Kapitel 49

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Harry POV

In der Nacht nach dem Treffen lag ich noch lange wach, während die anderen drei selig vor sich hin schlummerten. Immer wieder sah ich im Halbsitzen Jakob an, der fast panisch auf den Wunsch des anderen Doms reagiert hatte. Warum?

Sicher war es für uns als dominanten Part der Gedanken uns hinzugeben, uns "erobern" zu lassen schwer, aber für ihn schien das Thema schier unerträglich.

Mit leichtem Kopfschütteln seufzte ich und lächelte, als ich mir darüber klar wurde, dass ich genau das ändern wollte.

Er hatte es geschafft, zusammen mit Lou und Luca mich mein Trauma vergessen zu lassen. Mich dazu zu bringen, meinen Körper in fremde Hände zu geben, zu genießen und ich wünschte mir so sehr, dass auch er das annehmen könnte.

Ich würde es schaffen, ich würde rausbekommen, was ihn so sehr schreckte und irgendwann, ja irgendwann würde ich derjenige sein der ihm zeigen konnte, wie schön das Gefühl sein konnte, wenn man den anderen in sich spürte.

XXX

Am nächsten Morgen war das Gewusel irgendwie groß und ich, der wirklich nur sehr wenig geschlafen hatte, brummte als Louis das Geschirr lautstark in den Spüler räumte.

"Na du Brummi, was ist los?", Luca schob meinen Arm zur Seite, setzte sich seitwärts auf meinen Schoß und grinste mich an.

"Wenig und schlecht geschlafen und nun hab ich Kopfweh.", gab ich zurück, schloss die Augen, als ich kurz danach seine Hände spürte, wie sie sich an meine Nackenmuskulatur legten, diese sanft massierten.

"Hmh... das tut gut.", hörte ich mich selbst murmeln und Louis und Jakob zusammen lachen.

"Ja, das Glas, die Tabletten.", hörte ich es und kurz danach stand Jakob vor mir, räusperte sich, sodass ich wieder die Augen aufschlug.

"Trinken.", befahl er mit einem Lächeln und schob mir das Glas mit der aufgelösten Tablette rüber. "Ich will keinen Grinch haben an unserem schönen Samstag.", sagte er und Luca lachte.

"Grün ist er noch nicht.", er drückte mein Ohr ein Stück vom Kopf weg. "Selbst hinter den Ohren nicht. Gut, dass du so früh eingreifst, bevor das passiert.", alberte der Blonde und ich schüttelte nur den Kopf, konnte mir ein Grinsen aber nun auch nicht mehr verkneifen.

"Also dann Leute. Ich denke wir sollten dann jetzt Vormittags die Zeit zur weiteren Planung nutzen, für den Gemeinschaftsbereich und dann den Nachmittag.", Jakob wackelte mit den Augenbrauen...

"Da, da hätte ich etwas.", Luca richtete sich auf meinem Schoß auf, fuhr sich durch die Haare.

"Einen Wunsch quasi.", ich sah wie Lou sich die Hände abtrocknete zu uns rüber kam, Luca von meinem Schoß zu Jakob rüber schob, der neben mir saß und sich nun selbst bei mir auf die Beine setzte.

Wie automatisch schloss ich meine Arme um ihn, er lehnte sich zurück und wir teilten einen kurzen liebevollen Kuss, ehe Luca, nun von Jakobs Schoß aus, etwas unsicher weitersprach.

"Gestern bei dem Subtreffen, da gab es ja diesen Austausch. Na ja und da kam eine Idee auf, die ich gern ausprobieren würde.", er kratzte sich im Nacken, während Jakob auf die Uhr sah.

"Willst du sie gleich sagen, oder später wenn wir über den Umbau gesprochen haben?", fragte er und ich schüttelte innerlich den Kopf. Man sah doch, dass Luca das unbedingt loswerden wollte, warum also aufschieben?

"Gleich.", kam es auch direkt und Jakob nickte, auch wenn ich spürte, dass er eigentlich erst die Arbeit erledigt haben wollte, ehe wir wieder zum "gemütlichen" Teil übergingen.

Extraordinary Ways - LS 5. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt