Kapitel 67

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TW: Diverses

Tom POV

Ich hatte Jakob gesagt, dass irgendwann dieser Tag kommen würde, an dem er Farbe bekennen musste. Das Luca all die Jahre still gehalten hat, die Eigenart von Jakob als gegeben angenommen hatte, war Glück gewesen. Aber ein Harry, der selbst dominant war, der nicht alles schluckte, was ihm vorgegeben wurde, war da anders.

Als Jakob vorhin zu mir kam, vollkommen aufgelöst war ich nur froh, dass ich heute früher hatte aus der Schule verschwinden können, denn was wäre gewesen, wenn er niemanden gehabt hätte, zu dem er hätte gehen können?

Ich hatte erstmal versucht beruhigend auf ihn einzuwirken, ihn heruntergeholt, von dem Stresslevel auf dem er stand. 

Nachdem er dann erzählte, was passiert war, hatte ich ihn nur angesehen, nichts dazu gesagt, denn er kannte meine Meinung dazu. Er wusste, was ich davon hielt, dass er dieses Geheimnis vor seinen Männern geheim hielt. 

Ich hatte ihn gebeten, die Jungs zu informieren, dass er bei mir war, doch er hatte sich standhaft geweigert und nun war ich froh, dass sie selbst darauf gekommen waren, hier bei mir zu suchen.

Ich sah in die Runde. Jakob der den Kopf zwischen den Schultern nach unten hängen ließ, aussah, als würde er gleich zum Galgen geführt werden. Die anderen Jungs die zwischen ihm und mir hin und her blickten, unsicher, nervös, ängstlich, was nun kommen würde.

"Gut. Also Jakob möchte, dass ich euch von dem was passiert ist erzähle. Noch einmal, möchtest du das Jakob?", ich fragte erneut nach, wollte sicher gehen, dass er den Weg nun für sich selbst beschritt.

"Ja. Ja, will ich.", kam es leise, aber verständlich und so sammelte ich mich ein letztes Mal und begann dann von damals zu erzählen:

Rückblick:

Der Club lief gut. Ich war zufrieden und auch neben meinem Job als neuer Schulleiter schaffte ich es, die Verwaltung und Leitung problemlos auf die Reihe zu bekommen.

Ich hatte inzwischen auch schon ein festes Stammpublikum, was jeden Freitag und Samstag erschien und so klingelte auch die Kasse entsprechend, sodass ich mir um die Finanzierung ebenfalls keine Gedanken mehr machen musste.

Mit einem Glas in der Hand stand ich an der Bar, beobachtete den Clubraum, in dem sich diverse Paare tummelten. Jeder lebte hier das aus, was er liebte und für mich war ein Traum in Erfüllung gegangen.

Mein Blick wurde dann auf zwei Männer gelenkt. Dominik, ein Dom in den 50érn. Wie ich ihn bezeichnen würde, ein Hardliner. Wie ich ein Sadist, aber nicht einer von der kontrollierten Sorte. Er hatte keine festen Spielpartner, weil es niemand lange mit ihm aushielt. Viele hatten Angst vor ihm.

Umso erstaunter war ich, Jakob neben ihm stehen zu sehen. Ein Jungdom der in meinen Augen unglaublich viel Potential hatte, sehr respektvoll mit jedem hier umging und den ich wirklich schätzte. Wir tauschten uns regelmässig aus und er hatte sich Ratschläge und Hinweise abgeholt. Immer gierig, neues Wissen zu erlangen, was ich ihm gern mit auf den Weg gab.

Außerdem hatte er, nach einem intensiven Gespräch was wir hatten das getan, was jeder Dom tun sollte. Er hatte sich mir einen Abend als Sub zur Verfügung gestellt, um die andere Seite kennenzulernen. Es war ihm verdammt schwer gefallen und ich hatte nicht viel von ihm gefordert. Nur so viel, dass er verstand, wie sich die andere Seite fühlte. Nur ein wenig Fesseln, leichtes Spanking und geforderte Unterwerfung.

Danach war er mir dankbar, dankbar für diese Erfahrung, da er sich nun noch besser in die Subs einfühlen konnte.

Ich hielt meinen Blick auf den beiden, als Dominik auf eine Tür der Separates zeigte und Jakob nur nickte. Was genau hatte Dominik bitte vor? Er wusste doch, dass Jakob ebenfalls ein Dom war.

Extraordinary Ways - LS 5. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt