»Ich backe sehr gerne.« »Endlich!« klatscht Leyla erfreut in ihre Hände. »Du kannst so oft du möchtest backen. Zu jeder Zeit. Die Küche gehört dir. Das Haus gehört dir. Alles gehört dir.« Unsicher lächelt Sümeyra, weshalb ich ihr versuche, die Unsicherheit zu nehmen. »Damit meint sie. Fühl dich wohl hier. Das ist ab heute auch dein zu Hause. Du musst nicht um Erlaubnis fragen, ob du etwas machen darfst oder nicht. Scheu dich vor nichts.« Die unsichere Art löst sich und sie lächelt dankbar.
Gestern Abend ist sie mit uns gekommen. Wir waren bis spätnachts bei den Jungs, damit sie auch genug Zeit mit Baran verbringt. Zwar werden sie es jetzt auskosten, aber gestern haben sie sich nach einem Jahr wieder gesehen, weshalb wir ihnen diesen Moment nicht nehmen wollten. Baran wollte Sümeyra zwar nicht gehen lassen, aber man muss Prioritäten im Leben setzen. Sie können sich heute ja wieder sehen. Sie trennen sich jetzt sowieso nicht mehr.
»Wie ist es wieder in Deutschland zu sein?« Frage ich sie, als wir uns hinsetzen, um zu frühstücken. »So ein schönes Gefühl. Amerika ist toll. Wirklich. Es ist so wie in den Filmen. Aber ich habe es einfach in Deutschland vermisst.« In ihren Augen ist es deutlich zu sehen, weshalb sie Deutschland vermisst hat. Mein Grinsen verkneife ich mir. Baran und Sümeyra passen optisch gar nicht zueinander. Sie hat schwarze Haare, während er dunkelblond ist. Zwei Gegensätze, die perfekt zueinander passen. In dieser Freundesgruppe finden sich anscheinend nur Gegensätze. Abbas und Leyla sind genauso verschieden, doch passen perfekt zueinander.
»Baran meinte, du kommst ursprünglich aus Österreich« knüpft Leyla an diesem Thema. »Das stimmt. Ich bin in Österreich geboren und aufgewachsen. Doch für mein Studium bin ich ausgezogen.« »Habt ihr euch mit Baran in der Uni kennengelernt?« Sie nickt und ihre Augen glänzen sofort bei dem Namen von Baran. Sie ist so süß. »Unsere Wege haben sich wegen Arda gekreuzt.« Nun erhellt sich meine Aufmerksamkeit bei dem Namen Arda. »Arda und Ich haben uns im Studium kennengelernt, weil wir dasselbe studieren. Damals hat er mich schon sümük genannt. Ich hab ihn gehasst. So ein abgehobener Snob.« »Das habe ich ihm bei unserer ersten Begegnung auch gesagt« springe ich dazwischen. Anscheinend bin ich nicht die einige, die sein Verhalten so betrachtet hat. Danke Frauen, dass wir dasselbe denken. »Er ist aber auch ein Arsch.« Nickend stimme ich ihr zu und beiße in meinen Toast, während wir ihr weiter aufmerksam zuhören.
»Auf jeden Fall habe ich ihn für den komischen Namen gehasst. Irgendwann saß er in der Bibliothek mit Baran und Abbas. So Gott wollte, habe ich diese Bibliothek an diesem Tag betreten. Da Arda ein abgehobener Arsch ist, hat er keine Mitschriften gehalten.« Über diese Bemerkung verdrehe ich nur innerlich meine Augen. Er würde auch sterben, wenn er sein Finger bewegt. Ihm würde etwas brechen.
»Als er mich entdeckt hat, hat er mich mit dem Namen Sümük gerufen. Natürlich wusste ich sofort, wer es ist und war bereit, ihm den Kopf abzuhaken. Nach einer langen Diskussion mit ihm, ist Baran dazwischen gekommen. Natürlich hat mein toller Mann es versucht zu klären.« Als sie über Baran spricht, wird sie hibbelig und ihr Gesicht nimmt ein unbeschreibliches Strahlen auf. Als würde er ihr Lebenssinn sein. Die Liebe zu ihm ist wortwörtlich zu spüren. »So wie Arda ist, konnten wir es nicht klären und ich habe einfach den Raum verlassen, doch so toll mein Mann ist, ist er mir hinterhergelaufen.« So wie sie über Baran schwärmt, können sowohl Leyla als auch ich uns ein Lächeln nicht verbergen. Baran würde genauso grinsen, wenn er hören würde, dass sie ihn die ganze Zeit ihr Mann nennt. Vor allem, weil er schon ein Antrag geplant hat.
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The Deal
Romance»𝐈𝐜𝐡 𝐝𝐚𝐜𝐡𝐭𝐞, 𝐬𝐢𝐞 𝐰𝐚̈𝐫𝐞 𝐧𝐮𝐫 𝐞𝐢𝐧 𝐓𝐞𝐢𝐥 𝐝𝐞𝐬 𝐒𝐩𝐢𝐞𝐥𝐞𝐬, 𝐝𝐨𝐜𝐡 𝐧𝐮𝐧 𝐢𝐬𝐭 𝐬𝐢𝐞 𝐞𝐢𝐧 𝐓𝐞𝐢𝐥 𝐦𝐞𝐢𝐧𝐞𝐬 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧𝐬.« Ihre Beziehung bildet die selbe Ebene wie Sonne und Mond. Unterschiedlich, doch anziehend...