13|Nachhilfe

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Über den Zustand vor 10 Minuten möchte ich gar nicht sprechen

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Über den Zustand vor 10 Minuten möchte ich gar nicht sprechen. Immer noch schwebt die Verwirrung in mir. Ich dachte kurz, dass ich Schmetterlinge im Bauch hatte, als Arda über meine Sommersprossen gestrichen hat. Ich hasse meine Sommersprossen. Früher wurden sie als Dreck betitelt, dass ich sie immer weggeschminkt habe. Mittlerweile finde ich nicht die Zeit dafür. Ich stehe jeden Tag spät auf, dass ich schwer mein Concealer auftrage und meine Augen schminke. Und als Arda sie bemerkt hat, wollte ich abhauen. Vor Nervosität, dass er mir jede Sekunde einen dummen Spruch an den Kopf wirft, wollte ich ihn von mir drücken und wegrennen. Aber er hat nichts gesagt. Und ich hoffe, er belässt es dabei. Noch mehr komplexe brauche ich nicht.

»Lass uns dahin« deutet er an den freien Tisch, neben dem Fenster. Stumm nicke ich und folge ihm. Seine Tasche stellt er auf ein Boden ab, zieht den Stuhl nach hinten und setzt sich hin, dabei zieht er seine Hose leicht hoch, hebt seine Hüfte beim hinsetzen, um es sich bequemer zu machen. Schluckend blinzele ich und lasse mich ohne ein Wort zu sagen gegenüber von ihm nieder. Er sollte nicht attraktiv sein, aber manche Verhaltensweisen von ihm, lasse mich staunen. Scheiß Arschloch.

»Dann fangen wir mal an, Zwerg. Hol deine Mathe Sachen raus« verschränkt er seine Arme vor der Brust, dass meine Augen kurz auf seine muskulösen Oberarme gleiten, doch ich sie sofort abwende. Ich muss aufhören damit. Irgendwann merkt er es.

»Nicht Mathe! Lass mit etwas anderem anfangen« stütze ich jammernd meinen Kopf an meiner Hand ab und sehe zu ihm. »Du wolltest Nachhilfe und ich als dein Nachhilfelehrer sage dir, deine Mathe Sachen rauszuholen. Los« zieht er mein Arm weg, wodurch mein Kopf kurz nach unten fällt, doch ich sofort aufrecht stelle. »Lass den scheiß« schlage ich seine Hand weg und ziehe murrend meine Tasche auf mein Schoß.

Ich hasse Mathe genauso wie ihn. Kann er nicht mit etwas anderem anfangen? Nerviges Arschloch. Einen finsteren Blick werfe ich ihm, als er nach meiner Mappe greift, die ich auf den Tisch gelegt habe. Schmunzelt schüttelt er sein Kopf und stöbert konzentriert durch meine Mappe, während ich erneut meinen Kopf mit meiner Hand abstütze und ihn beobachte.

Seine braunen Augen lesen über die Zeilen, dabei leckt er sich zwischendurch über seine fülligen Lippen. Seine Hand streicht über sein Bart, bis er die nächste Seite aufschlägt. Mit seinen Ellenbogen stützt er sich am Tisch ab. Hässlich ist er nicht, dafür aber nervig. Und nicht zu vergessen, ein Arschloch.

»Das ist alles?« hebt er sein Blick an. Empört reise ich meine Augen auf. »Das ist alles? Hast du dir das alles mal angeschaut?« ziehe ich mit Ruck meine Mappe aus seiner Hand und halte es hoch, um es ihm besser zu zeigen. Ich glaube, er hat etwas übersehen. Wäre es so einfach, hätte ich es wohl selber hingekriegt. Dummes Arschloch.

»Wenn das deine Probleme sind, brauchen wir nur zwei Minuten.« Die Mappe nimmt er mir weg, schlägt die Seite auf und legt sie mittig, damit wir beide reinschauen können. »Du musst einfach nur diese Funktion rauskriegen und dann auflösen. Dadurch kannst du die Exponenten finden, wenn du die Ableitung gebildet hast. Und um die Fläche zu berechnen brauchst du zwei Integrale, dafür musst du die Nullstelle dieser Funktion herauskriegen« umkreist er, mit seinem Bleistift, die Funktion auf der rechten Seite.

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