26|Dankbarkeit

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»Die ist doch bescheuert

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»Die ist doch bescheuert. Warum geht sie da auch hin?« regt sich Leyla über die Serie auf. Wir haben drei Uhr nachmittags und sie schaut diese Serie schon seit gestern Abend. Ich weiß nicht mal, wie sie heißt. Ich habe mich kurz zu ihr gesetzt und wollte fragen, was sie macht. Danach hat sie mich nie wieder gehen lassen. Sie redet mich voll mit der Serie, während meine Bücher im Zimmer auf mich warten. Stunden sind vergangen. Heute wollte ich mein Tag produktiv nutzen, da ich keine Vorlesungen habe. Aber wegen Leyla habe ich jetzt zwei Stunden verschwendet. Ich muss aber schon sagen, die Serie ist interessant. Trotzdem muss ich hier weg, um zu lernen.

»Omg ich könnte sie erwürgen. Wieso stirbt sie nicht einfach?« Verdutzt schaue ich sie an. Ihre blonden Haare hat sie zu einem hässlichen Dutt gebunden. Obwohl das Wetter so warm ist, liegt eine Decke um sie und auf ihrem Schoß liegt eine Schale Chips, die ich ihr gebracht habe, damit sie nicht so trocken den Film schaut. Außerdem habe ich Angst, dass Leyla wieder anfängt Diät zu machen, obwohl sie es nicht nötig hat. Aber bei ein paar Kalorien Zuwachs, achtet sie schon darauf, was sie isst, weil ihre Vergangenheit es ihr nicht leicht gemacht hat. Deshalb versuche ich ihr ab und zu - wenn sie abgelenkt ist - etwas in die Hand zu drücken. Und es klappt auch, da sie es isst. Oder ich bilde es mir einfach nur ein.

Mein Handy klingelt, weshalb ich erleichtert atme. Meine Rettung. Wer immer es auch ist. »Mach das sofort aus Asel.« Sie lässt mich endlich los. Hätte es nur ein Anruf gekostet, würde ich es vortäuschen. »Da gehe ich mal ran« gebe ich ihr Bescheid, greife nach meinem Handy und springe durch den kleinen Flur in mein Zimmer. Die Tür schließe ich hinter mir, schaue auf das Display und entdecke den Namen. „Gamzelim" erscheint vor meinen Augen. Hab mich auch gewundert, dass er noch kein Lebenszeichen von sich gegeben hat.
[Mein Grübchen]

»Das erste Mal bin ich glücklich, dass du anrufst«, gestehe ich ihm ehrlich. Ich war noch nie so froh, Ardas Name auf meinem Handy zu sehen. »Aua, das tut weh, Zwerg. Sei nicht so hart zu mir.« Amüsant verdrehe ich meine Augen und setze mich im Schneidersitz auf mein Bett. »Was machst du?« Ich höre im Hintergrund nur etwas Rascheln. »Nichts, musste ein paar Dinge erledigen.« »Cool und was?« Er soll mir es doch einfach erzählen, anstatt so geheimnisvoll zu sprechen. Hibbelig lehne ich mich von recht nach links. Die Sonne strahlen auf meine Haut. Es ist so ein schönes Wetter. Irgendwie möchte ich heute nicht zu Hause bleiben. Aber ich traue mich nicht, Arda zu fragen. Ich will raus an die frische Luft. Vielleicht ein Sonnenuntergang ansehen. Aber irgendwie schäme ich mich, ihn zu fragen.

»Bin ich im Verhör? Oder ist meine liebste Freundin eifersüchtig und möchte alles an meinem Leben wissen?« Er ist so ein Arsch. Selbst Verliebter dummer Riese. »Sagst du es mir jetzt oder soll ich auflegen?« Ich will nicht auflegen. Aber ich weiß nicht, wie ich sonst in seiner Nähe reagieren soll. Es fällt mir immer so schwer, meine eigenen Gefühle ihm gegenüber zu zeigen. Ich mag Arda. Ich mag seine Art. Wie er mit Menschen umgeht, wie er mich behandelt. Ich bin ihm so dankbar, meine Augen geöffnet zu haben. Jahrelang habe ich mich von Deniz manipulieren lassen und habe es nie bemerkt. Dank Arda ist mir einiges klar geworden. Ich habe mich immer wieder von Deniz manipulieren lassen. Er hat mich wie eine Puppe kontrolliert. Genauso wie er es getan hat, als er mir von den Bildern erzählt hat. Ich glaube Arda. Ich vertraue ihm. Er würde niemals Bilder bearbeiten, damit ich diesen Deal annehme. Er ist kein Lügner. Deniz hingegen hat mich belogen. Er hat mich wie sein Spielzeug rumkommandiert. Arda ist nicht so und wird auch niemals wie Deniz sein.

The Deal Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt