Jakob POV
Ich war enttäuscht, richtig enttäuscht von meinem Mann und ich brauchte weder Harry noch Louis weiter anzusehen, um zu wissen, dass es ihnen genauso ging, Louis sogar vermutlich noch viel schlimmer.
"Was ist nur mit ihm los?", Harry hatte sich von uns dreien als erster wieder gefasst, hatte Grace nun auf dem Schoß, während ich April hoch nahm und mich gegenüber hinsetzte, das Gläschen zu füttern begann, was Louis eben stillschweigend aufgewärmt hatte.
"Ich habe keine Ahnung, ehrlich nicht. Es ist, als würde ich ihn gar nicht kennen.", sagte ich ein Stück weit resigniert, sah zu Louis rüber, der auf die Tischplatte starrte.
"Wie soll ich ihm jemals wieder vertrauen können?", kam es leise von ihm, so leise, dass man es kaum verstehen konnte und ich schluckte. "Das er mir nichts von Filou erzählt hat, ist das eine, aber warum hat er uns verheimlicht? So wichtig können wir ja nicht sein, wenn er es nicht für nötig hält seinem besten Freund von uns zu berichten. Nicht mal davon, dass wir befreundet waren, bevor das Nähere alles stattgefunden hat."
Er sah auf, sah mich direkt an, dann zu Harry, der nur mit den Schultern zuckte. "Vielleicht hat er ja eine gute Begründung.", schlug dieser vor und da musste sogar ich bitter auflachen.
"Na da bin ja selbst ich drauf gespannt. Wenn ich könnte, ich würde ihm am liebsten den Arsch so versohlen, dass er die nächsten vier Wochen nicht mehr sitzen könnte.", grummelte ich, wischte April den Mund sauber, bevor ich ihr noch ein wenig was zu trinken gab.
"Ist Grace auch fertig?", fragte ich und Harry nickte.
"Gut. Dann lass die Mädels hinlegen. Ich denke, es ist besser, wenn sie oben sind, wenn Filou und Luca nachher runter kommen. Eine Konfrontation dieser Art sollten sie nicht mitbekommen.", Harry nickte, doch da stand Louis auf.
"Ich will nicht hier bleiben.", sagte er. "Ich sehe keinen Grund. Ich...", er schüttelte den Kopf.
"Louis, wir müssen das klären, heute, hier und jetzt. Es bringt nichts, es zu verschieben.", Harry reichte mir Grace, die sich freute, ihrer kleinen Freundin wieder nah sein zu können.
"Komm mal her, Love.", er zog Lou an sich, legte seine Arme um seinen Nacken, küsste ihn auf die Wangen, die Stirn, die Nase.
"Wir schaffen das. Wir sind stark, zusammen und Luca, Luca wird dafür büßen, dass er sich verhalten hat wie ein Wildsau.", nun musste sogar Louis schmunzeln, bei dem Vergleich und auch ich merkte, wie sich kurz meine Mundwinkel anhoben.
"Lass uns gehen, Harry.", forderte ich ihn nochmal auf und nach einem weiteren Kuss löste er sich von Lou und wir brachten die kleinen Prinzessinnen in ihre Bettchen.
XXX
Wir waren vielleicht 10 Minuten wieder unten im Wohnzimmer, als ich hörte, dass meine Bürotür aufging und Lucas Tapsen auf dem Holzboden zu hören waren.
Sofort gingen unsere Blicke zur Treppe und wie erwartet stand er oben am Treppenabsatz.
Meine Gefühle in mir schwankten gerade wieder enorm. Auf der einen Seite sah er gerade wieder so zerbrechlich, so allein aus wie damals, als er seine Eltern verloren hatte. Mein Beschützerinstinkt sprang an und eigentlich wollte alles in mir ihn einfach nur festhalten.
Mein Verstand aber sagte mir, dass er dieses Mal nicht so einfach davon kommen durfte, mit seinem Verhalten. Er hatte hier zum wiederholten Male geliebte Menschen verletzt und das erheblich und auch wenn man viel verzeihen konnte, irgendwann war einfach auch mal das Fass voll und dann musste man auch die Konsequenzen für sein Fehlverhalten tragen.
"Kann, kann ich mit euch reden?", Luca war eine Stufe nach unten gekommen, krallte seine Hände in das Geländer.
Louis, der zwischen Harry und mir saß, seine Hände in unseren lagen, sah auf den Boden, während ich nur nickte, aber keinen Ton sagte.
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Extraordinary Ways - LS 5. Teil der Heptalogie
FanfictionTeil 5 der Heptalogie Nach dem gegenseitigen Geständnis geht es nun darum herauszufinden, wie sich die Gefühle miteinander ausleben lassen, ohne das irgendwer zu kurz kommt oder es sonst wie Probleme gibt. Erlebt mit, wie Harry und Louis, sowie Jako...