18|Necken

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Ich spüre etwas an meiner Schulter

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Ich spüre etwas an meiner Schulter. Ein regelmäßiger Atem fällt immer wieder auf mein Hals, weshalb ich eine Gänsehaut nicht verdrängen kann und tief einatme. Asel hat ihren Kopf an meine Schulter gelegt. Freiwillig? Würde sie doch niemals tun. Ein Blick zu ihr deutet mir, dass sie schläft. Ein Schmunzeln bildet sich auf meinen Lippen, als ich ihr friedliches Gesicht beobachte. Ihrer grünen Augen sind geschlossen. Regelmäßig atmet sie gegen meinen Hals, was keine gute Wirkung auf mich hat. Es kribbelt. Überall. Jedes Mal, wenn ihr Atem auf mein Hals fällt, kribbelt es in mir. Ich muss sie von mir lösen. Aber ich mag es. Wie ihre Wärme sich auf meinem Körper verbreitet, mit jedem Atemzug den sie nimmt. Ihr Yasmin Duft umzingelt mich, wie eine Mauer, dass ich meine Augen schließen will.

»Ist sie eingeschlafen?« Ich brumme auf Leylas Frage. »Würde mich nicht wundern. Sie hat die ganze Nacht nicht geschlafen, weil sie gelernt hat.« Sie lernt bis in die Nacht? Wir beide lernen doch schon gemeinsam genug, wieso dann noch außerhalb so viel. Jemand muss diesem Mädchen echt beibringen, alles in Grenzen zu halten. Das ist nicht mehr gesund.

»Ich glaube, wir sollten dann gehen.« Sie löst sich von Abbas, richtet ihr T-Shirt und stellt sich vor uns. Leicht beugt sie sich vor und versucht Asel zu wecken, die jedoch nicht darauf reagiert. Brummend hackt sie ihren Arm bei mir ein und vergräbt ihren Kopf an meiner Halsbeuge, was mir ein Schauer verursacht. Meine Haut kribbelt, als ihre Lippen meine Haut streifen. Mein Plus steigt und ich habe das Gefühl, das Blut in meinen Venen pumpt schneller. Ihr Lippen haben sich so weich angefühlt. Nein Arda. Denk an etwas anderes. Sie schläft gerade.

Als Asel beim weiteren Rufen nicht darauf reagiert, halte ich Leyla auf. »Lass sie schlafen. Sobald du sie weckst und nachhause nimmst, wird sie wieder die ganze Nacht lernen.« Leyla wechselt zwischen uns hin und her. Seufzend nickt sie und lässt sich neben Abbas nieder. Mein Blick gleitet erneut zu ihr. Ein kleines Lächeln zieht sich auf ihre Lippen, wodurch ihre Backen fülliger aussehen. Wovon träumt sie?

Kopfschüttelnd drehe ich mein Kopf zu den anderen und lasse sie auf meiner Schulter schlafen. Bis sie tief und fest schläft, lasse ich sie so. Danach kann ich sie in mein Bett tragen. Hier wäre es ungemütlich für sie.

Fünf Minuten sind vergangen, seitdem hat sie sich fester an mich geklammert, was sich als kein Problem für mich entpuppt. Ich mag das. Ihre Nähe ist nicht so grauenhaft, wie ich es am Anfang dachte. Am Anfang war sie eine nervige Zicke, die man nicht ausstehen konnte, aber mittlerweile kann ich mit ihr umgehen. Trotzdem bleibt sie eine Zicke.

»Ich bring' sie hoch. Du kannst hier bleiben, wenn du willst, Leyla. Wir haben ein Zimmer frei.« Unsicher blickt sie zu mir. Sie will Asel doch nicht aufwecken, um nachhause zu fahren? »Überleg einfach, bis ich sie nach oben bringe.«

Vorsichtig halte ich Asel am Kopf, damit es nicht nach unten kippt und lege ihr Kopf auf meine Brust, damit ich meinen Arm unter ihr Knie legen kann. Die andere Hand schlinge ich hinter ihr Rücken und hebe sie hoch. Ihre Hände liegen auf ihrem Bauch. Regelmäßig atmet sie gegen meinen Hals. Sie soll aufhören zu atmen. Das macht alles nur schlimmer. Wieso ist sie aber nicht aufgewacht? Schläft sie wie ein Stein?

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