Kapitel 6

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Jakob POV

Es war unfassbar, wie der kleine süße Louis hier gerade unter meinen Lippen zu Wachs wurde. Ich konnte immer noch nicht fassen, welch unfassbares Glück ich hatte. Den Kuss intensivierend streichelte ich ihm mit einer Hand über den Rücken, drang in einem günstigen Moment in seinen Mund vor.

Sofort stöhnte er leise auf und ich schmunzelte in den Kuss hinein. Harry und Louis zu küssen war etwas, was ich mir, wenn ich ehrlich war oft in meinen Träumen vorgestellt hatte. Es war eine so intime Geste und auch wenn wir schon ganz andere Sachen miteinander geteilt hatten, war das etwas, was mir den ultimativen Kick gab.

Es war merkwürdig, aber auch wenn es mich erregte hatte ich aktuell nicht das Bedürfnis, irgendwas hier zu forcieren. Diese Zärtlichkeiten, das vorsichtige heran tasten genoss ich gerade mehr, als ich einfachen Sex genossen hätte.

"Puh.", Louis löste sich von mir, die Lippen leicht geschwollen, die Augen glänzten. "Du küsst mich ja schwindelig.", sagte er und ich lächelte, drückte ihm einen Kuss auf die Gnubbelnase, streichelte über seinen Rücken.

"Das wollen wir nicht. Lass uns Pause machen.", ich zwinkerte ihm zu, rutschte selbst in die Liegeposition und zog ihn so auf mich, dass er sich auf mich kuscheln konnte.

Louis war zwar etwa gleich groß mit Luca, doch er schien körperlich wesentlich filigraner und zerbrechlicher. 

"Kuschel dich einfach ein bisschen an.", murmelte ich, drückte seinen Hinterkopf so, dass seine Nase an meinem Hals zu liegen kam und ich seinen warmen Atem spüren konnte.

"Das mag ich.", flüsterte er leise in mein Ohr, als ich auf seinem Rücken Muster zu malen begann.

"Was genau?", fragte ich und er kicherte.

"Einfach nur kuscheln, die Wärme spüren. Harry und ich machen das auch oft. Früher mochte ich es nicht so. Da war er eher, der gern gekuschelt hat. Aber inzwischen.", er drückte seine Nase gegen meinen Hals, drückte einen Kuss auf meine Haut und ich merkte, wie eine Gänsehaut mich überlief.

"Kuscheln ist toll.", sagte ich. "Auch wenn ich alles andere auch sehr genieße.", mein Kopf ging zur Seite und ich sah zu Harry und Luca hinüber. Luca hatte sich seitlich an Harry gekuschelt, der ihn ähnlich wie ich es mit Louis tat, den Rücken kraulte.

"Darf ich ein bisschen schlafen?", fragte er jetzt und ich seufzte. 

"Du musst doch nicht fragen. Natürlich.", ich schmunzelte, hörte ihn ein schmatzendes Geräusch machen, bevor er sich noch einmal zurecht rückte und kurze Zeit später ruhig und gleichmässig in meinen Armen atmete und schlief.

XXX

Nachdem wir die Zeit wirklich nur zum Kuscheln genutzt hatten, den Abend gemütlich Popcorn kauend und Filme schauend auf der Couch verlebt, saßen wir am nächsten Morgen am Frühstückstisch und ich ließ meinen Blick über die Jungs gleiten.

Harry und Louis sahen wirklich entspannt und glücklich aus. Sie saßen nebeneinander, berührten sich immer mal zwischendurch, tauschten ein Lächeln und es schien, als befeuerte unser neues Arrangement tatsächlich auch noch ihre eigene Zweierbeziehung.

Luca dagegen wirkte heute eher still und in sich gekehrt. Er lächelte zwar sofort, wenn ich ihn anfasste, ansprach aber ich merkte, dass irgendwas mit ihm lossein musste.

"Sweatheart, was ist los?", fragte ich also nachdem wir fertig waren, Harry und Louis nach oben gingen um das Bett zu machen.

"Nichts.", sagte er, drückte sich an mich und ich da wusste ich tausendprozentig, dass ihm etwas nicht gefiel.

"So geht das nicht, Luca. Sprich mit mir, bitte. Wenn es funktionieren soll, muss jeder den etwas stört den Mund aufmachen.", ich sah ihn intensiv an und er nickte langsam.

Extraordinary Ways - LS 5. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt