Kapitel 59

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Harry POV

Ich sah zu, wie Louis mit Tom, Luca und Chris nun ins Separet verschwand und blieb mit Jakob zurück.

"Hey, alles in Ordnung?", fragte er sanft, legte einen Arm um mich und zog mich an seine Brust.

"Ich weiß nicht genau. Es war... glaubst du ihm?", ich sah den Älteren an und er begann zu lächeln.

"Wen meinst du?", hakte er nach und ich seufzte.

"Beide, denke ich.", ich hörte den ruhigen entspannten Herschlag, fühlte die Hand, die auf meinem Rücken lag und wie immer eine unheimliche Wärme ausstrahlte.

"Ich glaube tatsächlich beiden, Harry. Louis mag Chris, da bin ich mir sicher und vermutlich wird er ihn auch in gewisser Form attraktiv finden, aber das ist ja nichts, was verboten wäre. Dennoch glaube ich ihm, dass er nie vorhätte, dich zu betrügen.", er atmete kurz durch, bevor er weiter sprach.

"Die Mischung aus allem was da anstand war dann vermutlich das, was ihn zu diesem Verhalten gebracht hat. Die Wut über Luca, dass er mit ihm nicht gesprochen hatte... dann vielleicht wirklich seine Idee, Chris auf den Zahn zu fühlen... es war einfach eine verdammt dämliche und kindische Aktion."

Ich nickte, fuhr mir durch die Haare. "Und ich kann verstehen, dass du nicht sofort wieder hingegangen bist und ihn geherzt hat. Er muss auch mal begreifen, dass er nicht immer nur von anderen alles fordern kann, sondern auch er muss auf sein Verhalten acht geben, aufpassen, dass er niemanden verletzt.", Jakob drückte mich ein wenig weg, sah mir in die Augen.

"Und ich bin mir sicher, Louis wird sicher jetzt alles tun, deine Gunst zurück zu bekommen, denn er kann es doch kaum ertragen, wenn du distanziert zu ihm bist. Das habe ich in all den Jahren bereits mitbekommen. Er kann mal schmollen, von sich aus, aber wehe, wenn du ihm die kalte Schulter zeigst.", er zwinkerte mir zu und ich musste lachen. Damit traf er den Nagel zielgenau auf den Punkt.

"So und nun komm mal mit. Tom hat von allen drei Doms die Erlaubnis eingeholt, dass wir, also die Trainer über Kamera die Sessions mitverfolgen dürfen. Dazu müssen wir aber in Toms Büro. Ich bin gespannt, wie sich Chris schlägt und wie es Luca geht."

XXX

Wie wir sehen konnten hatte die Session als solches noch nicht begonnen. Luca war noch einmal ins Nebenzimmer geschickt worden, sodass Chris die Zeit bekam, seine Session vorzubereiten.

"Er scheint sehr ordentlich zu sein, schau mal, er desinfiziert sogar noch mal alle Gerätschaften, die er benutzen will.", sagte ich überrascht, als er sogar den Flogger mit dem Mittel einsprühte und wieder an die Wand hängte.

"Mal gucken, was Luca erwartet. Er darf ja alles benutzen an Spielzeug, nur sich nicht befriedigen lassen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass er wirklich alles einmal benutzen will, um zu zeigen, was er kann.", Jakob rutschte ein wenig bequemer in den Sessel der Sitzgruppe in Toms Büro und griff nach der Flasche Cola vor sich, die er aufschraubte.

"Fühlt es sich für dich nicht unglaublich komisch an, Luca ohne dich im Raum mit einem fremden Dom zu lassen? Also für mich ist es schon ein sehr unangenehmes Gefühl.", gab ich zu, doch Jakob lächelte nur.

"Auch wenn ich nicht direkt dabei bin ist Tom bei ihnen. Ihm vertraue ich tatsächlich blind und von daher habe ich an der Stelle kein Problem damit. Alleingelassen mit Chris hätte ich ihn tatsächlich nicht, wenn beispielsweise nur Lou dabei gewesen wäre. Aber so bin ich damit fein."

Ich war überrascht, wie abgeklärt Jakob war und wie sehr er wirklich auf Tom vertrauen musste. Aber gut, er war ja auch all die Jahre bester Freund und Mentor. Vermutlich war das genug für ihn, um Luca in gewisser Weise loslassen zu können.

Extraordinary Ways - LS 5. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt