Kapitel 16

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Luca POV

Ich war so unendlich froh, dass letztlich alle meine Liebsten doch noch Verständnis für meine Lage aufgebracht hatten. Diese Ablehnung die mir entgegen geschwappt war, die Gefühlskälte von Jakob hatte mich kurzzeitig wirklich mehr als an meine Grenzen gebracht. Ich weiß nicht, was passiert wäre, hätte Louis nicht die Initiative mit Niclas ergriffen.

Filou war tatsächlich mit einem Grinsen bereit gewesen, April für ein paar Stunden zu beaufsichtigen. Allerdings erst, nachdem er mit Jakob ausgehandelt hatte, dass er seinem Dom Blake, wenn der dann bald auch in England sein würde, unseren Playroom würde zeigen dürfen.

Jakob hatte erst gezögert. Er war was unser Spielzimmer anging sehr eigen und Filou brauchte seinen kompletten Hundeblick und ein paar nette Worte, ehe er dann doch auf die Forderung einging und zustimmte.

Ich selbst stand nun im Bad, bereitete mich darauf vor, gleich zu Jakob in den Keller zu gehen, der bereits auf mich wartete. Das mich eine Strafe erwarten würde war klar, aber die hatte ich auch wirklich verdient und war bereit, diese anzunehmen, um vor mir selbst auch noch einmal zu büßen.

Sauber von Kopf bis Fuß ging ich ein nach einem letzten Blick in den Spiegel nackt die Treppe hinunter. Lediglich mein Halsband trug ich und als ich am Wohnzimmer vorbei kam, von dem Filou gerade vom Boden aus, auf dem er mit April spielte zu mir aufsah, grinste er frech.

"Du bist nach wie vor eine Augenweide, kleiner Luca.", sagte er und zwinkerte mir zu. "Ich hoffe ja, dass ich doch irgendwann noch einmal in den Genuss einer Revanche komme."

Ich schluckte, fuhr mir durch die Haare. Das war all die Jahre nicht mehr Thema gewesen und jetzt... jetzt auf einmal sprach er es einfach so an, in dem Moment, in dem ich ihm quasi wirklich schutzlos gegenüber stand.

"Ich...", stotterte meine Stimme leicht und er schmunzelte.

"Nicht heute. Mach dir keine Gedanken. Ich bin ja jetzt hier. Wir werden das schon irgendwann regeln. Ich könnte mir auch gut vorstellen, mit dir und Louis gemeinsam...", in dem Moment warf April ihm, vermutlich unbeabsichtigt ein Spielzeug ins Gesicht und ich schüttelte nur den Kopf und flüchtete die Treppe herunter in den Keller.

Mein Herz raste. Filou war wirklich anders geworden. Er war schon immer sehr selbstbewusst, aber diese Dominanz die er ausstrahlte, dieses genaue wissen, was er wollte, irritierte mich sehr.

Mit einem letzten tiefen Durchatmen öffnete ich nach kurzem Klopfen die Tür und betrat mit gesenktem Kopf den Raum, der bereits schön temperiert, in diffuses Licht getaucht war.

XXX

Jakob POV

Ich beobachtete Luca genau, als er eintrat und ich sah, dass sein kompletter Körper angespannt war. Etwas, was sonst so nicht vorkam, wenn wir zu spielen begannen. Sicher wusste er, dass ich ihn heute würde bestrafen wollen, aber das war in meinen Augen nicht der Grund für seine Verkrampfung.

Er ließ sich auf die Knie fallen, begab sich in Stellung und ich ging langsam auf ihn zu.

"Sweatheart.", sagte ich ruhig, ließ meine rechte Hand in die Haare gleiten, die noch minimale Restfeuchte aufwiesen.

"Was ist los?", ich drückte sein Kinn hoch, sah ihm in die Augen und tatsächlich war darin Verwirrung und auch ein Stück weit Unwohlsein zu sehen. 

Sofort ratterte es in mir. War ich der Grund? Hatte ich ihm mit meinem letzten Verhalten derart Angst gemacht, dass er sich vor unserer Session fürchtete?

"Filou, Master.", antwortete er und ich hob erstaunt die Augenbrauen.

"Filou was?," hakte ich nach und zog ihn am Halsbandring auf die Beine, nahm ihn mit rüber zum Bett, auf dem ich ihn neben mir platzierte. Hier hing etwas in der Luft, was geklärt gehörte, bevor er, sowie ich uns aufs Wesentliche würden konzentrieren können.

Extraordinary Ways - LS 5. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt