Kapitel 31

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Louis POV

Ich wurde wach, spürte noch immer den warmen Körper hinter mir und den heißen Atem in meinem Nacken.

Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, wenn ich an das dachte, was hier vor Kurzem passiert war und wie mutig ich tatsächlich erstmals Jakob gegenüber gewesen war.

Und es hatte sich wirklich gelohnt. Jakob war gleichermaßen dominant, aber auch einfühlsam und nahm tatsächlich meine Wünsche ernst, setzte sie sogar direkt um.

Es war unglaublich ihn so zu erleben, so entfesselt und doch hatte ich jederzeit das Gefühl, keine Angst haben zu müssen, obwohl er wirklich nicht zimperlich mit mir umgegangen war.

Anders als bei Harry. Ich wusste, dass er mir auch nie irgendwie schaden wollen würde, aber in der Höchstphase der Lust, unter absoluter Erregung schien er manchmal wirklich das Denken komplett abzuschalten und nur noch den animalischen Trieben die Macht zu überlassen. Wenn man ihn dann noch zusätzlich zu einer noch härteren Gangart reizte war ich mir nicht sicher, ob er das noch unter Kontrolle hatte.

"Wie spät ist es?", Jakobs Stimme klang ein wenig rau, bevor er mir einen Kuss auf den Nacken gab, sich aufstütze und rüber zum Wecker blickte. "Oh, gleich 23 Uhr. Ich denke ich rufe die anderen beiden.", sagte er und streichelte mir noch einmal über den Arm, bevor er aufstand und nackt wie Gott ihn schuf zur Tür ging. 

Er öffnete, schaltete das Licht im Flur ein und stockte, bückte sich nach unten.

"Was denn?", fragte ich aus der Dunkelheit, sah, dass er innehielt, den Kopf schüttelte.

"Sie kommen nicht.", sagte er und ich war mir nicht sicher, wie ich den Ton in seiner Stimme deuten sollte.

"Wie, sie kommen nicht?", fragte ich zurück und runzelte die Stirn, setzte mich auf und suchte nach dem Knopf für die Nachttischbeleuchtung, die einen Moment später den Raum in ein angenehmes Licht tauchte.

"Hier liegt ein Zettel mit dem Text...", er drehte sich zu mir, hob die Augenbrauen.

"Schlafen heute Nacht allein im Gästezimmer. Sehen uns morgen beim Frühstück. Träumt schön. Harry."

Ich schluckte, wusste nicht was ich von diesen Worten halten sollte, zog die Decke höher, fuhr mir durch die Haare.

"Ich gehe kurz ins Bad, dann komme ich wieder zu dir.", Jakob schien sich wieder gefangen zu haben, verschwand kurz und ließ mich mit dem Gedanken allein, dass mein Mann und der Mann, der bis vorhin nicht von meiner Seite weichen wollte, die Nacht einfach ohne uns verbringen wollten.

XXX

Jakob POV

Ich putze mir die Zähne, wusch mir mein Gesicht mit eiskaltem Wasser und versuchte die aufkeimenden Gefühle zurückzudrängen, die nicht gerade positiver Natur waren.

Das wir uns jeweils zu Zweit zurückzogen, diese Zeit genossen war für mich vollkommen in Ordnung, aber ohne Absprache auch die restliche Nacht mit dem jeweils anderen zu verbringen, das einfach so zu entscheiden war etwas, was ich nicht gut heißen konnte.

Ich versuchte mich zusammenzureißen, straffte mich noch einmal, denn ich wollte Louis, gerade nach der Zeit die wir geteilt hatten, kein schlechtes Gefühl geben. Im Gegenteil, so wie ich ihn kannte, würde auch an ihm diese plötzliche Entscheidung von Harry nagen, die Nacht ohne verbringen zu wollen, ohne wenigstens ein gute Nacht oder eine kleine Verabschiedung.

"Hey.", ich lächelte, als ich das Schlafzimmer wieder betrat, sah, wie er den Zettel in seinen Händen hielt.

"Warum?", fragte er mich und ich hasste es, dass ich ihm darauf keine Antwort geben konnte.

Extraordinary Ways - LS 5. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt