso lässt du sie das mit dir machen?", wandte er sich an den braunhaarigen Mann. Dieser hielt immer noch den Blick gesenkt und stand schließlich auf. „Hey", hielt der Blonde ihn am Handgelenkt fest. Die Haut des jungen Mannes war erstaunlich weich. Der braunhaarige sah auf und in seine blauen Augen, die nun erstaunlich warm wirkten. „Meine Chefin", antwortete er. „Chefin?", lachte der Blondhaarige auf. Er hob die Schultern und seufzte. „Wie heißt du?", fragte er. „Samu", sagte der Blonde. „Ich bin Riku. Danke, Samu", hauchte Riku und sein Blick wanderte wieder hinunter. „Ich gehe nach Hause", murmelte er anschließend. „Soll ich dich bringen?", fragte Samu. „Nein, schon gut", schüttelte Riku den Kopf. „Ok, ähm, wenn was ist, ruf an", steckte er ihm aber seine Nummer zu, ehe er den Braunhaarigen gehen ließ. „Soll ich dich bringen?", wiederholte Sami, der Drummer der Band, lachend seine Worte und ließ sich auf Rikus freien Platz sinken. „Klappe", schnaufte Samu. Er stand auf und ging an die Bar, um sich einen weiteren Shot zu bestellen.

Es war ein merkwürdiger Zufall, als Samu genau eine Woche darauf in der Stadt auf Riku traf. Er stand vor dem Zeitungsständer eines Kiosks und blätterte in einem der Magazine. Zögernd presste Samu die Lippen aufeinander, ehe er doch auf ihn zu ging. „Hey", sagte er, die Hände in seinen Hosentaschen vergrabend. „Oh, hey", hob Riku den Kopf und steckte das Heft zurück. „Danke, übrigens", fügte er hinzu. „War das ironisch oder ernst?", fragte Samu, der den Ton des anderen nicht richtig deuten konnte. „Wieso sollte es Ironie sein?", hob Riku überrascht die Augenbrauen. „Weil sie deine Chefin ... war?", erwiderte Samu. „Ist. Ich hatte nur verdammte Angst sie zurückzuweisen. So lange ich kein Geld mit Musik verdiene, brauch ich nämlich einen Job und sie zahlt mir fast das doppelte als andere", schüttelte er. „Was machst du für Musik?", sah Samu ihn interessiert an. „Ich spiele Gitarre", zuckte Riku mit den Schultern. „Echt? Willst du mal bei meiner Band vorbeischauen?", leuchteten Samus Augen auf. „Du hast eine Band?", wurde nun auch Riku hellhörig. „Ja, in einer Stunde muss ich zur Probe", sagte Samu. „Wow", brachte Riku überfordert hervor. „Kommst du mit?", fragte Samu. Zögerlich nickte der andere Mann.

„Hey, Jungs, ich hab jemanden mitgebracht", trat Samu grinsend in ihr Studio, gefolgt von Riku. „Das ist doch der Typ aus der Bar", erkannte Sami. Sein Kumpel zuckte nur mit den Schultern. „Er spielt Gitarre und", setzte er an, wurde aber schon unterbrochen. „Willst du mich ersetzen? Ernsthaft? Ok, bevor du das tust, gehe ich selber!", griff Janne nach seiner Jacke, seiner Gitarre und stürmte wutentbrannt aus dem Studio, ehe irgendwer etwas sagen konnte. „Was sollte das denn?", fragte Jukka verwirrt. Samu sah noch immer mit großen Augen zur Tür. „Ich hatte nicht vor ihn zu ersetzten", schüttelte er den Kopf. „Muss du jetzt wohl aber tun", wanderte Rauls Blick zwischen Samu und Riku hin und her. Samu sah den Gitarristen an. „Einen neuen Job gefällig?", fragte er schief grinsend. „Ähm, also, ja, ich meine, ja, du weißt wieso", stotterte Riku. „Dann zeig mal, was du drauf hast."

„Gehen wir noch einen trinken?", fragte Sami nach der Probe. Die Jungs stimmten sofort zu. Sie schnappten sich ihre Jacken und verschwanden nach draußen. Die nächste Bar lag nicht weit und war eine relativ gute, in der sie auch schon öfters gespielt hatten. Kaum dass sie das Lokal betraten, lagen die ersten Augen auf Samu. Sami stieß ihm in die Seite. „Da läuft heute noch was", wackelte er wissend mit den Augenbrauen, doch sein Kumpel lachte nicht wie sonst, sondern verzog nur die Lippen. Selbst den Alkohol rührte er nur zögerlich an. „Hey", ließ sich eine Frau neben Samu auf den Hocker an der Bar fallen. Er musterte sie kurz. „Danke", schüttelte er das Gesicht verziehend. „Idiot", stand sie schnaubend auf. Samus Blick streifte Rikus und ließ ihn schlucken. „Hey", stand er auf und zog ihn von seinem Hocker nach draußen. „Sag nichts, ich weiß, dass ich ein scheiß Verhalten habe", murrte er. Die Augenbrauen hebend nickte Riku leicht. „Ich ... ich wünschte, ich könnte es ändern, ... für dich", hauchte er zu Boden sehend. „W-was?", stammelte Riku. „Du kannst es ändern", fügte er dann hinzu. „Ja ... nein ...", murmelte Samu. „Doch, weil du dadrinnen eine verdammt liebenswerte Person bist", tippte Riku auf Samus Brust. Der blondhaarige hob seinen Blick in Rikus blaugraue Augen. Wie von selbst legte sich Samus Hand in seinen Nacken. Seine Lippen sanken auf Rikus. Überrascht wich der Gitarrist zurück. „Ich habe nie irgendwelche Frauen für One-Night-Stands abgeschleppt. Höchstens Männer, aber Sami denkt das, weil ich einmal mit einer rumgemacht habe und es zu dem Bild passt, dass die Jungs von mir haben", ließ Samu ihn los. „Und nein, ich will dich nicht abschleppen", schob er hinterher, ehe er Riku stehen ließ.

Grinsend schlich Riku sich von hinten an das Sofa im Studio an, auf dem der Sänger bereits saß und auf die anderen wartete. „Wärst du gestern nicht einfach abgehauen, hätte ich mich von dir abschleppen lassen", hauchte er ihm ins Ohr. Samu schreckte auf und drehte sich zu ihm um. „Riku!", fluchte er. „Aber du? Abschleppen?", lachte er auf, als er sich wieder gefangen hatte. „Hm, wenn es nicht nur einmal wäre", meinte Riku schmunzelnd. „Ganz sicher nicht", zog Samu ihn zu sich hinab und presste seine Lippen auf seine. Keuchend ging Riku darauf ein, bis die Tür aufgerissen wurde und Sami sie anstarrte, ehe er in schallendes Gelächter ausbrach. 

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