Wo bleibt Asel? Sie ist seit 20 Minuten weg. Es dauert doch nicht so lange sein Geschäft zu erledigen. Hat sie ihre Tage? Nein. Dann würde sie niemals hierherkommen, weil sie dann immer launisch ist. Einmal habe ich es miterlebt. Es soll beim ersten und letzten Mal bleiben. Sie war schlimmer als sonst. Im normalen Fall ist sie ein Engel, wenn ich es vergleichen sollte. Aber während ihrer Menstruation war sie wie ein Teufel. Mein Blick gleitet kurz zu den Treppen, doch keine Asel in Sicht. Wo bleibt diese Frau nur?
Seufzend verlasse ich den Raum und laufe mit zwei Gläsern in die Küche. Abbas und Baran haben sie mir in die Hand gedrückt, da ich gerade sowieso am Stehen war. Die Jungs lassen sich die Gläser nicht entgehen. Vor allem Baran. Er trinkt seine Depression weg, während ich keinen Tropfen gerührt habe. Erstens bin ich Fahrer und zweitens habe ich Angst, dass Asel zu viel trinkt und somit die Kontrolle über sich verliert. Zwar habe ich noch Leyla, da sie auch nichts anrührt, aber diese Zicke würde sich durchsetzen. Schon allein, dass sie sofort angemacht wurde, hat mir gereicht. Sie zieht die Aufmerksamkeit der Männer auf sich. Es ist schön zu sehen, dass andere Männer sie bewundern, mit dem Gewissen, dass sie mir gehört. Ich kann sie berühren. Ich kann sie in die Arme nehmen. Ich kann sie küssen, während sie meine Freundin nur ansehen können. Trotzdem brodelt bei dem Gedanken, dass andere Männer sie im Blick haben, eine Wut in mir. Es ist Eifersucht. Ich bin eifersüchtig. Es liegt nicht dran, dass ich meinen Selbstwert nicht kenne. Ich weiß nämlich genau, wie ich zu den Frauen stehe. Doch trotzdem kann ich die Wut nicht verhindern, wenn andere Männer meine Frau ansehen.
»Kannst du mir auch etwas nachschütten?« ertönt ihre Stimme, weshalb ich mich innerlich sofort verfluche. Warum muss sie jetzt hier sein? Mussten die Jungs mich schicken? Ihnen war bewusst, dass Melissa auf dieser Party ist und jede Gelegenheit nutzt, um mit mir zu sprechen. Wo ist Asel? Sie soll mich hier hinausholen. Ihre Bitte gehe ich nach, greife nach ihrem Glas und fülle es auf, dabei sehe ich sie nicht an. Vielleicht verschwindet sie dann schneller. Das hoffe ich zumindest.
»Können wir sprechen?«, fragt sie, nachdem ich ihr Glas aufgefüllt habe. Bitte. Jemand soll mich hier rausholen. Wo ist die grünäugige Zicke, wenn ich sie brauche? »Wir haben nichts zu bereden« fülle ich die Gläser der Jungs auf, ohne ihr einen Blick zu gewähren. Sie soll einfach verschwinden. Ich möchte sie nicht, wann begreift sie es endlich? »Haben wir wohl Arda. Was soll der ganze Mist?« Ihre Stimme nimmt an stärke. Der nette Ton verschwindet und ersetzt sich mit der Wut. »Was soll welcher Mist?« drehe ich mich zu ihr. Meine Stimme klingt ebenfalls nicht sanft, sondern fest und gereizt. Was hinterfragt sie? Woran hängt sie noch?
»Dieser Beziehungsmist. Du hast eine Freundin?« »Schon seit Monaten, falls es dir nicht aufgefallen ist.« Dabei verspüre ich keinen Gram der Fake-Beziehung. Es rutscht unüberlegt aus meinem Mund, als wäre Asel meine echte Freundin. Nicht eine Sekunde musste ich überlegen. Denn sie ist meine Freundin. Nicht mehr Fake Freundin. »Das ist nicht dein Ernst? Nach allem, was zwischen uns passiert ist, nimmst du sie?« Nach allem, was passiert ist? Wir haben einen Kuss im ersten Semester ausgetauscht. Da ist nichts passiert. »Und ich werde sie immer nehmen. Auf jede Frage ist meine Antwort Asel. Sie wird es immer sein. Du kannst mich in den Tod zwingen, trotzdem werde ich sie wählen. Es wird immer Asel bleiben. Begreif das endlich.« Sie macht mich so wütend. Mit welchem Recht spricht sie derart über Asel? Könnte sie nur ansatzweise wie sie sein. Wäre sie nur ansatzweise fürsorglich wie Asel. Ist sie nicht. Dafür bringt sie ihr obszönes Verhalten raus. Ich habe sie nie darauf angesprochen, als die beiden in der Uni gestritten haben, da ich es für Asel ruhen lassen wollte. Sie hat sich ihretwegen schon genug schlecht gefühlt, da wollte ich nicht noch einen drauf setzen.
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The Deal
Romans»𝐈𝐜𝐡 𝐝𝐚𝐜𝐡𝐭𝐞, 𝐬𝐢𝐞 𝐰𝐚̈𝐫𝐞 𝐧𝐮𝐫 𝐞𝐢𝐧 𝐓𝐞𝐢𝐥 𝐝𝐞𝐬 𝐒𝐩𝐢𝐞𝐥𝐞𝐬, 𝐝𝐨𝐜𝐡 𝐧𝐮𝐧 𝐢𝐬𝐭 𝐬𝐢𝐞 𝐞𝐢𝐧 𝐓𝐞𝐢𝐥 𝐦𝐞𝐢𝐧𝐞𝐬 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧𝐬.« Ihre Beziehung bildet die selbe Ebene wie Sonne und Mond. Unterschiedlich, doch anziehend...