10|»Guten Morgen, Zwerg«

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»Wo warst du gestern so lange?«, ruft Leyla durch das ganze Haus, während ich unser Kaffee vorbereite

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»Wo warst du gestern so lange?«, ruft Leyla durch das ganze Haus, während ich unser Kaffee vorbereite. Sie, Kaffee ohne alles und ich im Gegensatz ein Eiskaffee. Es ist acht Uhr morgens und unsere erste Vorlesung beginnt um neun Uhr. Wir sind gut in der Zeit. Vielleicht brauche ich Deniz doch nicht, um mein Leben zu strukturieren.

»War noch an der Uni.« »Was hast du so lange gemacht?« Mit Arda den Deal besprochen. Ich kann immer noch nicht fassen, dass ich es tue. Nachdem ich nachhause gekommen bin, wollte ich mein Kopf gegen die Wand einschlagen. Es war einfach eine Kurzschlussreaktion, um Rache an Deniz zu nehmen und jetzt stecke ich in einer beschissenen Fake-Beziehung fest.

»Bin den Stoff nochmal durchgegangen« lüge ich. Ich weiß nicht einmal, warum. Sie wird es am Ende sowieso erfahren. Spätestens in der Uni, wenn Arda auf mich zukommt, wird sie es erfahren. Aber irgendwie traue ich mich nicht, es ihr zu sagen. Sie wollte das ich den Deal annehmen und jetzt habe ich ihn angenommen. Und jetzt? Keine Ahnung, ob es etwas Gutes in meinem Leben bezwecken wird oder komplett das Gegenteil. Ich hoffe wenigstens das er mir vernünftig Nachhilfe gibt.

»Ich rieche bis hierhin, dass du lügst« schlendert sie zu mir, stellt sich zu mir an die Theke, greift nach ihrem Kaffee und trinkt ein Schluck. »Ich hab den Deal von Arda angenommen« seufze ich und lasse ich es endgültig raus, da sich ein schlechtes Gewissen in mir gesammelt hat. Was hab ich mir auch gedacht? Dass ich sie anlügen kann? Dafür kennt sie mich zu gut.

An ihrem Kaffee verschluckt sie sich und hustet wie wild, weshalb ich ihr auf den Rücken klopfe. »Du hast was?«, ruft sie schockiert und krallt sich vor Schock an den Tresen. Sie soll aufhören damit. Ich bin schon frustriert genug.

»Ich hatte keine andere Wahl.« Ich werde ihr definitiv nicht erzählen, dass Elvana und Deniz ausgehen. Sie würde beiden den Kopf abhaken und das will ich nicht. Sollen sie machen, was sie wollen. Zwar tut es wirklich weh, aber es ist passiert. Ich würde ihn trotzdem gerne einfach nur ausfragen wieso. Hab ich ihm nicht gereicht? Hab ich etwas falsch gemacht? Wieso hat er sich nicht einfach von mir getrennt? Stimmt es überhaupt? Ich hab viele Fragen an ihn und ich werde sie ihm irgendwann alle stellen. Jetzt ist mein Kopf nur bei meinem Studium und diesem scheiß Deal.

»Ich-« »Bitte sag einfach gar nichts« unterbreche ich sie. Es war falsch es anzunehmen und das begreife ich erst jetzt. Arda wusste, was er mit dieser Nachricht in mir anstellt und das hat er verdammt gut angewendet. Hätte er mir nie erzählt, dass Elvana und Deniz ausgehen, würde ich diesen Deal niemals annehmen. Er wusste sehr gut, wie ein Mensch reagiert, wenn er wütend ist. Arschloch.

»Ich hab nicht nachgedacht und es angenommen. Jetzt stecke ich drin« greife ich nach meinem Kaffee, nehme ein Schluck und warte mit dem Autoschlüssel in der Hand auf sie. »Ich finde es gut. Vielleicht hilft dir Arda über Deniz hinwegzukommen. Außerdem ist es mal etwas Abwechslung in deinem Leben. Du sitzt nur noch an deinem Schreibtisch, das ist nicht gesund.« Ich zucke nur mit den Schultern. Ich kann nicht anders. Ich will meine Eltern nicht enttäuschen, wenn ich dieses Studium nicht schaffe. Sie würden sagen, nicht schlimm, aber ich weiß wie traurig sie werden.

The Deal Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt