Kapitel 29

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Luca POV

Noch immer war ich erstaunt über das, was eben passiert war. Harry hatte gegeben, gegeben ohne etwas von mir zurückzufordern.

"Hey kleiner Luca, alles in Ordnung?", holte er mich aus den Gedanken, lächelte und strich mir ein paar Haare zurück, die mir ins Gesicht gefallen waren.

"Ja. Ich, ich war nur überrascht.", gab ich ganz offen zu und die grünen Augen sahen mich prüfend an.

"Wovon?", fragte er und ich schluckte, überlegte, ob ich es offen aussprechen sollte, was ich fühlte, entschied mich dann letztlich für die Wahrheit.

"Du, du warst so sanft, so auf mich bedacht. Das, so warst du bisher nie zu mir.", ich blickte nach unten und die Worte hallten in meinen eigenen Ohren nach. Das klang wie ein heftiger Vorwurf und das war eigentlich nicht das, was es sein sollte.

Als ich gerade zu einem Erklärungsversuch ansetzten wollte, spürte ich plötzlich seine Lippen auf meiner Stirn.

"Ich weiß und das tut mir sehr leid.", ich stockte in der Bewegung hob den Blick und sah ihn an.

"Hör zu Luca. Ich weiß ich habe dich sehr oft auch während der normalen Zeit miteinander wie einen Sub behandelt. Warum ich das getan habe, kann ich dir nicht einmal sagen. Vielleicht war es der Umgang, den Jakob mit dir gepflegt hat, der mich dazu verleitet hat, vielleicht auch die Sorge mich dir zu nähern, auf andere Art und Weise und damit Jakob zu verärgern.", ich merkte wie meine Augen immer größer wurden, ich ihn ungläubig ansah.

"Du musst wirklich gedacht haben, dass ich dich nicht mag, oder nicht so mag...", er rieb sich den Nacken. "Aber das ist wirklich absolut nicht so."

Ich schluckte, wusste gar nicht, was ich sagen sollte in dem Moment.

"Vielleicht können wir einfach auch nochmal von vorn starten, uns auf eine ganz andere Weise wie bisher kennenlernen. Uns Zeit dafür nehmen, nur wir beide.", er hob die Hand, streichelte über meine Wange und ich spürte, wie ich innerlich zu beben begann.

"Hey. Hey.", er griff nun mein Gesicht mit beiden Händen, hauchte Küsse auf meine Wangen. "Nicht weinen. Das wollte ich nicht."

Ich wusste gar nicht wie mir geschah. Diese liebevollen Worte, diese Berührungen. In all den Jahren hatte ich so etwas nicht erlebt. Sicher hatte er mich gehalten, auch mal gestreichelt, nach einer Session, aber diese Zuneigung die er mir gerade zeigte, dieses Liebevolle, was sonst immer nur Louis abbekam ließ mich die Beherrschung verlieren.

Ich weinte und Harry hatte nicht mehr gemacht als mich einfach ganz fest gehalten. 

"Psst. Es ist alles gut.", flüsterte er mir immer wieder zu, selbst dann noch, als ich mich beruhigt hatte, die Tränen langsam getrocknet waren.

"Du, du magst mich also wirklich, so richtig?", fragte ich und meine Stimme klang noch immer ein wenig unsicher.

Er schüttelte den Kopf und in seinen Augen zeigte sich schon fast Schock. "Daran hast du tatsächlich gezweifelt?"

"Ja. Ja das habe ich.", ich atmete tief durch, wischte über die Wangen, wo sich erneut Tränen versuchten ihren Weg zu suchen.

"Oh Luca. Natürlich. Und ich hoffe wirklich, dass du mir das jetzt glaubst. Das ich es dir jetzt zeigen und beweisen kann. Gibst du mir die Chance dazu?", die grünen Augen sahen mich an, bettelten förmlich und ich nickte.

"Natürlich. Natürlich.", ich schlang meine Arme um seinen Hals, drückte meinen Kopf in seinen Nacken während seine langen Arme meinen Körper umschlangen.

Wie lange wir so verharrten kann ich nicht mehr einschätzen, doch irgendwann bewegte er sich plötzlich unter mir, hob mich hoch.

"Komm, lass uns nach oben gehen.", sagte er mit einem Lächeln.

Extraordinary Ways - LS 5. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt