56|Places hold memories

5.6K 377 131
                                    

Es sind mittlerweile drei Tage vergangen, seitdem er weg ist und ich kann es immer noch nicht wahrhaben

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Es sind mittlerweile drei Tage vergangen, seitdem er weg ist und ich kann es immer noch nicht wahrhaben. Mein Leben fühlt sich so monoton und leer an. Als hätte ich meine strahlende Sonne verloren. Meine Sonne, die mein Leben erhellt hat. Ich weine seit drei Tagen durchgängig. Kaum geschlafen habe ich. Ich fühle mich einfach nur beschissen.

Sümeyra und Leyla stehen gerade in der Küche, um Essen vorzubereiten. Ich wollte mit anhalten, aber sie meinten, ich solle mich hinsetzen. Ich bin krank geworden. Ich übergebe mich seit drei Tagen ununterbrochen. Sobald ich etwas esse oder auch beim herumsitzen. Irgendwann kommt ein Übelgefühl und alles, was ich gegessen habe, lasse ich in der Toilette wieder raus.

Und erneut überkommt mich eine Übelkeit. Sofort erhebe ich mich von meinem Platz und renne auf die Toilette zu. »Asel« höre ich die Mädels hinter mir her rufen. Doch ich blende sie aus und versuche rechtzeitig anzukommen. Sofort hebe ich die Kloschüssel und entleere mein Bauch. Mittlerweile habe ich nicht mal mehr etwas im Bauch. Alles, was ich zu mir genommen habe, ist direkt herausgekommen. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Seit drei Tagen erkenne ich meinen Körper nicht wieder.

»Ach be kuzum« erscheint Leyla hinter mir und hält meine Haare zurück. Ich möchte weinen. Was passiert nur mit meinem Körper? Ich möchte doch einfach wieder die alte Asel sein. Ich möchte doch nur wieder normal essen können und einfach lächelnd den Tag überstehen. Doch das funktioniert nicht. Nichts funktioniert mehr. Alles läuft schief. Mein Leben macht eine komplette Wendung durch.

Als ich fertig bin, setze ich mich mit meinem Rücken an die Wand und atme tief ein und aus. Leyla bückt sich zu mir und wischt mit einem nassen Tuch über meine Lippen. Mit geschlossenen Augen versuche ich, meine Atmung zu regulieren und die Tränen zu unterdrücken. Ich habe es so satt zu weinen. Er ist weg. Ich habe es verstanden. Er wird nicht an meine Tür klopfen. Er wird mich nicht anrufen. Er wird mir nicht schreiben. Wir werden uns nicht sehen. Ich habe es verstanden. Doch ich habe es noch nicht akzeptiert. Und wahrscheinlich werde ich länger als drei Tage brauchen, um es zu akzeptieren.

»Du bist ganz blass. Komm, lass uns in dein Zimmer.« Sie hilft mir hoch und hält mich an meinem Arm, damit ich in mein Zimmer gelange. Sofort lasse ich mich auf mein Bett nieder. Leyla gegenüber von mir und streicht meine Haare nach hinten. Ich möchte schlafen. Meine Augen schließen und nie wieder aufstehen. Ich möchte von diesem Albtraum herausgeholt werden. Es ist schlimmer, als ich es mir vorgestellt habe. Ich dachte, Arda wird mich nicht so beeinflussen, doch das tut er. Ich hätte niemals erahnen können, dass seine fehlende Präsenz so viele Schmerzen in mir auslösen würde.

Sümeyra betritt mein Zimmer und lässt sich neben Leyla nieder. Nervös blickt sie zu mir. Ihre Augen schweifen von mir zu Leyla. Was hat sie? »Ich möchte dich etwas fragen, aber ich meine es nicht böse. Bitte nimm es nicht falsch auf.« Ich nicke nur, da ich keine Kraft habe zu sprechen. »Du übergibst dich seit drei Tagen.« Ich nicke, als sie verstummt. Leyla löst ihre Hand von meinen Haaren und blickt aufmerksam zu Sümeyra.

The Deal Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt