»𝐈𝐜𝐡 𝐝𝐚𝐜𝐡𝐭𝐞, 𝐬𝐢𝐞 𝐰𝐚̈𝐫𝐞 𝐧𝐮𝐫 𝐞𝐢𝐧 𝐓𝐞𝐢𝐥 𝐝𝐞𝐬 𝐒𝐩𝐢𝐞𝐥𝐞𝐬, 𝐝𝐨𝐜𝐡 𝐧𝐮𝐧 𝐢𝐬𝐭 𝐬𝐢𝐞 𝐞𝐢𝐧 𝐓𝐞𝐢𝐥 𝐦𝐞𝐢𝐧𝐞𝐬 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧𝐬.«
Ihre Beziehung bildet die selbe Ebene wie Sonne und Mond. Unterschiedlich, doch anziehend...
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»Habt ihr Hunger?«, fragt Abbas in die Runde, als wir das Haus betreten. Sofort schüttele ich meinen Kopf. Ich kann jetzt kaum ans Essen denken. Meine einzigen Gedanken sind bei Arda und seine letzte Nacht hier. Seine letzte Nacht mit mir. Hier nach ist unsere Geschichte zu Ende. Wir gehen getrennte Wege. Er sein Weg und ich mein Weg. »Wir haben vor ein paar Stunden gegessen« informiert ihn Arda. »Hab schon wieder Hunger bekommen. Ich schiebe eine Tiefkühlpizza in den Ofen. Möchte jemand?« Ich schüttele meinen Kopf, als er zu mir sieht. »Leylam?« Nervös blickt sie auf die Uhr. »Es ist schon echt spät für eine Pizza.« »Du hast heute fast nichts gegessen. Eine Pizza würde deinem Magen guttun.« Ich mag es, dass Abbas Leyla sogar dazu zwingt zu essen. Früher hatte sie sehr viel Gewicht auf sich. Bis sie das wegbekommen hat, hat sie so eine schwere Zeit durchgemacht. Seitdem achtet sie auf ihre Ernährung. Ab und zu isst sie abends etwas. Doch momentan achtet sie mehr darauf. Letztens, als Sümeyra ihre berühmten Zimtschnecken gebacken hat, hat sie kein Stück gegessen. Sie meinte, sie hätte keine Lust. Doch Leyla sagt eigentlich nie nein zu einem Dessert. Hat sie Angst, wieder zuzunehmen? »Wir gehen dann hoch. Muss noch meine letzten Sachen packen« informiert Arda Abbas und Leyla, weshalb ich stark schlucke. Seine Sachen packen. Es kam mir immer wie ein Witz vor, dass er gehen wird. Doch nun wandelt es sich zu Realität um. Nie im Leben dachte ich, dass diese sechs Monate so schnell herumgehen. Am Anfang kam es mir wie eine Ewigkeit vor. Doch die Zeit mit deinen Geliebten verfliegt schneller, als man blinzeln kann. Und dann findet man sich in Momenten wie diesen wieder.
»Kommst du yeşil göz?« Ich nicke nur, als er zu mir sieht. Gemeinsam in einer Stille steigen wir die Treppen hoch, um uns in sein Zimmer zu begeben. Als er die Tür öffnet, sackt die Realität nochmal über mich ein. Sein Zimmer hat sich verändert. Seine Bilder an der Kommode sind weg. Sein Tisch ist leer. Auf der Kommode befindet sich kaum noch etwas. Nur noch seine Nachtlappe. Sein Zimmer sieht so fremd aus. Vor ein paar Wochen lag ich noch auf seinem Bett. Wir sind Arm in Arm aufgewacht. Sein Zimmer sah so lebendig aus. Voller Freude. Nun ist es irgendwie leer. Sein Koffer liegt auf dem Boden neben seinem Bett. Hat er schon gepackt? Mein Blick huscht auf die Uhr. Wir haben 22 Uhr. »Wann ist dein Flieger?« Eigentlich habe ich so Angst vor dieser Frage, denn dann wird mir erst richtig klar, dass er geht. »Zehn Uhr morgens.« Oh. Uns bleibt morgen nur noch ein gemeinsames Frühstück. Meine Brust eng sich ein bei diesen Gedanken. Sechs Monate werfen wir einfach so weg. Als wären wir nie etwas gewesen. Die Tränen steigen mir hoch, doch sofort versuche ich sie wegzublinzeln. Ich möchte nicht, dass er geht. Doch er soll sich nicht mitansehen, dass ich weine. Ich möchte nichts tun, was seine Entscheidung verändern wird, weshalb ich versuche, ein Lächeln aufzusetzen.
»Hast du schon alles gepackt?« deute ich auf seinen Koffer. Er nickt auf meine Frage, doch lässt mich dabei keine Sekunde aus den Augen. Als hätte er Angst, ich würde jede Sekunde verschwinden. Ich schlucke feste, als ich ihn ansehe. Was wird heute Abend alles passieren? War es überhaupt richtig, heute Abend hierzubleiben? Vielleicht wäre es besser, nachhause zu fahren. Dieser Abend wird unseren Abschied vielleicht noch schwerer machen, als es schon ist.