8|Entschluss

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Ich hasse ihn

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Ich hasse ihn. Ich hasse ihn so sehr. Arschloch. So ein verfickter Arschloch. Gott, ich konnte die ganze Nacht vor Wut nicht schlafen. Ich schäme mich. Das Gefühl, dass jeder mich ansieht, verschwindet nicht. Als hätte mich gestern jeder nackt gesehen. Ich hab ihm gesagt, man wird alles durchsehen, aber nein. Natürlich hört unser Arda Özen nicht auf mich. Ich hasse ihn.

Leylas schuld! Ich hab ihr gesagt, dass ich nicht mitkomme, aber nein. Natürlich musste die Dame mich zwingen. Gott, bei dem Gedanken an gestern könnte ich ausrasten. Wie kann man so verantwortungslos sein und einfach handeln, ohne nachzudenken? Für ihn war es natürlich kein Problem, reinzuspringen.

Sogar hier, in der Bücherei der Uni, habe ich das Gefühl, dass alle mich ansehen. Ich gehe auch schwimmen. Das Problem liegt nicht da dran. Es sind die Menschen. Die Art und Weise, wie alles passiert ist. Die Menschen in der Uni kenne ich halbwegs und dass sie mich so gesehen haben beschämt mich einfach. Ich hasse ihn.

Das ganze Wochenende habe ich auch nicht mehr in meine Unterlagen geschaut. Ich sollte lernen, anstatt mein Kopf zu zerbrechen. Aber ich kann nicht. Es fällt mir so schwer. Diese Wut in mir lässt mich nicht in Frieden. Ich muss sie herauslassen, aber wie. Am liebsten würde ich Arda gegen sein Gesicht schlagen.

Und wenn man vom Teufel spricht, taucht er auf einmal hinter den Regalen auf und stellt sich neben mich. Sein Körper lehnt er gegen das Regal vor mir und blickt mit einem grinsen auf den Lippen zu mir. Er kann sich sein grinsen in seinen Arsch schieben. Scheiß Wichser.

»Nein« lege ich das Buch in meiner Hand in das Regal und möchte an ihm vorbei, doch da stellt er sich vor mich. Seine Arme, die vor seiner Brust verschränkt waren, hat er gelöst und das Lächeln auf seinen Lippen ist verblasst. Scheiß Arschloch.

»Ich hab nichts gesagt« zuckt er mit den Schultern. Genervt verdrehe ich meine Augen. Hält er mich für dumm? »Spar es dir. Ich weiß, wohin das führt.« Dummes Arschloch. Er schämt sich nicht einmal hier aufzutauchen. Nicht einmal eine Entschuldigung kriege ich.

»Asel« läuft er mir hinterher, als ich zum anderen Regal laufe. Er soll meine Nerven nicht strapazieren. Ich habe keine Zeit für ihn. Die ersten Prüfungen stehen schon bald an, da kann ich meine Zeit nicht mit ihm vergeuden.

»Es-« bevor er weiter sprechen kann, wandere ich zum nächsten Regal, das er mir seufzend folgt und immer wieder meinen Namen ruft. »Wir sind in der Bücherei. Sei leise« zische ich wütend und ein paar Köpfe drehen sich schon zu uns. Er soll einfach verschwinden und mich in Ruhe lassen, was ist so schwer daran? »Dann hör mir zu«, ruft er. »Nein.« Woher nimmt er sich überhaupt das Recht, mir noch Befehle zu geben? Nur weil er reich ist, sein Vater vielleicht viel Geld besitzt, heißt es nicht, dass er alles bestimmen kann. Er kann mich mal am Arsch lecken.

Meine Augen wandern über die Bücher, während ich versuche, seine Anwesenheit abzuschalten. Als ich nach einem Buch greife, drückt sich auf einmal seine Hand dagegen und hält das Buch an der Stelle fest, sodass ich es nicht herausziehen kann. Gereizt schließe ich meine Augen und atme tief ein. Alles ist gut, Asel. Beruhig dich. »Es tut mir leid, okay?«

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