Siku-One-Shots

The Rose

Ein ziemlich kurzer OS

Für Six

Samu kratzte missmutig mit seinem Schuh über die Erdklümpchen zwischen den Gehwegplatten. Er wartete schon lange. Zu lange. Die frühherbstliche Luft zerrte kühl an seinen Kleidern, besserte seinen Frust kein bisschen. Riku schien ihn sitzen zu lassen, obwohl er wusste, wie sehr sein bester Freund sich auf diesen freien Tag zu zweit gefreut hatte. Sie waren viel unterwegs gewesen, zusammen. Doch nie hatten sie mehr als eine ruhige Minute gehabt. Nun hatten sie das dringend nötig. Samu zumindest. Sein Kopf hob sich, als er Schritte hörte. Nach einer knappen halben Stunde des Wartens. Riku trug ein schwarzes Hemd, lässige, aber schicke Jeans und trug eine Rose in der Hand. Nervös fuhr er sich durch das braungelockte Haar. „Eine halbe Stunde", schnaubte Samu. „Es tut mir leid", nuschelte Riku und senkte den Blick. „Du hast ein Date?", fragte Samu ironisch belustigt. Riku hob die Schultern. „Wieso sagst du mir dann nicht vorher ab? Und lässt mich dann noch ewig auf dich warten, NUR damit du mir dann absagen kannst?!", fauchte Samu. Riku holte tief Luft. „Die, die ist für dich", hielt er Samu murmelnd die Rose hin. Entgeistert, überfordert, überrumpelt sah Samu seinen Freund an. „Wie?", stammelte er. Riku ließ ein weiteres Schulterzucken vernehmen. „Rik, wie? Wie ist das gemeint?", hauchte Samu und hob unsicher seine blauen Augen in Rikus. „Such du es dir aus", meinte Riku leise. „N-nein, du, du. Riku, es sind dein Gefühle, sag mir bitte die Wahrheit", erwiderte Samu im gleichen Ton. Die Rose drehte sich zwischen seinen Fingern, die kleinen Stacheln ignorierte er. „Samu, du, du bist mir wichtig. Und es, es ist mir egal, ob wir Freunde, beste Freunde, oder ... mehr sind. Ich will dich nur nicht verlieren, das soll es heißen, auch wenn ich wahrscheinlich insgeheim auf letzteres hoffe", sagte Riku fest, wenn auch noch immer leise. Samus Lippen öffneten sich ein Stück, schlossen sich dann aber wieder. Stattdessen schlang er seine Arme um Riku. „Ich hab dich lieb, Rik", hauchte er. Verflogen war der Ärger, die Enttäuschung über das lange Warten. „Wie meinst du das jetzt?", fragte Riku mit einem zaghaften Grinsen und schob ihn ein Stück von sich. Samu legte seine freie Hand an Rikus Wange, strich lächelnd mit dem Daumen darüber. „So", hauchte er und gab Riku einen kurzen Kuss auf die Lippen. Langsam breitete sich auch auf Rikus Gesicht ein Lächeln aus. Sein Herz schlug wild, überschlug sich beinahe. „Tut mir leid wegen der Verspätung, ich hatte nur verdammt Angst", hauchte er. Samu schüttelte den Kopf. „Schon vergessen", grinste er. Riku zog ihn wieder an sich. „Danke", murmelte er gegen Samus Lippen, bevor er sie mit seinen verschloss.