Kapitel 50

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Hallo Ihr Lieben,

heute mal mit einem kleinen Vorwort. Heute wird, anders als sonst ein häufiger Perspektivwechsel das Kapitel besonders machen. Mir war es wichtig, aus allen Blickwinkeln auf diese besondere Situation zu schauen. Ich hoffe es stört Euch nicht im Lesefluss.

Ich wünsche Euch viel Spaß und freue mich über Euer Feedback (gern auch konstruktiv kritisch, wenn Euch was nicht gefällt). 

Eure Schäfchenbetreuerin


Harry POV

Ich beobachtete Jakob ganz genau, wie er nun Luca zuerst das Augenlicht nahm. Sanft strich er noch einmal die Haare glatt, ehe er zunächst sanft den Kopf wieder in die Kissen ablegte, nun nach dem Knebel griff.

Seine Hände waren fast ruhig, als er routiniert den Verschluss am Hinterkopf zumachte, den Sitz noch einmal kontrollierte und dann das Tuch auf Lucas Brust legte, das das überschüssige Sekret auffangen sollte, damit es ihm nicht unangenehm auf der Haut werden würde.

Zuletzt hielt er nun den Kopfhörer in den Händen, drehte diesen und ich kniff leicht die Augen zusammen, sah wie der Ältere sichtlich mit sich kämpfte.

"Sweatheart, jetzt wird es ernst. Ich will nochmal betonen, brich bitte ab, bevor die Panik zu groß wird. Ich will nicht, dass du den Helden für etwas spielst, verstanden?", die Stimme war schon fast bedrohlich streng und Luca nickte, konnte durch den Knebel ja nicht mehr antworten.

Jakob nickte sich selbst und mir noch einmal zu und ich hörte das tiefe Durchatmen, bevor er nun den Kopfhörer auf den Ohren von Luca platzierte, diesen noch einmal gerade rückte.

"Hörst du uns noch?", fragte er, doch als Luca sich nicht rührte, sah er kurz zu mir, dann zu Louis.

"Gut. Dann fangen wir an. Ich bleibe immer hier oben, beobachte ihn. Harry du hast ebenfalls ein Auge auf Veränderungen und Du Sugar beginnst bitte mit der Feder sanft über den Körper zu fahren. Nicht kitzeln, nur sanfte Berührungen."

XXX

Luca POV

Nun lag ich hier. Hörte nichts, sah nichts, war gefesselt und merkte, wie mir der Speichel aus dem Mund tropfte. Das war wirklich das ultimative Ausgeliefertsein.

Für einen Moment überkam mich eine gewisse Art an Euphorie. Ein Gefühl, dass ich es geschafft hatte, mich selbst zu überwinden, was aber kurz danach von einem merkwürdigen Gefühl der unterschwelligen Angst abgelöst wurde. Ich versuchte zu zwinkern, doch die Maske ließ das nicht zu und als ich darüber nachdachte, störte mich plötzlich die totale Dunkelheit. Ich versuchte auf ein Geräusch zu hören, doch alles was ich dachte wahrzunehmen war das Rauschen meines eigenen Blutes in meinen Ohren.

Ich merkte, wie Unwohlsein in mir aufbrandete. Das Gefühl nichts an der Situation ändern zu können, verschlimmerte meinen Zustand noch und ich spürte wie mein Herz schneller und schneller schlug und das, obwohl ich wusste, dass mir absolut nichts passieren konnte. Es war einfach nur mein Hirn, das mir nun einen Streich zu spielen versuchte.

Meine Hand umfasste die Hupe fester und plötzlich spürte ich eine große warme Hand auf meiner Brust.

Sofort merkte ich, wie eine gewisse Erleichterung in mir einsetzte, ich registrierte, dass ich nicht allein war, was ja auch grundsätzlich Blödsinn war, das zu denken. Meine Männer waren um mich herum, beobachten mich vermutlich ganz genau.

Die Hand blieb dort liegen und ich merkte wie mein rasendes Herz langsam wieder ruhiger schlug, meine Atmung wieder entspannter wurde und dann plötzlich, plötzlich war da noch etwas anderes.

Extraordinary Ways - LS 5. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt