49. Kapitel - Ersehntes Wiedersehen

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Gandalf ritt mit dem König und dessen Geleit nach Osten weg. Wir stiegen ab und ließen die Pferde frei laufen; vielleicht würden sie etwas Essbares finden.
Während Legolas Gimli von Arod herunterhalf, gesellte ich mich zu den Hobbits. Ich kletterte erfreut auf den Trümmerhaufen 'Klein-Hobbitton", um Merry und Pippin überschwänglich zu begrüßen.
»Ich hätte nie gedacht, dass man euch so vermissen kann!«, rief ich aus und erdrückte die beiden. Es schien sie nicht zu stören.
Lachend ließ ich sie los und wuschelte ihnen durch ihr Haar, anschließend setzte mich auf einen Stein. Merry beschwerte sich, dass jetzt seine Frisur zerstört war, doch Pippin grinste nur blöd und sah seinen Kopf so an, als ob eine Heilige ihn berührt hätte.
Die anderen begrüßten die Hobbits ebenso. Gimli lachte tief und Aragorn strahlte über das ganze Gesicht.
Als wir beisammensaßen, erhob Aragorn seine Stimme: »Die Hetzjagd ist endlich vorbei und hier treffen wir uns wieder, wo keiner von uns je hinzukommen gedachte.«
»Und da die Großen sich jetzt über ihre Dinge kümmern, könnten wir vielleicht die Lösung des Rätsels erfahren. Bis zum Waldrand haben wir eure Spur verfolgt, doch es gibt noch einiges, über das ich gerne die Wahrheit erführe«, meinte Legolas.
»Vor allem interessiert mich der Teil, wie ihr in den Fangorn kamt«, sprach ich, meine Beine in den  Schneidersitz ziehend.
»Wir wollen auch viel von euch wissen. Ein bisschen hat uns Baumbart, der alte Ent, erzählt, doch natürlich nicht alles«, sagte Merry.
»Nun, wir sind euch gefolgt und ich finde, dass ihr zuerst erzählen solltet.«, ich lächelte die beiden an, doch Gimli verfolgte andere Pläne: »Ich finde, dass nach einer Mahlzeit alles interessanter wäre. Ihr Herumtreiber könnt einiges wiedergutmachen, wenn ihr etwas von der Siegesbeute für uns auftreibt, von der ihr gesprochen habt. Mit Speis und Trank könntet ihr einen Teil eurer Schuld gegen mich begleichen.«
Ich lachte, denn Gimli dachte grimmig an die lange Jagd zurück. Er und Aragorn hatten sich gegen Ende wirklich geplagt, doch Essen klang nie verkehrt.
»Dies können Merry und ich einrichten. Willst du hier essen oder in würdigerem Rahmen drüben unter den Überresten des Torbogens? Wir müssten dann nur im Freien picknicken, um die Straße zu beobachten«, sprach Pippin voller Elan.
»Klingt nicht schlecht, jedoch betrete ich unter keinen Umständen ein Orkhaus! Alles, was die Orks in ihren Klauen hatten, misstraue ich.«
»Du kannst uns glauben, dass auch wir genug von dieses Kreaturen haben«, meinte Merry, »Von denen hab' ich vom Rest meines Lebens genug, doch auch Saruman hat ihnen nicht vertraut. Das Tor wurde nämlich von Menschen bewacht. Seine einzigen vertrauenswürdigen Diener und natürlich fiel ihnen reichlich Verpflegung zu.«
»Wozu auch Pfeifenkraut gehörte?«, fragte Gimli hoffnungsvoll.
»Nein, das glaub' ich nicht. Aber das ist eine andere Geschichte, und die kann warten bis nach dem Essen!« Meriadoc grinste.
»Also, dann geh'n wir essen!«, rief der Zwerg beglückt aus und ich war mir sicher, dass auch die beiden Halblinge noch eine Mahlzeit zu sich nehmen würden. Viel zu oft hatten sie mir von ihren Essensgewohnheiten erzählt, dass ich einen Roman darüber verfassen könnte.

Die zwei führten uns unter dem Torbogen hindurch zu einer breiten Tür, die auf der linken Seite des Tunnels war. Dahinter war eine Treppe und oben noch eine weitere Tür. Hinter dieser war ein großer Raum mit kleineren Türen und an der Wand stand ein Herd. Der Raum war mitten in den Stein gehauen worden, normalerweise dunkel, doch da er kein Dach mehr hatte, leuchtete Licht über den Herd von außen herein.
Im Herd brannte ein Feuer. Der Rauch vom Herd zog über einen Rauchfang ab und Pippin meinte, dass wir Toasts machen könnten, da das Brot schon mehrere Tage alt und etwas hart war.
Wir ließen uns an dem langen Holztisch nieder. Die Hobbits verschwanden und kamen mit allerlei Essen aus der Vorratskammer zurück, die zum Glück nicht unter Wasser stand. Merry sagte zu Gimli, dass er nicht befürchten müsste, dass er Orkfraß essen würde. Der Zwerg lachte auf.
»Auch mögen wir Lithil viel zu sehr, als dass wir ihr schlechtes Essen geben würden«, sprach Pippin. Merry nickte kräftig, seine Locken hin und her fliegend.
»Ach, wenigstens bin ich bei denen beliebt!«, lachte ich.
Gimli pustete Luft aus. Auch die beiden Hobbits lachten, dann fragte Pippin: »Wer möchte Wein, wer Bier? Drinnen steht ein ganzes Fass, sehr trinkbar. Und hier habe ich erstklassiges gepökeltes Schweinefleisch. Oder ich kann auch ein paar Scheiben Schinken abschneiden und braten, wenn ihr wollt. Mit Salat kann ich leider nicht dienen, die Lieferungen waren in den letzten Tagen etwas unregelmäßig. Danach kann ich euch zum Brot nur noch Butter und Honig anbieten. Ist der werte Herr Zwerg zufrieden?«
»Ja! Eure Schuld ist schon fast beglichen.«

Lithil - gwend en lóre | Legolas Ff ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt