Kapitel 25

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Luca POV

"Sag mal, habe ich das eben richtig verstanden? Harry wollte, dass wir uns gegenseitig bestrafen?", Louis hatte den Controller weggelegt, sah mich mit einem Gesicht an, dass nichts Gutes verhieß.

"Ja, das hat er, aber ich würde mir da jetzt nicht zu viele Gedanken machen.", ich lächelte ihn beruhigend an, deutete auf das Spielgerät und wollte eine neue Runde starten, doch er schüttelte den Kopf.

"Luca. Das mach ich nicht. Tut mir leid, Spiel hin oder her, aber ich werde weder eine Strafe für dich entscheiden noch eine an dir ausführen, auch nicht, wenn einer unserer beiden Doms das sagen.", er verschränkte die Arme vor der Brust.

"Das kann und will ich nicht.", seine Augen waren entschlossen und ich musste innerlich schon fast lachen, weil nur noch fehlte, dass er jetzt mit dem Fuß aufstampfte.

"Lou.", ich drehte mich jetzt komplett zu ihm um, sah ihn an, griff nach seinen Händen. "Harry hatte eine Idee und mehr nicht. Jakob weiß das, Jakob kennt dich und mich und er kennt auch Harry. Er wird nicht zulassen, dass du oder ich in einen Gewissenskonflikt gebracht werden. Vertraust du nicht mehr?", stellte ich eine Frage, die in dem Moment wirklich gemein war, aber eben doch zu stellen war.

Ich sah wie Lou schluckte, unruhig wurde. "Doch, doch schon.", stotterte er leicht, fuhr sich durch die Haare, begann mit dem Knie zu wippen. Etwas, was er oft machte, wenn er unsicher war.

"Aber, was ist, wenn sie unsere Grenzen versuchen wollen zu erweitern, schauen, was wir aushalten?", fragte er nun und ich seufzte.

"Du bist doch nun wirklich nicht neu dabei.", ich schüttelte langsam den Kopf. "Was machen wir, wenn es zu viel wird oder gar nicht geht, hmh?"

Er zuckte mit den Schultern, sagte dann, "Gelb oder Rot sagen."

Ich nickte. "Ganz genau. Wir müssen nichts tun. Wir können.", nun lächelte ich ihn wieder an, streichelte über seine Hände. "Wenn sie tatsächlich etwas planen, was für dich gar nicht geht, dann sagst du ihnen eben deine Farbe. Fertig. Du weißt doch, dass das für sie in Ordnung ist. Bitte, hör auf dich jetzt mit etwas zu stressen, was nicht notwendig ist, ja?"

Louis schnaufte, legte kurz den Kopf in den Nacken. "Ich versuche es. Entschuldige."

"Da gibt es nichts zu entschuldigen. Es ist ja gut, dass du darüber redest. Aber oftmals macht man sich über Dinge verrückt, die gar kein Problem am Ende darstellen. Deshalb, einfach abwarten und schauen was kommt."

XXX

Harry und Jakob kamen nach einer guten halben Stunde wieder nach unten, beide sahen zufrieden aus und schienen also einen für beide guten Plan gefunden zu haben.

Louis dagegen war noch immer nervös. Auch wenn ich ihm hatte die Angst ein wenig nehmen wollen, rutschte er ständig hin und her und ich merkte, dass seine Anspannung sich langsam auch auf mich übertrug.

"Komm, lass uns ins Bad gehen, uns fertig machen.", forderte ich ihn irgendwann auf, nachdem wir noch einen Happen gegessen hatten und aufgefordert wurden, in einer Stunde fertig im Keller zu erscheinen.

Louis sprach wenig und ich ließ ihn. Es gab manche Dinge, die man mit sich selbst ausmachen musste und das war eines, für ihn.

Ich wusste sicher, dass weder Harry noch Jakob uns in irgendeiner Form schaden wollte und schon gar nicht irgendeinem psychischen Stress aussetzen. Warum Louis tatsächlich diese Tatsache anzweifelte, erschloss sich mir nicht.

"Bin fertig.", sagte er nachdem er aus ihrem Gästezimmer noch das Halsband geholt hatte und es sich umgelegt.

"Sehr gut. Du siehst wie immer hinreißend aus.", sagte ich sanft, streichelte über seine Schultern,  hauchte einen Kuss auf seine Brust.

Extraordinary Ways - LS 5. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt